this post was submitted on 16 Oct 2023
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Wehrhafte Demokratie

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Die Parteispitze versucht am Polit-Marketing der AfD als "Friedenspartei" festzuhalten, das sie seit dem russischen Angriff auf die Ukraine für sich entdeckt (und dabei gerne auch Argumentationsmuster aus dem Kreml übernommen) hat.

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland stellte sich im Bundestag an die Seite Israels: "Der Angriff galt nicht nur dem jüdischen Staat, er galt auch uns. Israel, das ist der Westen in einer Umgebung, die den Westen ablehnt und bekämpft. Wenn wir uns an die Seite Israels stellen, verteidigen wir auch unsere Art zu leben (…)."

Der aktuelle AfD-Chef Tino Chrupalla dagegen setzte auf X (früher Twitter) einen anderen Ton: "Der Angriff der Hamas auf Israel ist zu verurteilen. Ich trauere um alle Kriegstote. Jetzt müssen die Staaten der Region auf Deeskalation setzten, um einen Flächenbrand abzuwenden. Diplomatie ist das Gebot der Stunde." Das Ziel müsse eine tragfähige Lösung für alle Seiten sein.

Auch die kleine Vereinigung "Juden in der AfD" zeigt sich entsetzt über den eigenen Vorsitzenden: "Sind die massakrierten jüdischen Kleinkinder Kriegstote? Trauert er auch um die gefallenen Mörder der Kleinkinder? Und wie sieht Diplomatie mit islamischen Terroristen aus?"

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter richtet sich gar direkt an seinen Parteichef: "Als du in die AfD eingetreten bist, war diese noch gegen islamistischen Terror. Den unterbindet und vernichtet man." Die Betonung liegt offensichtlich auf dem Wort "war".

Doch Chrupalla erhält auch Unterstützung aus der AfD. Der Kandidat für die Europawahl, Siegbert Droese, der schon für die AfD im Bundestag saß (und einst mit einem Foto an Hitlers Wolfsschanze mit Hand auf dem Herzen Schlagzeilen machte) fordert, dass die deutschen "Schreihälse, die nun die volle Härte im Gaza-Konflikt verlangen, mal anfangen nachzudenken und ab sofort leiser plärren." Er fürchtet weitere Gaza-Flüchtlinge auch in Deutschland.

Auch Hannes Gnauck, der für die AfD im Verteidigungsausschuss des Bundestags sitzt, springt Chrupalla bei: "Jetzt muss es darum gehen, dass weiteres Sterben ein Ende hat, auch wenn emotionale Reaktionen verständlich sind. Am Ende muss die Diplomatie siegen!"

"Hände weg von Chrupalla" fordert währenddessen der AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl in einem Online-Artikel für das extrem rechte Magazin "Info-Direkt": "Politik mit Verstand statt mit Schaum vor dem Mund. Wem der Erfolgskurs der Partei nicht passt, steht es frei, sie zu verlassen: Transatlantische Parteien und Konflikteinheizer gibt es ja genug."

Im eskalierenden Streit meldet sich nun auch Alice Weidels Sprecher Daniel Tapp zu Wort. Er mahnt die Partei: "Der furchtbare Krieg ist vollkommen ungeeignet, um ihn für eine innerparteiliche Auseinandersetzung um einen außenpolitischen Kurs zu nutzen. Weder Verschwörungstheorien noch martialische Kriegsrhetorik helfen im Augenblick weiter."

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[–] kellerlanplayer@feddit.de 13 points 2 years ago (1 children)

Antisemitisch sein oder antimuslimisch. Das ist nicht so einfach.

[–] ladicius@lemmy.world 2 points 2 years ago

Schafft jeder Nazi spielend leicht jeden Tag. "Anders" sein reicht für Existenznegation.