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Wehrhafte Demokratie

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Während einer Versammlung hat das Militär in Myanmar ein Kloster angegriffen und mindestens 16 Menschen getötet. Die Militärjunta soll seit 2021 mehr als 20 Massaker verübt haben.

Bei einem Luftangriff der Militärjunta sind in einem buddhistischen Kloster in Myanmar mindestens 16 Menschen getötet worden. Etwa 50 weitere seien bei dem Angriff am Donnerstagmorgen (Ortszeit) in der Magwe-Region im Zentrum des Landes verletzt worden, berichtete Augenzeuge Min Min Oo. Der 29-Jährige war auch an den Rettungsarbeiten beteiligt.

Das Militär habe angegriffen, als in dem Kloster in der Gemeinde Saw gerade eine Versammlung stattgefunden habe. An dem Treffen hätten unter anderem Mitglieder der örtlichen Verteidigungskräfte, die Widerstand gegen die Junta leisten, sowie mehrere Dorfvorsteher aus umliegenden Ortschaften teilgenommen, sagte der Mann weiter.

Die Zahl der Toten könnte den Angaben zufolge noch steigen. Die meisten Opfer sind demnach bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Auch der Abt des Klosters und mehrere Mönche kamen ums Leben. Das Kloster ist durch den Angriff völlig zerstört worden, heißt es. "Die Bombe war extrem mächtig", so Min Min Oo.

Die Generäle im früheren Birma regieren seit ihrem Putsch im Februar 2021 mit eiserner Faust und unterdrücken jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Immer wieder greift das Militär Orte aus der Luft an.

Erst Ende April waren bei einem Luftangriff auf eine von Rebellen kontrollierte Region an der Grenze zu Indien mindestens vier Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Die Bomben hatten ein Krankenhaus in der Stadt Mindat im Bundesstaat Chin getroffen.

Nach Angaben des unabhängigen Forschungsinstituts ISP-Myanmar haben die Junta-Truppen seit ihrem Umsturz bereits mehr als 20 Massaker an der Bevölkerung verübt - und dabei jeweils mehr als zehn Menschen bei einem einzigen Angriff getötet.

Insgesamt seien von Februar 2021 bis Oktober 2023 mehr als 500 Menschen, darunter Kinder und Senioren, bei diesen Attacken ums Leben gekommen, heißt es in dem Bericht.

Sechs Monate nach Beginn einer Offensive gegen die Militärjunta in Myanmar haben aufständische Kräfte große Gebiete in dem südostasiatischen Land eingenommen. An allen Fronten wird das Militär von Rebellengruppen aus Kämpfern ethnischer Minderheiten und neueren Widerstandskräften unter Druck gesetzt.

Die Junta schreckt im Gegenzug nicht vor Angriffen auf Krankenhäuser, Klöster und andere Schlupfwinkel ihrer Gegner oder deren mutmaßliche Kollaborateure zurück.

Die Junta ist, unterstützt von Russland und China, militärisch deutlich besser ausgestattet als die Aufständischen. Mittlerweile kontrolliert sie aber nur noch weniger als die Hälfte des Landes. Dazu gehören auch die kürzlich mit Drohnen angegriffene Hauptstadt Naypyidaw und die größte Stadt Yangon.

Im Kampf gegen den gemeinsamen Gegner wachse die Einheit der Opposition, sagt Dave Eubank, Gründer der humanitären Organisation Free Burma Rangers, die in Myanmar seit den 1990er-Jahren sowohl Kämpfern als auch Zivilpersonen hilft.

Die Junta sei so stark geschwächt wie noch nie und extrem in Bedrängnis, sagt der Myanmar-Experte Morgan Michaels von der Denkfabrik International Institute of Strategic Studies.

Ob die Einigkeit hält, falls die Junta stürzt, und ob sich die disparaten Widerstandskräfte auf einen gemeinsamen Weg für Myanmar einigen können, bleibt laut Michaels eine offene Frage.

Sie hätten zwar einen gemeinsamen Grund für ihren Kampf gegen die Regierung - es gebe aber bereits Hinweise auf mögliche künftige Konflikte zwischen den Gruppen, etwa aufgrund territorialer Streitigkeiten.

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