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Wessen Schießbefehl? Kann ja sein, dass sich der tapfere estnische Kommandeur vor Ort den "Besuchern" entgegenstellen wird. Aber das bedeutet leider nicht zwangsläufig, dass sich direkt auch ein amerikanischer, britischer, französischer, deutscher,.. Oberbefehlshaber ihnen entgegenstellen wird. Die Grünen Männchen auf der Krim haben es so angestellt, dass sie handstreichartig Schlüsselpositionen besetzt haben. Es wurde gar nicht offen gekämpft. Russland weiß genau, dass ein offener militärischer Angriff mehr oder weniger zwangsläufig in der Involvierung der NATO enden wird und damit für sie kein attraktives Szenario bietet. Der Grüne-Männchen-Ansatz kann aber so niedrigschwellig gestaltet werden, dass bei uns noch diskutiert wird, wie das einzuschätzen ist, während diese Leute die entscheidenden Stellen der Stadt bereits besetzt haben werden.
Das kann ich dir nicht fundiert beantworten. Um hier eine stichhaltige Zahl nennen zu können, müsste man schon mehr sein als ein (interessierter) Laie auf einem sozialen Netzwerk.
Aber vielleicht als Orientierungspunkt: die größte Truppenstärke hatte die Bundeswehr wenig überraschend Ende der 1980er, kurz vor dem Kipppunkt des Kalten Krieges mit beinahe 500.000 Soldaten. Im 2+4-Vertrag 1990 haben wir uns einer maximalen Stärke von 370.000 Soldaten verpflichtet. 2000 hatten wir noch knapp 320.000 Soldaten, heute ca. 180.000. Im Zweifel könnte ich mir den Wert von 2000, also ca. 300.000 als Zielmarke vorstellen. Aber wie gesagt, für eine richtige Aussage müsste man tiefer eintauchen und tatsächlich auf Gliederungsebene schauen, welche der in den letzten 20-30 Jahren aufgelösten Truppenteile man wieder bräuchte.
Die Tatsache, dass es nirgends passiert ist, und zwar weder im Kalten Krieg noch heute, zeigt doch aber, dass es eine idealistische Überlegung ist, die sich nicht in der Realität spiegelt. Keiner will das Hinterland ganz offen lassen, zumal wenn dieses Hinterland die eigene Nation ist.
Hmm? Welche militärischen Ambitionen hegt Finnland denn gegen Russland?
"Niederschwellig" hat in der Ukraine maßgeblich nur deshalb keine direkte NATO-Reaktion hervorgerufen, weil die Ukraine kein NATO-Mitglied war.
In Estland könnte ein Angreifer noch so schleichen und schummeln und zwinkern - wenn am Ende des Tages NATO-Soldaten tot und eine NATO-Stadt nicht länger unter Kontrolle eines NATO-Mitglieds steht, sehe ich nicht wirklich, wie man das wegdiskutieren sollte. Welche Entscheidung kann man dann noch treffen, außer ein Für oder Dagegen zur öffentlichen Bekanntgabe der Bedeutungslosigkeit der gesamten Allianz?
Jup, volle Zustimmung. Wir sind hier zwei schwafelnde Laien, aber das ist die Art von Hausaufgabe, die ich von den Rednerpulten erwarte - samt überzeugender Argumente, warum man nicht einfach Geld auf das Problem wirft, anstatt die nachhaltig die Zivilgesellschaft mit einer Wehrpflicht zu unterminieren.
Ich verweise an dieser Stelle noch einmal auf die in meinen Augen völlige strategische Absurdität von Zielen wie "einem Angriff Russlands in 2029 standhalten zu wollen", wenn das Ziel einer militärischen Ermüdung Russlands über den Umweg der Ukraine bereits jetzt aktiv verfolgt werden könnte aber nicht wird.
Über den gesamten Kalten Krieg hinweg hatten z.B. die Vereinigten Staaten selbst während aktiver Konflikte wie in Korea oder Vietnam immer so 10-20% ihrer Gesamtstreitkräfte in Europa stationiert, davon meines Wissens nach die meisten in Deutschland, der wichtigsten Grenze zum Ostblock. Dass sich da möglicherweise irgendwo in Kentucky ein Einwohner weniger sicher gefühlt hat, weil die benachbarte Kaserne dünner besetzt war, will ich nicht ausschließen, aber zur Stärkung des irrationalen Sicherheitsempfindes von Hinterlandsanrainern sind teure Streitkräfte zu schade. Das kann man günstiger haben und sich dann entweder die Streitkräfte ganz sparen, oder zur Verfolgung militärischer Ziele einsetzen.
Na ich gehe doch einmal stark davon aus, dass es in Finnlands Interesse ist, aus möglichen Grenzkonfrontationen mit Streitkräften etwaiger autokratischer Herrscher auf der Suche nach verlorener nationaler Größe und Ehre als Sieger oder immerhin nicht als Verlierer hervorzugehen, oder nicht?