this post was submitted on 14 Dec 2025
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In vielen kleineren Gemeinden führt die Umstellung des Postnetzes zu Diskussionen. Ein aktuelles Beispiel ist Sülfeld (Kreis Segeberg): Die Deutsche Post plant, die klassische Postfiliale zu schließen und stattdessen eine automatisierte Poststation vor dem örtlichen Edeka-Markt zu installieren.

Die neuen Poststationen sollen eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung sicherstellen. Doch die Umsetzung stößt auf Kritik. Hans-Joachim Kloock von der Wählergemeinschaft ABS berichtet: „Ich habe abgebrochen, weil die Sonne reinschien. Ich konnte gar nichts mehr erkennen.“

Probleme wie mangelnde Barrierefreiheit und fehlende Nutzerfreundlichkeit sind besonders für ältere Menschen oder Personen ohne digitale Erfahrung ein Hindernis. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein betont: Nur Filialen mit Personal bieten einen wirklich niedrigschwelligen Zugang.

Postsprecher Tobias Buchwald räumt ein, dass technische Neuerungen „anfangs oft gewöhnungsbedürftig“ seien. Als Lösung verweist er auf die Videoberatung – die jedoch in Sülfeld ebenfalls Anlaufschwierigkeiten zeigte.

Die aktuelle Postfiliale in Sülfeld ist nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Laut Deutscher Post sind solche Standorte oft nicht mehr wirtschaftlich. Als Alternative setzt das Unternehmen auf Partner-Filialen (z. B. in Kiosken) – in Schleswig-Holstein gibt es bereits rund 450.

Da in Sülfeld kein geeigneter Partner gefunden wurde, soll die Poststation die Versorgung übernehmen.

Der Widerstand in Sülfeld ist organisiert: Die Wählergemeinschaft ABS sammelte innerhalb weniger Stunden rund 500 Unterschriften gegen die Schließung der Filiale. Die Petition ging direkt an die Bundesnetzagentur.

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[–] lichtmetzger@discuss.tchncs.de -5 points 5 days ago* (last edited 5 days ago) (1 children)

diese Idee eines “Grundrechtes auf analoges Leben” ist völlig idiotisch

Absolut, vor allem wenn man bedenkt, dass die Welt nicht nur aus Deutschland besteht. Während die Länder um uns herum immer fortschrittlicher werden und eine alltägliche Technologie wie das Smartphone aktiv fördern (selbst die Türkei hat eine fortschrittliche Gesundheits-App), wird es bei uns noch als Zukunftstechnologie gesehen. Und das nur, weil die Hälfte der Menschen 65+ einfach keinen Bock darauf hat, ohne rationale Argumente. Einfach nur keinen Bock. Das hat man ja auch im Video gesehen, in dem die Frau einfach nur stumpf meinte "Ich kann das nicht!". Das sagt meine Mutter auch immer, dabei könnte sie es schon, wenn sie sich einfach nur ein bisschen damit beschäftigen würde.

Die Welt wird sich weiterdrehen und wir können hier so viel Rückschritt fordern wie wir wollen, wir werden dadurch im weltweiten Vergleich nur immer mehr abgehängt. Je mehr die ältere Generation schwindet, desto stärker löst sich dieses Problem aber auch von selbst, das ist wenigstens ein kleiner Lichtblick.

[–] bleistift2@sopuli.xyz 10 points 5 days ago (1 children)

Ich bin noch weit von der Rente weg und bin auch dagegen. Einfach, weil es keinerlei Qualitätssicherung für Apps gibt. Es ist so unvernünftig einfach, höchst sensible Daten zu verschlampen. Deshalb will ich auch die App meiner Krankenkasse nicht. Bei der Registrierung kriegt man nämlich gesagt, dass man ein Passwort benutzen muss, das noch kein anderer benutzt hat. Was soll ich da von der Datensicherheit halten?

Oder was meinem Kollegen (wie ich Programmierer) passiert ist: Aus irgendeinem Grund (den man nicht genannt kriegt), klappte die Registrierung nicht. Er wollte dann auf Anraten der App ein Support-Ticket schreiben. Dazu musste man sich aber erst anmelden. Jackpot.

Selbst große Betriebssystemhersteller schicken sich an, durch erzwungene Updates Geräte zu schrotten (Windows zerlegt SSDs, Linux Mint verkackt die grafische Ausgabe, ich wette, Apple hat auch schonmal ein Update verkackt). So einem Kartenhaus kann nur ein Irrer wichtige Dinge anvertrauen.