dschungel

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Starvation only helps Hamas end the war in a way that advances its aims.

 

Getragen wird die Initiative von einer ungewöhnlichen Allianz aus Stadt, jüdischer und palästinensischer Gemeinde

Wegner warnte eindringlich davor, den Nahostkonflikt für Judenfeindlichkeit in Deutschland zu instrumentalisieren. »Es ist legitim, Kritik an der Politik Israels zu üben. Aber wenn das verbunden wird mit Ausrottungsfantasien oder Nazi-Vergleichen, dann ist das Antisemitismus und das werden wir nicht dulden.«

Die Initiative steht noch am Anfang. Onay betonte, die Stadt könne Unterbringung und Begleitung vor Ort sicherstellen, benötige aber politische Unterstützung von Bundesseite für Einreiseverfahren, Auswahl und medizinische Koordination.

 

Zeigt ein Bild aus Gaza ein chronisch krankes Kind oder Opfer einer Hungersnot? Kritiker und Unterstützer Israels befeuern eine Mediendebatte. Dabei schließt sich beides nicht aus.

Tatsächlich nennt der Brief den Befund "Zerebralparese aufgrund Hypoxämie-Insult und in Verbindung stehender genetischer Störung". Weiter heißt es dort aber auch: "erhebliche Unterernährung (…) mit Verschlechterung des Allgemeinzustandes und der Entwicklung." Und:

"Patient benötigt Nahrungsergänzung in jeder verfügbaren Form."

Im gleichen Arztbrief, der als Beleg für eine chronische Erkrankung als Ursache herangezogen wird, wird also auch eine akute Unterversorgung explizit genannt.

Wie bewerten Ärzte das Erscheinungsbild des Kindes in den Agenturfotos? Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, schreibt ZDFheute: "Man sieht ein schwer unterernährtes und exsikkiertes [ausgetrocknetes, d. Red.] Kind, charakteristisch sind die halonierten Augen, sichtbar werdende Gefäße am Kopf, eine greisenhafte Fazie, Emportreten der knöchernen Strukturen."

"Ob dies auf eine Mangelernährung zurückzuführen ist, liegt zwar sehr nahe, aber ist objektiv nur durch Bilder und ohne Krankenunterlagen und Gewichtsprotokolle (...) nicht eindeutig zu differenzieren von einer krankhaften Gedeihstörung."

Bereits ein Gewicht von neun Kilogramm wäre für einen Jungen in diesem Alter sehr niedrig, erklärt Ondruschka weiter. Ein Verlust auf sechs Kilogramm wäre "ein lebensgefährlicher Zustand".

Nach Einschätzung der meisten internationalen Hilfsorganisationen und Experten herrscht im Gazastreifen derzeit eine durch das israelische Vorgehen ausgelöste Hungersnot. Die israelische Regierung weist das zurück; noch am Sonntag sagte Premier Benjamin Netanjahu, es gebe "keine Hungersnot in Gaza".

Für Kai Ambos, Professor für Völkerrecht an der Universität Göttingen, ist die Lage eindeutig: "Es ist ziemlich zynisch zu behaupten, es gebe keine Hungersnot. Es gab selten einen so klaren Fall. Eine Hungersnot liegt nicht erst dann vor, wenn Menschen tatsächlich sterben, also verhungern."

Israel habe die effektive Kontrolle über den Gazastreifen. "Entsprechend muss es als Besatzungsmacht eigentlich die Bevölkerung selbst aktiv versorgen, zumindest muss es aber Hilfsgüter von Dritten hereinlassen - entsprechend aller Notwendigkeiten." Dabei müssten auch die besonderen Bedürfnisse etwa von Babys berücksichtigt werden.