Eine Ansicht von Außen.
Unser Problem ist nicht der Konservatismus, sondern der Liberalismus.
Konservative steckten schon immer in der Vergangenheit fest. Ob sie für die Monarchie, den Adel und die Junker standen, für ein ungleiches Wahlsystem, für die Kirche oder für den Wirtschaftsliberalismus.
Was wichtiger ist, ist der Gegenpol. Die große politische Alternative. Und diese ist heutzutage in der westlichen Welt noch immer der Liberalismus.
Dieser schert sich aber genauso wenig um die großen sozialen Probleme und um die Zukunft. Einzig einige Fortschritte in persönlichen Freiheiten gibt es, wie zum Beispiel LGBT-Rechte.
Gesellschaftlich ist dieser seit den 90ern mit der Machterwinnung des Neoliberalismus unter Politikern wie Clinton, Blair und Schröder selbst in Parteien einst links des Zentrums (SPD, Labour, Progressive Demokraten) nach rechts abgerutscht. Mit Ende des Kalten Krieges wurde Sozialpolitik unwichtig. Man musste nicht mehr der eigenen Bevölkerung beweisen wie gut man es ihr machen kann, weil es kein Gegensystem mehr gibt auf das man zeigen kann. Es gibt keinen Drang mehr nach gesellschaftlich-sozialen Fortschritt.
Es ist kein Wettkampf zwischen Sozialismus und Kapitalismus mehr, sondern einzig ein Wettkampf, wenn man ihn überhaupt so bezeichnen kann, zwischen verschiedenen Strömungen des Kapitalismus. Und egal welche Strömung, der Profit der Bourgeoisie kommt zu erst.