this post was submitted on 12 Dec 2024
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founded 1 year ago
MODERATORS
 

Der Mord an dem Chef einer Krankenversicherung löst in den USA eine Welle der Wut aus, allerdings nicht über die Tat. Stattdessen wird der mutmaßliche Täter als Held gefeiert. Warum ist das so?

Ein Mord auf offener Straße, mitten in New York. Das löst normalerweise Entsetzen, Trauer und Mitgefühl aus. Doch als Brian Thompson am 4. Dezember vor dem Hilton-Hotel an der Sixth Avenue mehrere Schüsse treffen, zum Teil aus nächster Nähe, fiel der Aufschrei verhalten aus.

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all 17 comments
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[–] SapphireSphinx@feddit.org 80 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, sah sich genötigt, vor einer Verherrlichung der Gewalttat zu warnen. "Wir töten Menschen nicht kaltblütig, um politische Meinungsverschiedenheiten beizulegen oder einen Standpunkt auszudrücken", sagte er.

Ne. Ihr tötet sie für noch mehr Rendite, du Arsch.

[–] Random_German_Name@feddit.org 17 points 8 months ago (1 children)

Josh Shapiro hat übrigens auf Granaten für die Ukraine unterschrieben, die er finanzierte. Nicht falsch verstehen: Ich finde Waffenlieferungen an die Ukraine gut, aber man sollte auch das Rückgrat haben zuzugeben, dass man damit bei der Tötung von Menschen wegen „politischen Meinungsverschiedenheiten“ mithilft

[–] Quittenbrot@feddit.org 9 points 8 months ago

Finde ich keinen glücklichen Vergleich. In der Ukraine kämpfen primär Kombattanten gegeneinander. Die "dürfen" sich tatsächlich gegenseitig umbringen. Selbst das größte Arschloch darfst du, darf ich aber nicht einfach auf der Straße erschießen.

Und so etwas wie Krieg meint Shapiro wahrscheinlich auch nicht, sondern eher, dass wir eigentlich nicht dahin möchten, dass jede Gruppe die jeweils politisch unliebsamen Menschen einfach auf offener Straße umbringen lässt.

[–] EddyBot@discuss.tchncs.de 63 points 8 months ago (2 children)

Ein Mord auf offener Straße, mitten in New York. Das löst normalerweise Entsetzen, Trauer und Mitgefühl aus.

Ich halte das schon für verdreht
Bei einem Nicht-CEO Opfer würde der Vorfall in background noise untergehen

[–] Random_German_Name@feddit.org 37 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Übrigens wurde zur gleichen Zeit der Mörder (?) eines Obdachlosen in New York freigesprochen

(Obdachloser hatte einen psychischen Anfall in Bahn und hat rumgeschrien, Gäste haben ihn fixiert, ein Ex-Marine beginnt ihn zu würgen, nach 2 Minuten wird der Obdachlose ohnmächtig, Gäste warnen den Marine, nach 6 Minuten lässt er los, Obdachloser ist tot)

[–] Saleh@feddit.org 31 points 8 months ago

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Crime_in_New_York_City

Im Schnitt wird in NYC jeden Tag jemand ermordet. Und das sind nur die Morde, die als solche polizeikich erfasst werden.

Und "löst Entsetzen, Trauer und Mitgefühl aus." Am Arsch. Nichtmal in meinet deutschen Großstadt löst es das aus, wenn jemand auf offener Straße erschossen wird. Vielleicht in dem Viertel, wo es passierte, aber drei U-Bahn-Stationen weiter hat es die Hälfte der Leute nicht mal mehr mitbekommen.

[–] Lumidaub@feddit.org 59 points 8 months ago (1 children)

nicht als Rächer eines den Versicherungskonzernen zum Opfer gefallenen Familienmitglieds, sondern als Sohn aus gutem Haus, der vermutlich nie ein Problem mit einer Krankenhausrechnung, dafür aber ein recht verdrehtes Weltbild hatte.

Unüberraschenderweise verschweigt ntv, dass es durchaus Hinweise gibt, dass er und Familienmitglieder von der Versicherung hart gefickt wurden. Und findet es "verdreht", sich für Schwächere einzusetzen.

[–] Don_alForno@feddit.org 19 points 8 months ago

Und verweist auf das "gute Haus", als würde das bedeuten, dass man kein Problem mit der schlimmer werdenden Ungleichheit und Ungerechtigkeit haben darf.

[–] Don_alForno@feddit.org 24 points 8 months ago (1 children)

Finde ich gut, dass es zu solchen Gewalttaten kommt? Nein.

Halte ich es für unausweichlich, dass es davon mehr geben wird, wenn die Politik nicht endlich die Ungleichheit bekämpft? Absolut.

[–] Zementid@feddit.nl 7 points 8 months ago

Das ist ein großartiges Beispiel für den Unterschied zwischen Ethik (Ablehnung von Gewalt) und Moral (Freude über Gerechtigkeit).

Ich maße mir nichts an, aber selten so eine spezifische Reaktion quer durch alle Schichten erlebt.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 23 points 8 months ago

Spiele dumme Spiele, gewinne dumme Preise.

[–] jenesaisquoi@feddit.org 14 points 8 months ago

Nicht den Held den wir wollen, aber den Held den wir brauchen

[–] smokeysnilas@feddit.org 9 points 8 months ago

Die Geschichte hat irgendwie schon ziemliche Joker-Vibes.

[–] Sidyctism2@discuss.tchncs.de 7 points 8 months ago (1 children)

brian thompson war kein engel

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 11 points 8 months ago (1 children)

Nein, der war eher ein gieriger Massenmörder.

Er hat nur eben nicht mit einer Pistole gemordet, sondern mit abgelehnten Anträgen zur Kostenübernahme.

[–] rumschlumpel@feddit.org 5 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Eigentlich hat er seine Pistole an die Polizei outgesourcet. So ähnlich wie ein Mafiaboss, der ja die Drecksarbeit größtenteils auch von anderen erledigen lässt.

An dieser Stelle könnte man eigentlich auch mal einen Hitlervergleich bringen. Wie viele Menschen hat Hitler persönlich umgebracht, anstatt den Mord von jemand anders durchführen zu lassen?