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Psychiater über Otrovertierte

„Manche Leute gehen mit einem Alien-Gefühl durchs Leben“

Oft ist in der Psychologie von Introvertierten und Extrovertierten die Rede. Psychiater Rami Kaminski will einen dritten Typus identifiziert haben.

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[–] HaraldvonBlauzahn@feddit.org 18 points 2 days ago* (last edited 1 day ago)

Kaminski: Innerlich sind sie Außenseiter, äußerlich benehmen sie sich aber oft wie Insider. Gerade weil sie die sozialen Spielregeln so analytisch betrachten, können sie sich ihnen scheinbar mühelos anpassen. Doch die Scharade kostet eine Menge Energie, vor allem in der Pubertät. Ab etwa 25 Jahren, wenn mehr Selbstbestimmung möglich ist, wird es für die meisten Otrovertierten besser.

Interviewer: Wobei es wohl auch im Job schwierig sein kann: Sogenannte Teambuildingmaßnahmen wie „Bowling für die ganze Abteilung“ sind in vielen Firmen heute Pflicht.

Kaminski: Oh ja, eine Hölle für den Otrovertierten, Gruppen-Feeling auf Kommando: eine Qual! Auch der Sinn von „Meetings“ erschließt sich ihm nicht immer.

Dieses komische Teambuilding-Geraffel im Arbeitsleben geht mir auch extrem auf den Senkel. Drei Highlights (oder genauer ausgedrückt besonders dämliche Tiefpunkte) aus meinem Berufsleben:

  • Chefs machen als Teambuilding-Maßnahme eine Wanderung im Wattenmehr - mit den Chefs als Wattführer. Eine Angelegenheit, die hohe Kompetenz und großes Vertrauen der Teilnehmer in die Wattführer verlangt, denn die gangbaren Routen existieren aufgrund der Gezeiten teils nur kurze Zeit, und Stellen die man durchwandert, sind wenige Stunden später mit bis zu sieben Meter hohem strömendem Wasser bedeckt. Raum für grobe Fehler gibt es von daher nicht. Auch: Chefs sind weder für besondere Vorsicht bekannt (einer hatte im Jahr zuvor einen schweren durch Fahrlässigkeit verursachten Unfall), noch für einen umsichtigen Führungsstil (tendierem zu extremen Micromanagement).
  • Firmenleitung eines Start-Ups macht das NASA-Weltraumspiel mit dem Team - ein bekanntes Planspiel, in dem es darum geht, durch Austausch über eine interessante Problemsituation zu besseren Entscheidungen zu kommen, als ein Einzelner es kann. Im Verlauf drückt der CTO seine persönlichen Ansichten entgegen aller bedachten Argumente durch – mit dem für alle Teilnehmer offensichtlichen Ergebnis eines schlechteren Ausgangs.
  • Ein, sagen wir mal, industrienahes Forschungsinstitut beglückt die Neuzugänge eines Jahres mit der Aufgabe, neben der Arbeit, d.h. teils in der Freizeit, die gross aufgezogene Sommerparty des Instituts zu organisieren und Theken usw. zu "bemannen". Da es kein Budget gibt, sollen Dinge wie Getränke durch private Einlagen vorfinanziert werden. Alles natürlich "rein freiwillig", aber mit massiven Gruppendruck.

Aber mal so gefragt: Ist so ein Schwachsinn für andere Leute nicht schwer zu ertragen?