this post was submitted on 30 Jul 2025
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Es gibt aus meiner Sicht keine bessere Quelle von Moral als Gott. Es ist nicht objektivierbar, warum wir eine grundlegende Moralvorstellung haben, warum wir intuitiv wissen, was falsch und was richtig ist, ohne es als Teil unseres Wesens zu sehen, dass uns durch die Schöpfung mitgegeben wurde.
Letztlich bleibt jede "philosophische" Diskussion über Moral subjektiv. Unter vermeintlicher neuer Rationalität und von Gott befreiter Philosophie entstanden mörderische Kolonialimperien und nationalistischen Bewegungen in Europa, die schließlich im Dritten Reich ihren Höhepunkt fanden.
Von Kantscher Rassenlehre über die Vereinnahmung Nietzsches im Nationalsozialismus bis hin zu Heidegger, der sich mit Begeisterung dem NS-Regime andiente und die Nazis zum Wegbereiter neuer Götter erklärte, sehen wir dafür Beispiele.
So zogen schließlich auch die Verfasser des deutschen Grundgesetzes den Schluss, dass die Anerkennung Gottes als moralische Authorität notwendig ist, um eine Wiederholung dieser Verbrechen zu verhindern
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4ambel_des_Grundgesetzes_f%C3%BCr_die_Bundesrepublik_Deutschland#Gottesbezug
Wohin sich unsere weitesgehend gottlose Gesellschaft entwickelt, macht mir größte Sorgen. Insb. wenn man sich die Parteien anschaut, die sich als "christlich" bezeichnen und nun zu Fragen wie dem Recht auf Asyl aggressiv gegen Theologen vorgehen, sollte einem Angst und Bange werden, welche Konsequenzen aus der neuen "Revolte gegen Gott" in Deutschland entstehen werden.
Saleh, ich schätze deine Meinung bei sehr vielen Themen. Hier schießt du komplett daneben.
Grausamkeit ist nichts, wofür man Gottlosigkeit braucht, das sollten uns Jahrtausende von Religionskriegen gezeigt haben. Und noch heute sind die beschissensten Staaten der Welt Gottesstaaten oder berufen sich auf Religion.
Und das Kolonialsystem als "Gottbefreit" zu sehen, ist nichts als Geschichtsverfälschung. Die Westmächte haben die Welt als ihr gottgegebenes Recht gesehen und die Unterwerfung anderer, ungläubiger Völker als von Gott vorherbestimmt. Missionare haben eine zentrale Rolle in der Kolonialen Erschließung Afrikas und Südamerikas gehabt und vor dem "wissenschaftlich" motivierten Rassismus gab es einen religiös motivierten Rassismus. In den USA wurde daraus ein unheiliger Mischmasch gemacht, der sich in der Konföderation Bahn gebrochen hat.
Die Präsenz eines Gottes in einer Gesellschaft hindert uns nicht an massiver Gewalt, sie gibt uns nur noch eine weitere Rechtfertigung.
Diese Verdrehung kommt aus meiner Sicht gerade daher, dass es an Gottesfurcht fehlt. Die Torah und Quran sind ziemlich eindeutig in ihrer Ablehnung von Rassismus.
3.Mose 19,34
Quran 49:13 (Übersetzung der Bedeutung)
Das ist doch gerade das Problem an Gott und Religion. Du sagst, Moral ohne Gott ist subjektiv. Ich sage, Gott ist subjektiv. Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin mir sehr sicher, dass du nicht jeden Vers im Quran befolgst (zumindest hoffe ich das). Deine Auslegung des Islams ist eine subjektive Entscheidung, genauso wie deine Entscheidung dem Quran überhaupt zu befolgen eine subjektive Entscheidung ist. Genauso, wie man den Quran als Menschenfreundlich interpretieren kann, kann man ihn eben auch als unterdrückerisches Machtwerkzeug gegenüber den Ungläubigen auslegen (gleiches gilt für jede andere abrahamitische Religion genauso).
Gottesfurcht hatten auch diese Menschen, die den Kolonialismus exportiert haben. Sie haben nur eben einen Gott gefürchtet, der die Abwesenheit beim Gottesdienst oder "Unzucht" hart bestraft, die Unterwerfung anderer Völker aber eben nicht.
Mich stört auch diese "No true Scotsman" Mentalität. Ich könnte auch daher kommen und sagen, dass der Kantsche Rassismus durch seinen kategorischen Imperativ eindeutig widerlegt wird und dass deshalb der nur wirklich Gottlos ist, der eben rein und ethisch handelt. Und allen anderen mangelt es an moralischem Verstand.