this post was submitted on 19 Jul 2025
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Weiß ich nicht. Ideologie ist einfach nur ein anderes Wort für Weltanschauung, das hat jeder Mensch unabhängig vom Alter. Einen Beleg dafür, dass es eine Veränderung des Gehirns ist, die junge Menschen „anfälliger“ für „Ideologien“ ist, habe ich noch nicht gesehen. Das Gehirn ist im wesentlichen nur eine Ansammlung von Nervenbahnen, die unterschiedlich verbunden und unterschiedlich ausgeprägt sind. Man könnte auch argumentieren, das es die Bildung einer Ideologie ist, die die Änderung der Gehirnstruktur bewirkt.
Abgesehen davon muss eine „Anfälligkeit“ junger Menschen nicht durch biologische Ursachen begründet sein. Junge Menschen sind in der Regel ärmer, weil sie noch nicht viel Reichtum aufbauen konnten, leben häufiger zur Miete, … . Haben also weniger zu verlieren.
Nö, sie können halt andere potenziell bessere Ideologien vermitteln, aber das etablieren einer Ideologie können die nicht verhindern.
Joa, finde es ein bisschen verharmlosend Faschismus mit anderen Ideologien gleichzusetzen, aber kann man sagen.
True
True. Jeder ist Ideologisch. Manche merken es, andere nicht. Manche Ideologien sind in sich schlüssig, andere widersprechen sich selbst.
Das setzt voraus, das es vor der „Ideologisierung“ eine „natürliche“ Wahrnehmung gegeben hätte. Das ist nicht belegbar und eine Ideologische Annahme.
Beleg?
True. Ideologisch sind immer die anderen.
Was ist eine „vernünftige Entscheidung“?
Nicht jeder Ideologe hat (personalisierte) Feindbilder
Auch auf das Risiko hin, jetzt wie ein „starrer Ideologe“ zu klingen: Macht das nicht jeder? Wenn hier jetzt nicht noch der Turn kommt, der sagt „und deshalb sind wir alle teilweise ideologisch“ sehr ich nicht, warum hier eine Unterscheidung in undefinierte „Ideologen“ und „Normale“ vorgenommen wird.
True. Eltern geben Ideologien weiter. Alle Eltern.
Auch das machen in Unterschiedlichen Ausprägungen alle Eltern. Erziehung ist auch immer die Vermittlung von Werten und Interpretationsmustern und damit Ideologie.
Indoktrination durch Interpretationsmuster statt Indoktrination durch selektive Wissensweitergabe
Was ist ein „flexibles Gehirn“? Flexibel gegenüber was? Die Übernahme von sich wiedersprechenden Ideen ist nichts positives.
Der Begriff "Ideologie" scheint mir insbesondere im Deutschen Sprachraum (ähnlich wie "politisch rechts") eine merkwürdig andere Verwendung zu haben als im Rest der Welt. In Amerika z.B. macht man keinen Hehl daraus, dass Kapitalismus und Neoliberalismus auch Ideologien sind, der Begriff ist erstmal wertfrei und dann gibt es die Einschätzung ob eine Ideologie jetzt gut oder schlecht ist, was selbst wieder Teil der Ideologie wird. In Deutschland verwendet man ihn fast schon als Schimpfwort oder Totschlagargument, z.B. betrachtete sich die FDP ja als "unideologisch", weil sie ja "weiter so" will und "weiter so" ist ja keine Ideologie. Als wäre "Normal" das Gegenteil von "Ideologie". Irgendwie bewerten wir hier alles abseits vom betretenen Pfad als negativ und die Default-Ideologie nimmt man gar nicht als solche wahr und stellt sie auf ein Podest, von dem aus alles Andere, in einem selbstverstärkenden Prozess, noch radikaler und gefährlicher und Zentrismus und reaktionäre Bestrebungen wie Tugenden wirken.
Ideologie ist eine Ansammlung von zusammenhängenden Ideen, die Weltgeschehen und Politik auf ein einfaches Modell reduzieren und damit alles erklären. Anspruch auf Wahrheit, Starrheit, Ausblenden unangenehmer Fakten, Ablehnen von Kompromissen sind wichtige Eigenschaften. Es gibt eine klare Einteilung in gut und böse: Kapitalismus böse, Ausländer böse, Grüne böse. Dabei wird dann oft auch alles was der politische Gegner gut findet abgewertet oder unter böse einsortiert.
Gedankenkette geht dann so:
Kapitalismus schlecht -> USA schlecht
Israel Freund von USA -> Israel schlecht
Iran Feind von USA und Israel -> Iran gut
Islamisten bekämpfen Israel -> Islam gut