Ab April soll Cannabis entkriminalisiert werden, ab Juli in Social Clubs verkauft werden dürfen. Berliner Betreiber dämpfen die Erwartungen.
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Doch wie genau wird es laufen mit den Cannabis Social Clubs, den künftigen Abgabestellen für Marihuana? Glaubt man der Runde im Keller des Hanf Museums, könnte es kompliziert und anstrengend werden. Geyer meint, dass es in den nächsten ein, zwei Jahren viele gerichtliche Auseinandersetzungen geben wird, bis alle Details geklärt sind.
„Was nun kommt, bedeutet, in einem Minenfeld aus bisher unbekannten Kontrollinstanzen zu arbeiten. Und dabei gleichzeitig den Ansprüchen der Vereinsmitglieder gerecht zu werden“, so Waack-Jürgensen.
Eigentlich hätte die Runde es gerne so, wie es schon lange in Spanien und vorneweg in Barcelona mit seinen Cannabis Social Clubs läuft. In denen dürfen die Mitglieder auch konsumieren, das wird in Deutschland verboten sein. Fast überall wird man demnächst kiffen dürfen, nur im Cannabis Club selbst nicht. Waack-Jürgensen findet das absurd. Einige Clubs würden einfach extra Genussräume einrichten, glaubt er, dann werde man schon sehen, wie der Gesetzgeber darauf reagiert.
Hauptkritikpunkt der Cannabis-Aktivisten ist eine befürchtete Überregulierung in allen nur erdenklichen Bereichen. Wer in den Clubs was und wie viel erwirbt: Alles muss dokumentiert werden. Geyer sieht das kritisch: „Das S bei einem CSC steht eigentlich nicht für Stasi, sondern für Sozial. Stattdessen müssen wir aber unsere Mitglieder ausspionieren. Wir müssen gigantische Datenmengen ansammeln, bei denen überhaupt nicht klar ist, wer darauf Zugriff hat.“
Ein etwas anders gelagertes Problem hat Dinah Rogge. Sie ist Beauftragte für Suchtprävention beim Cannabis Social Club Berlin. Jeder Verein muss in Zukunft so jemanden haben. Doch was genau ihre Aufgabe ist, sei überhaupt nicht klar, sagt sie.
So dürfe sie nur innerhalb ihrer Clubgemeinschaft über die Gefahren beim Konsum von Cannabis aufklären, alles andere könnte bereits als unerlaubte Werbung betrachtet werden. Doch kann in Clubs, die nicht mehr sein werden als Abholstellen für Kiffer, überhaupt wirksam präventiv gearbeitet werden?
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Die Zukunft, die hier im Keller gemalt wird, klingt am Ende trotz aller Einwände für Kiffer so schlecht nicht: In einer Stadt wie Berlin werde es eine große Konkurrenz mit unterschiedlichen Standards geben, glaubt Geyer. „Es wird die nicht so guten CSCs geben, die werden nicht viel mehr als Volksgras oder Studentenweed verkaufen. Wir sprechen auch von der Kreuzberger Hecke. Manche werden eine Spezialmaniküre für die Blüten anbieten. Oder strikt bio arbeiten und nur ernten, wenn der Halbmond scheint oder so.“ Und für all das werde es Bedarf genug geben.
Anders hätte es in Deutschland kaum umgesetzt werden können. Ich bin einfach froh das es überhaupt bei dem Thema vorangeht. Psychodelika als nächstes?
Das letzte, was ein LSD-Tripp gebrauchen kann, ist Formular A312 in doppelter Ausfertigung auszufüllen und eine Kopie an die zuständige Behörde senden zu müssen.
Lässt sich auch nicht so leicht gemeinschaftlich anbauen.