Die Stimmung auf den Straßen bleibt im aktuellen Europa-Wahlkampf teils aggressiv: Nun wurden in Würzburg zwei Helfer der Grünen angegangen und Plakate beschädigt. Der Täter ist bisher unbekannt.
Bereits am vergangenen Samstag wurden zwei Wahlkampfhelfer der Grünen auf dem Würzburger Bahnhofsvorplatz von einem Unbekannten angegangen – auch ihre Wahlplakate wurden beschädigt. Das teilte die Polizei Würzburg am Freitag mit.
Demnach haben die Grünen-Helfer gegen 18.15 Uhr vor dem Hauptbahnhof in Würzburg Wahlplakate angebracht, als ein junger Mann auf sie zukam. Er drängte sie zur Seite und riss zwei Wahlplakate herunter. Verletzt wurde dabei niemand.
Als Passanten auf die Szene aufmerksam wurden, entfernte sich der Mann - gemeinsam mit der Vierergruppe, in der er unterwegs war - in Richtung Ringpark. Bisher konnte er nicht identifiziert werden.
Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Hinweise. Der Verdächtige soll laut Polizei zwischen 20 und 25 Jahre alt, etwa 165 Zentimeter groß und sportlich sein. Seine Hautfarbe wird als "dunkler" beschrieben, seine Haare als schwarz und kurz. Getragen haben soll er eine dunkelblaue Kapuzenjacke mit grauem Pelzkragen sowie eine dunkelblaue Sporthose mit einem dünnen, weißen Streifen an den Hosenbeinen und weiße Turnschuhe.
Der Politikwissenschaftler Swen Hutter von der Freien Universität Berlin sieht als Ursachen unter anderem eine von den Krisen und Kriegen der letzten Jahre emotional aufgeladene Stimmung in der Gesellschaft. Aber auch einen zunehmend schärferen Ton von Politikern "gerade aus dem rechten Spektrum und der AfD".