this post was submitted on 19 Jan 2024
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

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Die SPD erlebt einen beispiellosen Absturz. In der Partei schwindet zu Beginn des Superwahljahrs die Hoffnung, dass der Kanzler die Lage noch drehen kann. Halten die Genossen an Olaf Scholz fest?

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[–] Ooops@kbin.social 6 points 2 years ago* (last edited 2 years ago) (12 children)

Lustig, wie in der Überschrift, in der Zusammenfassung und auch in der öffentlichen Diskussion immer auf Olaf Scholz und der Kommunikation herumgeritten wird.

Die tatsächlich folgende Analyse der Situation:

Monatelang beteten die Sozialdemokraten ihre Verkaufsschlager herunter - ohne Erfolg. Die Umfragewerte blieben mies. Vielleicht auch, weil bei der SPD deutlich mehr im Argen liegt als bloß die Kommunikation. [...] Viele Deutsche neigen dazu, sich der Mittelschicht zuzuordnen auch wenn sie eigentlich deutlich [...] ärmer sind. Die SPD hingegen macht seit geraumer Zeit Vor allem Politik für die unteren Einkommnesgruppen. SPD-Abgeordnete berichten von Gesprächen in ihren Wahlkreisen, in denen ihnen vorgeworfen wird, sich zu viel um die "Faulen" zu kümmern.

wird dann großzügig und wie üblich ignoriert. Das würde nämlich tatsächliche Diskussion erfordern statt stumpfer Parolen.

Oder in kurz: Der deutsche Depp ist mal wieder zu blöd für die Realität. Die, denen die Politik zu gute kommt, wählen Rechtsradikale. Die, die noch SPD wählen, bilden sich ein für die Mittelschicht über ihnen kämpfen zu müssen und sind schon längst dem Rechtsruck erlegen und wollen von der SPD mehr rechte Politik.

Aber die "unkommunikative SPD" ist dann Schuld, nicht etwa die Wähler... denn letzteres würde Eigenverantwortung und Reflektion vorraussetzen und die tut weh.

[–] KISSmyOS@feddit.de 5 points 2 years ago (5 children)

"Der Wähler ist schuld" hilft halt niemandem und löst keine Probleme.
Wir können leider keine intelligentere Bevölkerung herzaubern, und alle Lösungsansätze die darauf basieren dass ein Großteil der Menschen sich erst ändern muss laufen ins Leere.

[–] Ooops@kbin.social 5 points 2 years ago

Andersrum gilt das selbe: "Die Politik ist Schuld" von Wählern, die nicht nach den Tatsachen bewerten, sondern nach Gefühl, hilft auch nichts weiter. Weil imaginäre Politik in deren imaginärer Welt kann man nicht ändern oder verbessern.

Darum sollte man auch über beide Seiten reden.

Was aber eben kaum geschieht. Es ist immer die Politik schuld. Haben wir die Artikel vor nicht so langer Zeit, die deutliche eine extreme Diskrepanz zwischen tatsächlicher Politik und deren Wahrnehmung aufzeigten, wirklich schon wieder vergessen?

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