JoKi

joined 2 years ago
[–] JoKi@feddit.de 6 points 1 year ago

In den USA wird ja einem durchaus die Schulbildung bezahlt.

Abgesehen davon, dass man auch in der Bundeswehr eine Ausbildung machen kann, weiß ich nicht ob der Vergleich mit den USA wirklich so passend ist.

Dort ist die Armee oft genug die letzte Möglichkeit nicht komplett abzurutschen und sich ein Einkommen und Unterkunft zu sichern. Die Bundeswehr als soziales Auffangnetz ist glaube ich nicht das Ziel der Union.

[–] JoKi@feddit.de 7 points 1 year ago (3 children)

Wenn der Beruf so scheiße ist, dass du den Nachwuchs dazu zwingen musst ihn anzuschauen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand bleibt doch äußerst gering.

Und wenn Personalmangel damit bekämpft werden soll, dass essenzielle Positionen alle zwölf Monate neu eingelernt werden müssen, wird sich in der Qualität wohl kaum etwas verbessern.

Die katastrophalen Zustände müssen erst angegangen werden, wenn die Berufe wirklich attraktiv für Nachwuchs werden sollen.

[–] JoKi@feddit.de 8 points 1 year ago

Ich weiß nicht ob die meisten wirklich vehement gegen einen Pflichtdienst sind. Aber wie du selbst schreibst, ist dieser Vorschlag einfach quatsch. Und wenn es dann auch noch dreist "Gesellschaftsjahr" getauft wird, obwohl es eigentlich nur eine Zwangsbeschäftigung ist, kann ich vehemente Kritik schon nachvollziehen.

Um einen Pflichtdienst sinnvoll und nachhaltig durchzuführen bräuchte es entsprechende Infrastruktur und vor allem Mitarbeiter, die sich angemessen um die Pflichtdienstleistenden kümmern können. Ich sehe allerdings nicht, dass die Union so eine Investition auch nur ansatzweise in Betracht ziehen würde. Deren schwarze Null lässt für solche Ausgaben überhaupt keinen Spielraum. Die Arbeit würde auf jene abgewälzt, die ohnehin schon mit ihrem Beruf ausgelastet sind, während sich die Union für ihr gesellschaftliches Engagement feiert.

Das ganze ist einfach eine so offensichtliche Mogelpackung, dass ich von der Union nichts substanzielles hierzu erwarten kann.

[–] JoKi@feddit.de 1 points 1 year ago

Stimmt auch wieder, wobei da bei so manchem wohl eher "war für mich scheiße, warum sollen die es besser haben" mitschwingt.

[–] JoKi@feddit.de 19 points 1 year ago

Die Union vergisst auch ohne Corona die Jugend bzw. interessiert sich nicht für deren Themen. Wird schon seinen Grund haben warum sie gezwungen werden soll, statt ermutigt.

[–] JoKi@feddit.de 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Und wir sollten alle mit der Lebenslüge aufhören wir suchten uns nicht alle den unkompliziertesten Weg durch das Gewirr des Lebens.

Da wäre ein Anfang ja die Feststellung, das die CDU mit den Gesellschaftsjahr vor allem das Versagen bei Bundeswehr und Pflege übertünchen will.

Wenn etwas freiwllig ist und ich keinen Bock darauf habe hat das Rote Kreuz halt keinen Nachwuchs. Wen juckt's?

Die Vereine, weshalb sie aktiv nach motiviertem und interessiertem Nachwuchs suchen. Die CDU will statt dessen die Jugend einfach verpflichten und die Vereine und Einrichtungen müssen dann nehmen was sie bekommen und die Beschäftigung übernehmen.

Niemand geht 12 Monate einen ungewissen Karriereweg wie ein freiwilliges Jahr ohne dazu gezwungen zu werden.

Das deutet ja eher auf eine schlechte Grundlage für diese Karrieren hin. Wenn nur Zwang diese Stellen besetzten kann, dann sollten eher die Stellen verbessert werden, statt diese jedes Jahr von neuem aufbauen zu müssen.

Aber dieser Zwang kann bei einem kleinen Teil einen sehr großen Einfluss haben. Und dieser kleine Teil wird dafür sorgen dass das so bleibt, trotz aller Widrigkeiten.

Der kleine Teil, der sich sowieso sozial engagiert und hier nur zu einer weiteren Tätigkeit gezwungen wird die eine mögliche soziale Ausbildung unnötig hinauszögert?

Und einem großen Teil wird einfach nur klar gemacht dass es eben noch andere Verpflichtungen gibt um gemeinsam zu funktionieren.

Vielleicht sollte das ja eher dem Teil klar gemacht werden, der seine Angehörigen im Heim unterbringen will, damit die eigene Karriere nicht durch die pflegebedürftige Mutter gestört wird. Oder Unionspolitikern, die glauben die ehrenamtliche Arbeit bei der Tafel wäre eine sichere Ersatzleistung für schlechte Sozialpolitik.

Statt dessen wird pauschal der Jugend unterstellt, sie würde nicht verstehen wie Gemeinschaft funktioniert. Und mit dieser Überheblichkeit wird auch noch erwartet, dass das positiv von dieser aufgenommen wird.

[–] JoKi@feddit.de 6 points 1 year ago

ist es nicht Zeit zu zeigen dass man es besser kann?

Finde ich irgendwie ziemlich zynisch, wenn man beobachtet mit welch Ignoranz und Überheblichkeit gerade die Union auf z.B. auf FFF-Teilnehmer, Jugendwahlrecht oder Gendern reagiert. Wie soll Jugend Gemeinschaftsinn lernen, wenn die Partei die es von ihr fordert sie nicht ernst nimmt.

So wirkt ein Gesellschaftsjahr einfach nur nach Rückzahlung bisheriger "Investitionen". Was genau soll ein Gesellschaftsjahr vermitteln, was eine Ausbildung nicht vermittelt?

[–] JoKi@feddit.de 7 points 1 year ago (2 children)

Offensichtlich, sonst würde die CDU diese den Jugendlichen vorleben statt sie zum stopfen von selbst verursachten Löchern zu verpflichten.

[–] JoKi@feddit.de 4 points 1 year ago

Grundsätzlich in jeder, auch wenn dann die Aufstiegschancen vermutlich abnehmen werden je mehr man nicht mitträgt. Dennoch sind Flügel mit unterschiedlichen Auslegungen jetzt nichts ungewöhnliches. Wobei die persönliche Ablehnung von Gott in dem Fall an den effektiven politischen Auswirkungen nichts ändern dürfte.

[–] JoKi@feddit.de 4 points 1 year ago (2 children)

Das schließt andersgläubige allerdings nicht aus. Diese können sich dennoch dafür entscheiden, das Grundsatzprogramm mitzutragen, auch wenn sie den Teil ablehnen.

Wobei wie gesagt schon der Name deutlich macht, dass die Partei sich am christlichen Glauben orientiert. Da wird schon vor lesen des Grundsatzprogramms deutlich, dass religiöse Sichtweisen in der Partei dominieren. Da finde ich den Bezug im Grundsatzprogramm eher noch ehrlich, statt das irgendwie zu verpacken. Auch wenn ich mir für die Politik was anderes wünschen würde.

[–] JoKi@feddit.de 3 points 1 year ago (4 children)

Echt, mit welchem Wortlaut?

[–] JoKi@feddit.de 16 points 1 year ago (7 children)

Naja, es ist ja nicht so als wäre das Ehrenamt in Deutschland eine unbekannte Sache. In vielen Bereichen verlässt sich der Staat für wesentliche Aufgaben auf Ehrenamtliche. Und diese haben in der Regel auch eine Jugendabteilung. Mit dem FSJ lässt sich auch in soziale Berufe schnuppern und die Bundeswehr ist ohnehin offen für Bürger die Dienst an der Waffe machen möchten.

Ich sehe hier viel eher das Problem, dass die Jugend schlussendlich Lückenfüller spielen soll und das als "Gesellschaftsleistung" verkauft wird. Und der Aufwand bleibt schlussendlich bei den Trägern und Vereinen hängen. Ob so ein Zwang wirklich die passende Motivation für junge Menschen ist?

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