brainrein

joined 2 years ago
[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Ja. Und? Was wäre dein Schluss aus dieser naheliegenden Vermutung?

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

Die iibsa ist bei mir in der Schublade "Zionistische Propagandaorganisation" gelandet, nachdem ich vor einigen Wochen Wochen schon mal darauf gestoßen wurde und mich auf deren Homepage ein wenig umgesehen hatte.

Das ganze Unternehmen hat in meiner Wahrnehmung den einzigen Zweck, den Freiheitskampf der Palästinenser gegen ihre Besatzer und Unterdrücker als antisemitisch zu diffamieren.

Das läuft dann regelmäßig darauf hinaus, dass Menschen und Organisationen (ob jüdisch oder nicht) wegen Unterstützung der BDS-Bewegung oder weil sie die israelische Apartheid Apartheid nennen zu Antisemiten erklärt werden.

Derartige Verleumdungen bewirken schnell mal einen katastrophalen Reputationsverlust, der durchaus im Verlust von Karriere und Einkommen enden kann, ganz besonders in Deutschland.

De Völkerrechtsbrüche Israels soll man also kacke finden, sagst du. Darf ich sie auch Verbrechen nennen? Darf ich das Vorgehen in Gaza für einen Völkermord halten? Darf ich laut fragen, wie man Israel davon abhalten könnte, diese Völkerrechtsbrüche/Verbrechen einzustellen? Darf ich öffentlich zu dem Schluss kommen, dass eingedenk der Machtverhältnisse in Israel, nur Druck von außen eine Änderung der israelischen Politik bewirken könnte? Darf ich auch zu dem Schluss kommen, dass nur Boykotte, Investitionsentzug und Sanktionen in der Lage wären, den dafür notwendigen Druck aufzubauen? Darf ich für diese Position werben?

Wann schlage ich deiner Meinung nach über die Stränge? Und rechtfertigt ein eventuelles über die Stränge schlagen, mich in Ausübung meiner demokratischen Grundrechte zu behindern?

Zum Beispiel indem die staatseigene Bank meines Vereins ohne Vorankündigung und ohne die Möglichkeit einer Rücksprache mein Konto sperrt, verbunden mit der Forderung, ihr meine Satzung, mein Selbstverständnis, den Bescheid des Finanzamts bezüglich Gemeinnützigkeit und last not least eine Liste aller Mitglieder einschließlich Adressen zukommen zu lassen.

https://www.juedische-stimme.de/berliner-sparkasse-sperrt-konto-der-j%C3%BCdischen-stimme

Bei der Jüdischen Stimme Stimme jedenfalls habe ich keinen Hinweis auf irgendetwas gefunden, das ich als Antisemitismus identifizieren würde. Sie lehnen die Politik Israels sehr kategorisch ab, soviel kann man sagen.

Ansonsten, finde ich, transportiert dieser Artikel ganz gut, wie die Leute da so drauf sind: https://www.juedische-stimme.de/warum-ich-das-wort-%22antisemitismus%22-boykottiere---artikel-von-jason-oberman

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

Ich weiß nicht, wie das ist mit dem Existenzrecht von Staaten. Was sagt das Völkerrecht zu dem Thema?

Ich weiß aber, dass JEDER Mensch ohne Ausnahme das Recht auf Leben und körperliche und geistige Unversehrtheit hat. Das schließt selbstverständlich Israelis ein. Und es schließt selbstverständlich die Palästinenser ein. Ohne wenn und aber.

Israel wollte nie wirklich eine Zweistaatenlösung und lehnt diese unter der aktuellen Regierung explizit ab. Inzwischen ist die Zweistaatenlösung nach der Meinung vieler Experten auch objektiv undurchführbar geworden.

Also kann es nur einen Staat geben. Und in diesem müssen alle Bewohner dieselben Rechte genießen, unabhängig von ethnischer Herkunft oder Religion. Wie der Staat sich nennt, kann doch dann die Bevölkerung entscheiden.

Der Zionismus war von Anfang an eine irre Idee. Verursacht durch den Antisemitismus der europäischen Mehrheitsgesellschaft. Und getragen von der rassistischen europäischen Arroganz jener Zeit gegenüber dem Rest der Welt.

Aus palästinensischer Perspektive: Stell dir vor, der Verschwörungsmythos vom großen Bevölkerungsaustausch ist die Wirklichkeit. Nun, genau das ist ihnen passiert.

Was fordern wir von Einwanderern? Also ganz bestimmt nicht dass sie in unserem Land eine alte Sprache wiederbeleben, jede Integration verweigern und sogar planen, auf dem Boden unseres Landes ihren eigenen Staat zu gründen. Können wir uns darauf einigen?

Können wir uns also weiter darauf einigen, dass folglich der UN-Teilungsplan 1947 ohne Einbeziehung der betroffenen Palästinenser eine riesige Ungerechtigkeit war. Dass diese Entscheidung nur denkbar wurde, weil viele Europäer sich wegen ihres Antisemitismus mitschuldig fühlten am Holocaust (oder einfach nur wegen ihres Antisemitismus die europäischen Juden weg haben wollten aus Europa). Das macht die Sache nicht besser.

Genauso war folglich die einseitige Gründung des Staates Israel ein großes Unrecht an den Palästinensern? Es sei denn du erklärst göttliche Versprechungen aus dem alten Testament zu einer validen Legitimation.

Und da haben wir noch nicht mal über die Vertreibung von 80% der Bevölkerung und den Raub ihrer Häuser und Böden gesprochen. 750.000 Menschen.

Auch dass Israel das in den folgenden Kriegen eroberte Land nie zurück gegeben hat, ist noch nicht erwähnt.

Auch nicht dass Israel vor und nach der Staatsgründung mehrere Hundert Dörfer zerstört hat und das Land an jüdische Siedler gegeben hat.

Wenn solche Ungerechtigkeiten und derartige Verbrechen geschehen, was muss wohl passieren, damit danach wieder Frieden herrschen kann?

Es gab meines Wissens bis heute nicht mal eine Entschuldigung dafür, weder von der UN noch von Israel.

Und es hilft auch ganz sicher nicht, wenn man 1967 ohne Not den Rest des Landes besetzt und die Bevölkerung (zum großen Teil Flüchtlinge/Vertriebene der Nakba) für Jahrzehnte terrorisiert und aller zivilen Rechte beraubt. Bis heute.

Israel hat immer nach dem Grundsatz gehandelt, die Gegner mit maximaler Wucht einzuschüchtern um ja keine Fragen zu der eigenen Überlegenheit aufkommen zu lassen.

Mit dieser Politik schafft man es vielleicht, dass die Nachbarstaaten sich irgendwann mit dem Unabänderlichen arrangieren. Am 6. Oktober waren einige fast soweit, gell?

Israel wendet diese Politik aber auch auf die Bevölkerung der besetzten Gebiete an. Damit erzeugt es erfolgreich Gefühle wie Verzweiflung, Ohnmacht, Ausgeliefertheit, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Demütigung und natürlich Hass, erbitterten Hass.

Dass dieser Hass immer mal wieder in blinde Aggression mündet, ist nur natürlich, einfach menschlich. Um das zu verstehen braucht es kein Psychologiestudium. Man muss nur über diese Lebensbedingungen informiert sein und muss aufhören, den Palästinensern die Empathie zu verweigern.

Die israelische Besatzungspolitik ist also mit 100prozentiger Sicherheit nicht geeignet, für Frieden zwischen den Konfliktparteien zu sorgen.

Rechte Israelis wissen das auch und für sie ist die Ausübung alltäglichen Terrors eh nur Mittel zu dem Zweck, die Palästinenser zum Auswandern zu bewegen. In vielen Fällen erfolgreich.

Wenn es allerdings zu einem der unausweichlichen Gewaltausbrüche kommt, dann benutzen sie jeden einzelnen gerne als Vorwand, weitere Dörfer zu entvölkern und in Besitz zu nehmen und das Level an Gewalt gegen die indigenen Einwohner weiter zu erhöhen.

"Linke" Israelis wissen das auch und sie mögen es nicht. Sie möchten sich selbst gerne als friedliebend, human und gerecht darstellen. Wie wir Deutsche sie auch sehen.

Aber keine israelische Regierung, weder links noch rechts, hat sich je oder wird sich je mit den religiösen Fanatikern anlegen, die absolut nicht davor zurückschrecken, ihren Terror auch gegen Landsleute anzuwenden.

Auch die leidenschaftlichen Gegner von Netanjahu, die im letzten Sommer den Kampf gegen sein Regime auf die Straße getragen haben, weigerten sich, die Frage der Besatzung in ihren Themenkatalog aufzunehmen.

Und dann gibt es Israelis, die öffentlich Gerechtigkeit für Palästinenser fordern. Sie tun das gegen große Widerstände, werden von Medien und Politikern als Verräter angefeindet und bezahlen ihren Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit mit tagtäglichen Morddrohungen. Ihnen gebührt meine Bewunderung.

Aber ich soll meine Narrative hinterfragen, die auf den Erkenntnissen israelischer Historiker basieren, und der jüdischen Mehrheit einfach mal zuhören. Ich könnte aber genausogut den Erzählungen israelischer Regierungssprecher zuhören, stimmst du mir da zu?

Ich könnte auch den Erzählungen zuhören, die von deutschen Politikern von den Grünen bis zur AfD vorgetragen werden. Oder den Erzählungen deutscher Medien von taz bis Welt, von Tagesschau bis Funk, es ist in der Frage durchweg dasselbe Bild. (Oder soll ich sagen dasselbe wie BILD).

Ich habe sie alle viele Jahre lang gehört und ihnen lange auch geglaubt.

Seit 1967 stellt Israel völkerrechtlich die Regierung über das Westjordanland und Gaza.

Was hat diese Regierung in dieser Zeit, 57 Jahre lang, dafür getan, dass es den Palästinensern besser geht? Dass sie in Sicherheit leben können, für ihre Familien sorgen können und ihre Kinder Bildung und Wissen erhalten und hoffnungsvoll in eine vielversprechende Zukunft schauen können? Zumindest auf individueller persönlicher Ebene?

Was hat Israel, als es zumindest öffentlich noch zur Zweistaatenlösung stand, dafür getan, dieser Lösung auch nur einen Schritt näher zu kommen?

Du hast dem offiziellen Narrativ offenbar gerne zugehört. Vielleicht kannst du meine Sicht der Dinge ja mit guten Argumenten entkräften.

Ansonsten empfehle ich dir, lies die sogenannten Neuen Historiker aus Israel, die die zionistischen und israelischen Gründungsmythen auf den Prüfstand gestellt haben. Es gibt auch auf YouTube etliche Interviews und Vorträge von ihnen.

Und es gibt unzählige jüdische Menschen (wenn auch in der Minderheit) und Organisationen auf der ganzen Welt, die sich Gerechtigkeit für Palästina wünschen, darüber zu Gegnern der israelischen Politik wurden und das gut begründen. Leider sind sie vom deutschen Diskurs praktisch ausgeschlossen.

(Ein Ausschluss, der sich übrigens bei genauerem Hinsehen als effektive Förderung und Unterstützung des Antisemitismus in unserem Land darstellt.)

Hier eine Auswahl: Gideon Levy, Breaking the Silence, Norman Finkelstein, Noam Chomsky, Ilan Pappé, Avi Shlaim, Max Blumenthal, Jewish Voice for Peace (JVP), Simone Zimmerman, Jewish Currents, Naomi Wimborne-Idrissi, Jews for Justice for Palestinians (JJP), IfNotNow, Naomi Klein, Judith Butler, Never Again Action, Independent Jewish Voices (IJV)

Schulljung, etwas lang geworden… Dabei ist es nur ein Bruchteil dessen was ich gerne loswerden möchte.

[–] brainrein@feddit.de 0 points 1 year ago (3 children)

"I take Jews' money." means I take money from people who are Jewish.

As even your example shows, if I want to say that I take it from all the Jews, the wording should be the(!) Jews

But what pisses me off is: I am convinced that we’re having this stupid conversation just because you, like German media and authorities, are okay with shutting up pro-Palestinian voices, even or especially when they are Jewish.

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

No, it isn’t.

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

I didn’t see that footage. If it’s really existing and not just a rumour generated by the Israeli propaganda machine (you know, like the beheaded babies and the mass rape and the playing ball with cut-off breasts shit), I would consider it a proof of the enormous hatred that many Palestinians bear in their hearts for Israeli people.

Israel's leadership is trying to make us believe that this hatred is just part of the Palestinian culture. They try to keep us from empathizing with them.

But human beings are able to commit the most horrific crimes against others and against humanity, we all know that.

The Hamas atrocities and the Israeli narrative of why the atrocities on the October 7 happened of the conflict in general are omnipresent in the German discourse.

The Israeli narrative about the legitimacy of the state of Israel has even become part of our raison d'état.

I think that the German public has a right to learn about the Palestinian narrative of that matter. In fact I am convinced that it is nearer to the historical truth (as I learned from Israeli historians like Avi Shlaim or Ilan Pappé). It’s even nearer to common sense than the Israeli one.

So there seems to be a valid reason why German authorities and you seem so eager to shut up Palestinian voices.

But it’s not right and it proposes and supports Antisemitism.

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

Die Anwesenheit von Rechten begründet ganz und gar nicht die Abwesenheit von Kontrollen.

Innerhalb Deutschlands genießen wir Freizügigkeit. Noch gar nicht so lange aber zum Glück. Auch die Freizügigkeit innerhalb der EU ist ein großes Glück.

Es existieren trotzdem Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Keine dieser Regeln aber gründen darauf, in welchem Bundes- oder EU-Land jemand lebt. Oder welchen Nutzen der Zu- oder Wegzug eines Individuums für ein Land hätte.

Als die Mauer stürzte und unheimlich viele Menschen in den Westen gingen, weil sie dort mehr verdienen konnten, da kam es zu gesellschaftlichen Spannungen und Teile der DDR-Wirtschaft und des Gesundheitssystems standen vor dem Zusammenbruch.

Trotzdem haben nur sehr wenige gefordert, die Mauer wieder aufzubauen. Allen war bewusst wie wichtig das Menschenrecht auf Freizügigkeit ist und dass wir die Probleme gesellschaftlich lösen müssen.

Wie würdest du es denn begründen, dass Menschen bestimmter Ethnien (vorwiegend dunklerhäutig) oder mit bestimmten Staatsangehörigkeiten (grob des globalen Südens) die Einreise fast pauschal verboten ist und die Angehörigen anderer Staaten völlig frei und individuell über ihre Ein- und Ausreise entscheiden können.

Zum Schluss: Menschen das Verlassen des Landes zu verbieten (wenn die Gründe dafür nicht im individuellen Fehlverhalten des Ausreisewilligen liegen) ist schon jetzt illegal. Jedes Land, einschließlich des eigenen, verlassen zu dürfen ist schon jetzt Teil der allgemeinen Menschenrechte.

Die aktuelle Lage ist, dass wir im Süden brutale Diktaturen mit Milliarden unterstützen, damit sie dieses Menschenrecht missachten. Im Osten dagegen erklären wir es zu einem feindlichen Akt, wenn Länder dieses Menschenrecht achten.

Wir können allerdings nur unvollkommen verbergen, dass wir Demokratie und Menschenrechte zwar toll finden, aber eben NUR FÜR UNS

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

It will be "solved", but the case is time sensitive because they need the money to support a pro-Palestinian conference in April.

And they collected donations for that purpose. So them and me suspect the bank to use that purpose as pretext to freeze the money.

And of course nobody is doing that to them out of Antisemitism. They’re being accused of being Antisemites on the cause of being pro-Palestinian.

Our anti-Antisemitism is just pro-Israelism. An ideology which promotes and supports Antisemitism.

And using that ideology to harass Jews looks like an extra perfidious Antisemitism to me.

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (3 children)

I would really appreciate an example of German people or the German state behaving badly against Danish people because of racism. And of course not being PoC.

I don’t think that there are especially high numbers of Morroccons coming to Europe.

And I think it’s not easy to integrate if you’re being shot at.

So maybe that should change first.

[–] brainrein@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (9 children)

So why should this woman from Morocco not come here? What’s the reason behind that ruling you support so passionately. You claim it’s not racist/fascist. So give us the reason.

[–] brainrein@feddit.de 0 points 1 year ago

It's not only "Europe bad". It’s more like the Europeans all over world (call them white if you want) feeling entitled to behave like shit against the rest of the world. Committing genocide in every country they like to settle themselves.

And that’s not the past, that’s how we rule the world until today. And every day we prove to the world that our accomplishments like democracy or human rights are not for Non-Europeans.

You’re right, Europe did horrific things.

But migration for the pursuit of happiness (like a job and education for your children) isn’t a horrific thing. At all! It’s just normal human behavior since the beginning of time.

In the contrary, comparing it with committing genocide after genocide, like you do, is a horrific thing.

Freedom of movement is a human right! Everywhere. For everyone. In every direction!

[–] brainrein@feddit.de 1 points 1 year ago

Du hast völlig recht, das wird ihn ein ernstgemeintes "Sorry." kosten, bevor er weitermachen kann.

Dafür haben alle guten Hilfsorganisationen erstmal die Arbeit eingestellt. UNWRA war ja schon ausgeschaltet.

Hat alles seine guten Seiten, nicht wahr? /s

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