Fakt ist: Der Umstieg von High Fructose Corn Syrup (HFCS), also Maissirup mit hohem Fruktoseanteil, auf Rohrzucker wäre ein enormer Umbruch. Immerhin ist Maissirup in den USA seit den 1980er-Jahren die Süßquelle der Wahl für Softdrinks - nicht nur bei Coca-Cola. Der HFCS besteht zu 55 Prozent aus Fruchtzucker und zu 45 Prozent aus Glukose. Die Softdrink-Hersteller lieben Maissirup, ist dieser doch süßer und vor allem billiger - nicht zuletzt dank hoher Agrarsubventionen für die US-Maisproduzenten.
In anderen Ländern - wie etwa Mexiko oder Deutschland - kommt in Coca-Cola hingegen traditionell Haushaltszucker (Saccharose) zum Einsatz. Chemisch gesehen ist Saccharose ein Disaccharid, also ein Zweifachzucker, der zu jeweils 50 Prozent aus Glukose und Fruktose besteht. Er wird in Mexiko aus Zuckerrohr gewonnen und in Deutschland aus heimischen Zuckerrüben.
Seit Jahren steht der Maissirup mit hohem Fruktoseanteil (HFCS) im Zentrum gesundheitspolitischer Debatten. Studien hatten gezeigt, dass mit dem ansteigenden HFCS-Konsum in den USA seit den 1970er-Jahren auch die Fettleibigkeit stark anstieg. Fruktose wird zudem - anders als Glukose - direkt in der Leber verstoffwechselt, wo sie vermehrt in Fett umgewandelt werden kann.
Heute machen jedoch die meisten Fachgesellschaften - seien es die American Medical Association, die Weltgesundheitsorganisation WHO oder die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA - nicht spezielle Zuckerarten, sondern vielmehr die insgesamt erhöhte Kalorienzufuhr für die Fettleibigkeitsepidemie in den USA verantwortlich.