this post was submitted on 03 Dec 2025
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Gegeben schon, aber vor Lieferando und Co war Essen bestellen schon ein ziemlicher Krampf.
War es das? Man hat da angerufen und gesagt was man will... Und dann kam irgendwann n Typ vorbei und man hat dem Geld gegeben. Oder nicht?
Ja. Wo rufst du an? Klar, das funktioniert so wenn du dein Stammlokal hast und der Flyer mit dem Menu eh Zuhause rumliegt.
Aber jetzt liefern die grade nicht (zuverlässige Lieferzeiten waren weit von garantiert) oder du willst mal was anderes essen, was dann? Telefonbuch und dir am Telefon das Menu durchgeben lassen?
Eine zentralisierte Platform die dir fast alle Restaurants in der Gegend mit Menus und aktuellen Öffnungs- und Lieferzeiten anzeigt ... und man muss nicht telefonieren. Das ist ein gigantischer Fortschritt im Vergleich zu früher.
Ansich ist das ja auch in der Theorie ne gute Idee. Spezialisierung dort, wo individuelle Angebote zu große Kostentreiber sind. Umgekehrt haben mir schon mehrere Restaurantbetreiber gesagt, dass sie sich das dank horrender Umsatzbeteiligung auch nicht mehr leisten können.
Das Phänomen das alle Restaurants zig fake websites und Telefonnummern haben gibt es auch erst seit es Lieferando und co gibt. Früher hast du einfach das Restaurant gegooglet oder ins Telefonbuch (auch online) geguckt.
Und genau den Scheiss muss man jetzt nicht mehr machen ....
Was ist daran schlechter als eine tracking verseuchte app zu benutzen die den Restaurants auch noch ihre Einnahmen schmälert und im Endeffekt für dich als Kunde alles teurer macht?
Der ganze Prozess ...
Und der Prozess, dass systematisch Leute ausgebeutet werden, nur, dass Du praktisch mühelos billiges Essen bestellen kannst, ist weniger schlecht?
Ich rede von der Qualität der Serviceleistung für den Endverbraucher.
Das systematische Problem mit der Logistik dahinter muss das System lösen.
Welches systematische Problem mit welcher Logistik? Essen bestellen ist weder lebensnotwendig, noch, auch ohne solche ausbeuterischen Dienstleister, sonderlich schwierig. Das ist reine Bequemlichkeit.
Na von was auch immer du vorher gefassel hast.
Hat irgendwer was anderes Behauptet?
Also wir wurden mit Lieferdienstflyern zugebombt, als es Lieferando noch nicht gab.
Das schon. Aber ein Stapel Papier ist jetzt nicht unbedingt ein besseres System als eine App. Und du hast meistens auch nicht die Flyer von allen Restaurants in der Umgebung zuhause rumliegen. Was ist wenn ich Thai essen will aber grade keinen Thai Flyer finde?
Ja, es hat früher auch funktioniert. Aber jetzt funktioniert es viel besser.
Hat ja auch keiner gesagt dass es besser war. Nur dass es auch damals gut funktioniert hat. Ich klicke mir die Sachen auch lieber online zusammen als meine Bestellung am Telefon zu buchstabieren, aber das ginge auch ohne Ausbeuterplattform mit Scheinselbstständigen dazwischen.
Da bin ich nicht ganz bei dir. Es hat früher funktioniert ... aber es war eher so ein Notfall Ding. Auswahl ist begrenzt, dann muss man lästig telefonieren ... ab Ende noch mit Bargeld hantieren. Kann man machen, muss man aber nicht.
Im Vergleich dazu such ich mir jetzt genau raus was ich will, machen ein paar Klicks für Onlinezahlung, Tür auf, Tür zu feritig ... das ist "gut funktionierend".
Ohne die Ausbeuterplattform würd ich wahrscheinlich so gut wie nie Essen bestellen. Nicht sicher ob die Restaurants/Fahrer das besser finden würden.
Vorstellbar wäre ja eine faire Plattform, wo man die Leistungen von Lieferando hat, aber alle fair bezahlt werden. Aber das wäre ja dann zu teuer
Die Fahrer würden stattdessen einen anderen Job machen. Hat man in Corona gesehen. Die ganzen Servicekräfte in der Gastro kamen nach der Pandemie nicht zurück, weil sie eben in der Zwischenzeit was besseres gefunden haben. Wenn man den ganzen Tag auf nem Roller sitzt und abends kaputt nach Hause kommt, hat man wenig Kraft zur Jobsuche. Marktbereinigung kann auch was gutes sein.
Davon abgesehen müssten dann halt Restaurants wieder Fahrer selber beschäftigen. Oder es gäbe eine faire Plattform.
Sehe ich ehrlich gesagt nicht so.
Bin noch aus einer Generation, wo man überwiegend mit dem Telefon anrufen musste, aber die meisten Restaurants schon eine Internetpräsenz hatten. Die Fortschrittlichen hatten vielleicht sogar eine selbstbereitgestellte Online-Bestellung. Den einzigen "Krampf" den ich wahrgenommen haben könnte, war höchstens die soziale Interaktion am Telefonhörer.
Die Leistung, die Lieferando anbietet ist meiner Meinung nach schon Dekadenz, die durch Ausbeutung ermöglicht wird...
Selbst wenn die meisten eine Internetpräsenz hätten (was viele heute noch nicht haben) muss du dich trotzdem mit duzended individuellen Websites rumschlagen. Das ist bereits der Krampf.
Am Ende empfinde ich Essen bestellen schon als einen Luxus, den sich bereits nicht alle leisten können. Und sagen wir mal so: Wenn ich schon nicht mal das Sofa verlassen muss, bin ich gerne noch bereit die "Extrameile" zu gehen und im Online-Telefonbuch nachzuschauen, um im Anschluss deren Websites zu durchstöbern.
Was, wenn du ein bestimmtes Gericht willst? Suchst du so lange Restaurant-Webseiten durch bis du es zufällig findest?
Auf Lieferando kann ich einfach nach dem Gericht suchen, bekomme direkt alle Restaurants angezeigt die es haben, ob/wann Sie offen haben und kann direkt Bewertungen und Preis vergleichen.
Bin kein Picky-Eater, daher betrifft es mich nicht so sehr. Mein Ansatz wäre aber sowieso die Ansprüche etwas zu senken.
Hilft vielleicht auch, wenn man sich vor Augen hält, dass Leute auf dem Dorf nur max. 1-2 Restaurants haben, die überhaupt lieferfähig sind. Da beschwert man sich auch nicht, dass sie kein 'Coq au vin' liefern können.
Bin ja bei dir, dass es eine Erleichterung ist mit Lieferando, aber es ist eben nicht unverzichtbar und ich empfinde es nicht als Krampf darauf zu verzichten.
Klar, in der Situation helfen zentralisierte Platformen allgemein eher wenig. Daher ist es aber für die Diskussion hier aber auch eher irrelevant.
Wenn man selbst kocht, muss man sich mit dutzenden Zutaten und Utensilien herumschlagen. Das ist bereits der Krampf.
Wenn man Essen bestellt, muss man sich zwischen dutzenden Anbietern und Gerichten entscheiden. Das ist bereits der Krampf.
Schrecklich, das. Geradezu fürchterlich. Moment, muss mal kurz weg, ich glaub der Liefersklave vom Nährschleim-Abo klingelt gerade...
Deswegen Bestellen ...
Deswegen Dieste wie Lieferando die das einfacher machen ...
Niemand hat behauptet das es fürher unmöglich war ... oder das man sich nicht anderest Ernähren kann. Also vielen lieben danke für die grosse "Früher ging es ja auch ohne" Weissheit, was ein wertvoller Beitrag!
Also kurzgesagt, ein Luxusproblem für Leute, die zu reich sind, ihr Essen selbst machen zu müssen, zu faul, sich einen Lieferdienst rauszusuchen, zu geizig, den Lieferdienst anständig zu bezahlen, und denen noch dazu die Arbeitsbedingungen derjenigen, die ihre Faulheit befriedigen, scheißegal sind...
Ich glaube, das Wort "Dekadenz", das jemand an anderer Stelle in den Raum geworfen hat, trifft es ganz gut.
Was jetzt, zu reich oder zu geizig? Musst dir schon eins aussuchen.
Reich und arm sind Widersprüche. Reich und geizig geht zusammen.
Ein Produkt (Essen) zum höchstmöglichsten Preis (Bestellen) zu kaufen geht aber wohl eher nicht mit Geiz zusammen.
Wenn am Ende das Unternehmen das Geld nicht fair verteilt ist das ein Problem. Aber nicht meins.
Turns out: reich und geizig kein Widerspruchspaar.
In diesem Kontext absolut. Wer geizig ist würde kein Essen bestellen ...
Wer faul und geizig gleichzeitig ist, bestellt dann halt Essen beim Ausbeuterdienst.
Ok ... ich geh zwar davon aus willst nur deinem Usernamen die Ehre machen, aber kannst du bitte die nötige geistige Gymnastik erklären?
Denkst du dass, nachdem ich ich für €50 Abendessen bestellt habe, ich mein Monokel und Zylinderhut aufsetze, meine Zigarre in der Hand von meinem Buttler abasche und dann hoffe das der Lieferant bloss nichts von dem Geld abbekommt?
Ich hab den Preis gezahlt der verlangt wurde und der ist nicht wenig. Wenn die es hintendran nicht fair aufteilen, ist das ein, aber nicht mein Problem. Mit Geiz hat das aber gar nichts zu tun.
Die Art und Weise, wie Du diese ausbeuterischen Lieferdienste verteidigst, und dabei noch so tust, als wäre diese Ausbeuterei, die nur geringfügig mehr Bequemlichkeit gegenüber dem Zustand davor bringt, die beste Erfindung des 21. Jahrhunderts, legt das schon nahe.
Ist halt die Frage, würdest du eine andere Plattform nutzen, bei der du 10€ mehr bezahlen musst, für die gleiche Leistung, aber mit dem wissen, dass alle fair bezahlt werden? Wenn nein, bist du halt reich, weil du es dir aus faulheit leisten kannst 50€ fürs Abendessen auszugeben, aber geizig, weil dir 10€ zu viel sind, dafür das alle fair bezahlt werden.
Prinzipiell schon. Ich hab jetzt zB noch nie die Preise von UberEats und Lieferando verglichen. Wenn jetzt eine neue Plattform dazu kommt ist es eher ein Trägheitsproblem. Warum zu nem neuen Service wechseln der das gleiche kann für teurer? Denke eine bessere Lösung wäre die bestehenden Platformen zu zwingen die Fahrer gescheit zu bezahlen und ihre Preise zu erhöhen.
Würde aber auch etwas Anzweifeln das es im Moment einfach nicht reicht um alle fair zu bezahlen. Für nen 0,5 Bier Zahl ich €5, das ist fast das dreifache wie die selbe Sorte im Laden ... und die Salatpreise sind teilweise auch absurd.
Ich bin selber keiner der bei Lieferdiensten bestellt, daher kann ich das nicht genau beurteilen. Aber vor allem in Deutschland ist die Gesellschaft super preis sensitiv, da werden in der breite die Preise verglichen und da bestellt, wo gerade die besseren Gutscheine verfügbar sind. Den Preiskampf kann sich aber nur der mit den geringsten Ausgaben leisten und der spart dann an allen Enden. Vielleicht gehörst du selbst nicht zu der Fraktion "Reich und geizig", aber diese ist denoch in signifikanter Menge vorhanden.
Stimme ich zu, dass das eine Lösung wäre
Genau, wer macht sowas? Faire Bezahlung ist für die meisten halt kein Argument, da hilft dann nur zwang. Aber wer nicht geizig ist, dem wäre es das auch aus freien stücken Wert.
Das sind normale Restaurantpreise, die reicht der Anbieter einfach durch, davon hat weder die Plattform noch der Lieferfahrer was. Ob die Kosten angemessen sind, wurde aber auch schon häufig diskutiert und das sie unangemessen sind, ist dabei nie eindeutig hervorgekommen. Immerhin würde in unserer preissensitiven Gesellschaft ein niedriger Preis zu deutlich mehr Kundschaft führen.
Nö, war es nicht. Man hat direkt beim Restaurant im Ort angerufen und die kannten einen und haben genau dann geliefert wann sie dir am Telefon versprochen haben.
Klar, wenn du damit zufrieden warst immer beim selben Restaurant zu bestellen war das ganz toll.
Ja besser als irgendwelche Tiefkühlware aus der Mikrowelle von fake Restaurants.
Das lag aber nicht an den Fahrern, sondern daran, dass man am Telefon drei mal Nachnamen und Straße buchstabieren musste und die Pizza dann trotzdem eine Straße weiter ankam.
Absolut nicht. Hat glaube auch niemand suggeriert.
Jo, das passiert heute auch noch ... aber jetzt ist die Technik Schuld! Googlemaps zeigt die Adresse von unserem Büro aus irgendeinem Grund auf der anderen Strassenseite an ...
Manche Gebäude sind da aber auch echt doof, offiziell in Straße X, aber der Eingang ist effektiv in Straße Y.