driest

joined 2 years ago
[–] driest@feddit.de 29 points 2 years ago (17 children)

Pressemeldungen zu Problemen mit Teslas sind mit Vorsicht zu genießen, weil Probleme aus Sensationsgeilheit sehr häufig aufgebauscht werden.

Tesla ist eine Bedrohung für die deutsche Autoindustrie mit ihren Millionen Mitarbeitern hierzulande, daher verfängt sich Stimmungsmache dagegen hier sehr gut.

Das einzige was man weiß ist das bei 2 Tesla's die Servolenkung ausgefallen ist. warum das passiert ist und woran es gelegen hat weiß man nicht, bei mehreren Millionen gefertigter Autos ist das jetzt weder alarmierend noch ungewöhnlich, sowas kann bei jedem Auto Hersteller Mal passieren.

Bei Mercedes ist vor 2 Jahren genau das gleiche passiert, hat die Presse aber kaum interessiert: https://www.auto-motor-und-sport.de/neuheiten/rueckruf-mercedes-eqc-lenksteuergeraet/

Es gibt eine Reihe echter Probleme bei Tesla denen man sich bewusst sein sollte, die aus dem täglichen clickbait zu filtern erfordert aber Übung:

  • die Qualitätskontrolle ist schlecht. es werden deshalb immer wieder Autos mit erheblichen Verarbeitungsmängeln ausgeliefert. Wenn man diese meldet behebt Tesla sie aber sofort und ohne Widerrede. Man hat 24h nach Auslieferung Zeit Dinge wie eine schief eingebaute kofferaumklappe etc. in der App zu melden, dann wird das korrigiert. Fahrzeuge aus China wie zum das model 3 (oder das Model Y SR) haben übrigens deutlich weniger Mängel als solche aus den USA oder Grünheide.

  • die Software in Tesla's hat häufig Fehler, dafür bekommen auch Jahre alte Fahrzeuge noch Updates. man kauft halt ein Auto von einem US tech Konzern, ungefähr so ist dann die Software Qualität.

  • es werden aus Kostengründen viele Systeme eingespart und durch kamerabasierte Softwareloesungen ersetzt. die funktionieren aber dann nur zu 90% und haben nervige Ausfälle. Beispiele: radar, Ultraschall Parksensoren, Regensensor, Lenkrad sensor, keyfob etc. man kann mit diesen Systemen schon arbeiten und meistens funktionieren sie auch, aber sie haben halt relativ hohe Fehlerquoten. dafür bekommt man "Vollausstattung" zum Spottpreis.

  • manche Sonderausstattung kann man für Geld nicht kaufen. zb headsup Display, belüftete sitze oder eine lordosenstuetze für den Beifahrer im model 3.

  • manche Features werden nicht weiterentwickelt weil sie auf dem amerikanischen Markt irellevant sind. zb. hat das Modell 3 seit Jahren Matrix Led Scheinwerfer, die Matrixfunktion ist aber inaktiv weil das in dem USA verboten ist.

Wenn einen diese Dinge massiv stören wird man mit einem Tesla nicht glücklich. Kann man darüber hinwegsehen bekommt man eine der ausgereiftesten und besten oberklasse elektro platformen für den Preis eines VW Golf.

Ich halte zb. den BMW I4 für das bessere model 3 und hätte gern einen gehabt, aber am ende haette der 50% mehr gekostet als mein model 3, und für >20.000€ Ersparnis kann ich über die paar quirks hinwegsehen. verarbeitet war mein model 3 aus Shanghai übrigens hervorragend, da gab es nichts zu meckern.

[–] driest@feddit.de 1 points 2 years ago

nein, das ist falsch. es gibt die Freiheit der Forschung, und eine Landesstelle ist nicht projektgebunden und kann forschen woran sie will.

[–] driest@feddit.de 1 points 2 years ago (3 children)

Forschung zb. findet in signifikanten maße an öffentlich geförderten Universitäten statt. inwiefern sind dort alle nur auf Profit aus?

es ist eine wilde Behauptung die quasi nicht belegbar ist, das wollte ich durch meine Frage nach belegen klarstellen.

davon abgesehen: Profit muss nichts schlechtes sein, und wie jede Technologie kann man Missbrauch durch Gesetze erschweren. sollten wir auch elektrischen Strom verbieten weil Energiekonzerne profitorientiert arbeiten?

[–] driest@feddit.de 2 points 2 years ago (1 children)

ich zitiere mal Anton Hofreiter https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/anton-hofreiter/fragen-antworten/guten-tag-welche-ist-ihre-position-und-die-position-ihrer-politischen-partei-zur-fusionsreaktoren-und

"Wir Grüne lehnen die Kernfusion als zukünftige Energiequelle ab.

(...)

kernfusion produziert ebenfalls radioaktiven Abfall, der über Tausende Jahre möglichst sicher endgelagert werden muss. Sie bedeutet einen Wiedereinstieg in atomare Großtechnologien, erzeugt erneut gesellschaftliche Abhängigkeit von oligopolen Versorgungsstrukturen und bietet das Risiko der Proliferation. Für Länder, die ihre Energieversorgung noch aufbauen, wird die nur in riesigen Zentralanlagen entstehende Energie der Kernfusion finanziell unerschwinglich sein."

ja, Kernfusion kommt zu spät für die Energiewende das sagt er auch und hat damit Recht. aber das heißt nicht das es keine guten use cases dafür gibt und man das nicht entwickeln sollte. seine weiteren hier zitierten Argumente sind frei erfunden und haben mit Wissenschaft nichts zu tun.

[–] driest@feddit.de 1 points 2 years ago (4 children)

halte ich für absolut irellevant in der Diskussion weil exakt das schon durch Bestrahlung und Zucht gemacht wird. es geht nicht darum Züchtungen zu erlauben, das wird schon gemacht. es geht darum anstatt mit zufälligen Mutationen gezielt zu arbeiten.

[–] driest@feddit.de 1 points 2 years ago (5 children)

nette Behauptung, hast du da ne Quelle dazu?

[–] driest@feddit.de 2 points 2 years ago

ich gehe davon aus dass das ein lösbares Problem ist ;)

[–] driest@feddit.de 6 points 2 years ago
[–] driest@feddit.de 12 points 2 years ago (4 children)

Das Hauptproblem bei RoRo schiffen wie der Fremantle Highway ist, dass das Loeschsystem darauf basiert mit CO2 den Sauerstoff zu verdraengen. Li-Io Akkus setzen beim brennen aber Sauerstoff frei, daher sind diese Systeme wirkungslos [1].

Man hat also einen haufen Elektro Autos auf einem Schiff transportiert was im Brandfall kein wirksames Loeschsystem hat, das ist offensichtlich dumm.

Die Loesung ist einfach wasserbasierte Loeschsysteme zu installieren, dann kann man in dem seltenen Fall das wirklich ein Li-Io Akku brennt loeschen und gut ist...

[1] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/brand-fremantle-highway-frachter-100.html

[–] driest@feddit.de 3 points 2 years ago

das hat mit der energiedichte nichts zu tun. Was in der Traktionsbatterie von Autos brennt ist der Elektrolyt, das Lithium, etc. Die koennen schon beim verbrennen ordentlich mehr Energie freisetzen als sie elektrisch speichern koennen.

[–] driest@feddit.de 0 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (18 children)

ich gebe dir Recht das es vermutlich einer der Gründe ist, aber ein weiteres Problem der grünen ist das sie nicht konsistent sind sondern in manchen Bereichen durch irrationale Ängste getrieben sind und gegen die Wissenschaft arbeiten.

Zum Beispiel:

  • Kernenergie; Es gibt logische Argumente dagegen, zb. das ungelöste Endlagerproblem und die hohen Kosten. Stattdessen wird hier aber mit irrationaler Angst vor Strahlung argumentiert. Bestehende Kraftwerke nach Kriegsbeginn noch 2 Jahre laufen zu lassen haette kein Problem verursacht und der öffentlichen Meinungsmache Wind aus den Segeln genommen. stattdessen macht man sich angreifbar. Man ist auch aus Gründen gegen durchaus vielversprechende Forschung zb. zu Flüssigsalz Thorium Reaktoren oder Kernfusion.
  • Gentechnik; Es gibt gegen den Einsatz von genscheren bei pflanzen keine sinnvollen Argumente, konventionelle Züchtung durch Bestrahlung und Kreuzung macht das gleiche, aber schlechter kontrollierbar. Die Probleme bei Gentechnik liegen eher in Raubtierkapitalismus durch Patente, oder der unkontrollierten Ausbreitung potentiell gefährlicher Veränderungen, nicht dem Konsum gentechnisch veränderter lebensmittel. trotzdem sträubt man sich gegen die EU Gesetzesnovelle für gentechnisch veränderte Lebensmittel die viele Probleme lösen könnte indem man Pflanzen einfacher dem Klimawandel anpassen kann oder vegane Lebensmittel verbessern kann (siehe auch die golden Rice Diskussion bei der Greenpeace und der BUND sich wie Idioten verhalten).

Ich habe sie letztes Mal gewählt da sie mir als kleinstes uebel erscheinen, aber diese Wissenschaftsfeindlichkeit im Kern der Partei stört mich massiv.

[–] driest@feddit.de 20 points 2 years ago (21 children)

der Artikel ist billigste clickbait.

der Datenschutzbeauftragte scheint sich nichtmal 5 Minuten mit der Funktion beschäftigt zu haben, sonst wüsste er das es in Tesla's 3 verschiedene dashcam Funktionen gibt, von denen nur eine überhaupt strittig ist:

  1. die Unfall/Notsituation dashcam beim fahren. die filmt in einen Ringspeicher und speichert 5 Minuten lange Aufnahmen wenn ein Unfall passiert oder der Fahrer einen Knopf drückt.

  2. der Wächtermodus. Filmt in einen Ringspeicher und speichert Clips wenn die Alarmanlage auslöst.

  3. kamerabasierte Bedrohungserkennung. Filmt in einem Ringspeicher und speichert wenn Personen nah an das Fahrzeug herankommen.

1 und 2 sind offensichtlich anlassbezogen, und Unfälle und Einbrüche sollten auch gewichtig genug sein um die Aufzeichnung zu rechtfertigen.

über 3 kann man diskutieren, das ist zwar anlassbezogen aber der Anlass möglicherweise nicht schwerwiegend genug. es wurde da auch schon Mal gegen geklagt, allerdings nur mit dem Teilerfolg das Tesla nun einen Warnhinweis für 3 einblenden muss, die Funktion nur zu benutzen wenn lokal zulässig (1).

übrigens sind 2 und 3 normalerweise ausgeschaltet und müssen vom Fahrer aktiviert werden. der ganze Bildschirm leuchtet dann permanent mit einem riesen Warnhinweis das Wächter aktiv ist und aufgezeichnet wird. sobald ein Clip bespeichert wird leuchten die Scheinwerfer mehrmals hell auf. die Angst von Tesla's heimlich gefilmt zu werden ist also völlig unbegründet, wenn sie aufzeichnen kriegt man das definitiv mit.

(1) https://www.golem.de/news/verbraucherschutz-tesla-warnt-nach-klage-vor-waechter-modus-2304-173216.html

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