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Doktor in Psychologie hier. Nein, ist es nicht. Wenn ueberhaupt, dann ist von der Persoenlichkeitsdimension Extraversion die Rede, wo niedrige Auspraegungen dann Introvertiertheit entsprechen. Typologien dieser Art sind, vorsichtig formuliert, nicht state of the art. Weniger vorsichtig: Bloedsinn auf dem Niveau eines Buzzfeed-Tests, welche Art von Laugengebaeck man ist.
Ich liebe es, wenn solche Artikel Scheiße verzapfen, Sachen als allgemein bekannte Fakten hinstellen und es dann an einem zufällig vorbeigestolperten Fachmenschen hängen bleibt, die Grütze richtigzustellen.
Danke für deinen Beitrag.
Nichts erschüttert das Vertrauen in Journalismus so sehr, wie einen Artikel zu einem Thema zu lesen in dem man Experte ist
Geht mir regelmäßig so mit Statistiken.
Bin professioneller Datenverdreher. Naja, eigentlich Analyst, aber selbst die "ehrlichste" Analyse dreht die Zahlen in eine bestimmte Perspektive. Die Ehrlichkeit liegt dann darin, den Kontext transparent zu machen: Die Kriterien, nach denen du deinen Datensatz zusammenstellst und filterst, was genau du als Anteil oder Gesamtes betrachtest, welches Maß du verwendest...
Sei jetzt mal fiktiv aus der Luft gegriffen und definitiv an keinen echten Beispielen orientiert:
Ein Betrieb mit Warenversand, nennen wir in BWV, hat zwei unterschiedliche Versandsysteme für innerhalb der Region und außerhalb. Innerhalb der Region haben sie einen Zusteller, der morgens die Pakete abholt und ausliefert. Für alles weiter weg verwenden sie einen Paketservice, dem sie das dann erst bringen müssen und der das dann eben in seine Versandsysteme packt.
Entsprechend variiert die Lieferzeit, von (meistens) 1 WT zu 3-4 WT. Einfach einen Durchschnitt von 1.2 WT hinwerfen ist schlichtweg nicht aussagekräftig. Jede Statistik die ich darüber machen will muss klarstellen, welchen der beiden Teile ich betrachte. Wenn ich beides in einem haben muss, muss ich die Natur und Abhängigkeit dieser Streuung kommunizieren. Wenn ich die stornierten Bestellungen nicht mitzähle, muss ich das zumindest erwähnen.
Überraschung, das tun Journalisten halt oft genug nicht. Bei jeder Aussage "52% der X sind Y" will ich wissen wie X zusammengesetzt ist und was eben ausgelassen wurde, und welche Kriterien für Y angesetzt wurden. Gerade bei Stichproben ist auch immer die Frage, was sie repräsentieren.
Ganz krasses Beispiel ist der MMR-Impf-Hoax. Die "Studie" war eine Pilotstudie mit zwölf Kindern, die Auffälligkeiten hatten. Da kann ich genausogut mit gezinkten Würfeln einen Datensatz generieren und dann erfinden was er aussagen soll. (Da hängt noch mehr Dreck an dem Stecken, ist aber nicht mein Feld – da darf gerne jemand anderes zu beitragen.)
Danke. Dafür bin ich im Fediverse XD
Irgendwie geht das nur völlig am Thema des Artikels vorbei.
Noe, betrifft den Kern des Themas. Ob diese sogenannte Entdeckung sich wissenschaftlichen Standards fuer diese Klasse von Entdeckungen von unten auch nur annaehert ist hier relevant.
Ich sehe aber nicht, dass der Mann behauptet, dass es nur binäre diskrete Kategorien gibt (denn das ist doch der Kern deiner Kritik, nicht wahr?). Vielleicht hat der taz-Journalist das ein bisschen zu sehr vereinfacht. Aber Artikel in der Tagespresse über wissenschaftliche Hypothesen und Entwicklungen müssen doch vereinfachen, damit für den durchschnittlichen Leser nicht das Wesentliche im Fachchinesisch untergeht. Hier ist ein Artikel im New Scientist, den zumindest Kaminski selber verfaßt hat.
Und es ist ja auch grundsätzlich gut, dass es solche Artikel gibt. Sonst wüßten z.B. viele Leute auch heute nicht, dass es z.B. Dinge wie ADHS gibt, und dass man das fachgerecht diagnostizieren und behandeln kann, was ihnen dann hilft. Ein Hausarzt kann so was ja nun mal eher nicht.
Die Frage ist doch eher: Hat diese Beobachtung / Hypothese, die im Artikel dargestellt wird, tatsächlich Hand und Fuß? Ist das nützlich in dem Sinn, dass es möglicherweise Betroffenen hilft, ihr Leben besser zu gestalten?
Und hier habe ich auch auf der anderen Seite Zweifel an der Substanz deiner Skepsis. Welcher wirkliche Wissenschaftler nimmt einen populärwissenschaftlichen Artikel in der Tagespresse über die neuartige Arbeit einer, vermutlich eher praktisch orientierten Person, zum Anlass diese Arbeit rundweg für Unsinn zu erklären?
Ich gehe doch auch nicht als Physiker hin, lese in der taz 250 Worte über eine neuartige Art Elektromotor, und erkläre dann beim Frühstückskaffee ohne weitere Recherchen, dass das so gar nicht funktionieren kann.