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Nahost

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Nahost

Disteln in Libanon - SierpinskiDreieck

Nachrichten, Kultur und hoffentlich kulinarisches mit Bezug zum "nahen Osten". Aufgrund des sehr groben Verständnisses in Deutschland schließt das alles von Marokko im Westen bis Afghanistan im Osten ein. Themen der Diasporas, sowie die Beziehung zu anderen Ländern in der Welt sind ebenso willkommen. Bei Posts bitte möglichst deutsche Quellen nutzen und bei Bedarf englische mit verlinken.

Regeln

Bei Verstößen gibt es temporäre Auszeiten in schweren oder wiederhohlten Fällen permanent.

*Der ICC und ICJ haben unter anderem zu folgenden Themen bereits eine Rechtsauffassung vertreten.:

https://news.un.org/en/story/2024/05/1149966
https://www.icj-cij.org/case/186
https://icj-cij.org/case/192

founded 1 year ago
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[–] Saleh@feddit.org 1 points 5 days ago* (last edited 5 days ago)

Ich nehme an, dass du damit die taz ebenfalls als Verbreiter von Giftpropaganda, Terrorismus und Fanboytum beschuldigst?

Deutschland hat erfolgreich über Jahrzehnte weggesehen und sich der Auseinandersetzung mit den Motiven der Palästinenser systematisch verwehrt. Dadurch, dass man die ständigen Verbrechen gegen die Palästinenser hingenommen oder sogar unterstützt hat, hat man die Entstehung und die Stabilisierung der Hamas maßgeblich mit vorangetrieben.

Hamas in Gaza ist ebenso wie die Hezbollah in Libanon das Resultat der andauernden Besatzung, Vertreibung und Gewalt gegen Zivilisten. Vor der Hamas war die Fatah noch bewaffnet und es gab die PFLP. Gewaltsame Unterdrückung führt zu gewaltsamen Widerstand. Wenn Deutschland tatsächlich an der Sicherheit von Israel gelegen wäre, hätte man sich damit sehr viel früher ernsthaft auseinandergesetzt.

Wie die taz selbst klarstellt, haben die Palästinenser als illegal besetztes Volk ein Recht auf Widerstand gegen die illegalen Besatzer, was natürlich keine Angriffe auf Zivilisten erlaubt.

Ebenso haben alle Palästinesischen Vertriebenen ein Recht auf Rückkehr und Entschädigung, wie die taz ebenfalls klarstellt, und zwar unabhängig davon, ob ihre rechtmäßige Heimat in den Grenzen von Israel von 1967 oder 1948 liegt. Israel hat die Pflicht, diese Rückkehr zu ermöglichen, und die Vertriebenen als gleichwertige Bürger zu behandeln. Damit haben die Israelis die Pflicht, einen israelischen Staat zu schaffen, der dadurch nicht in seiner Existenz bedroht ist. Also einen Staat, der nicht per Verfassung ein ethnonationalischer Staat ist. Also einen Staat, indem man Land kaufen muss, und es nicht rauben kann. Einen Staat, indem Menschen- und Völkerrecht gilt.

Das das Rückkehrrecht der Palästinenser den Staat Israel in seiner Existenz bedroht, liegt daran, dass Israelis nicht gewillt sind, einen Staat im Einklang mit den Völkerrecht zu schaffen. Dafür können aber die Palästinenser nichts.

Ansonsten finde ich es arg zynisch, die israelischen Verbrechen an den Palästinenser als "selbstverschuldet" zu verharmlosen. Israel besetzt Gaza, Ostjerusalem und die Westbank seit fast 60 Jahren illegal und raubte auch vor dem 07. Oktober 2023 tagtäglich Land. Israel ermordete in 2023 vor dem 07. Oktober bereits über 200 Palästinenser. Israel und die Terrororganisationen aus denen die IDF hervorging führen faktisch seit fast einem Jahrhundert Krieg gegen die Palästinenser.

Würde man die Palästinenser nicht länger entrechten und für ihre bloße Existenz auf ihrem Heimatland verdammen, würde man auch den Weg für eine friedliche Lösung öffnen. Dafür muss man aber verstehen, warum es gewaltsamen Widerstand gibt.