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Vollzeit in der Kita: Immer mehr Kleinkinder haben mindestens eine 40-Stunden-Woche
(www.news4teachers.de)
Themen aus den Bereichen Soziales & Arbeit. Diskusionen sind gern gesehen, jedoch immer im Rahmen der Netiquette.
Finde ich eh immer so Bombe: dieses System Kleinfamilie und Kinder bis mindestens 3 Jahre zuhause bei Mama kam ja so ungefähr mit der einsetzenden Industrialisierung überhaupt erst auf. Bisschen früher vielleicht, mit dem Auftreten des modernen Bürgertums eben.
Das sind so ca. 5-6 Generationen. Und dann rennen heute die Leute durch die Gegend und schreien "das ist unnatürlich, das Kind muss 3 Jahre isoliert bei der Mutter rumhängen". Dann werden die Mütter und Kinder wahnsinnig 👍 Top!
Ich finde es immer schwierig, von "natürlich" zu sprechen, wenn es um menschliches Verhalten geht, aber wenn irgendwas in der Erziehung "natürlich" ist, dann, dass Kinder, ab dem sie krabbeln können, alle zusammen auf den Dorfplatz geschmissen werden und da den ganzen Tag herumstreunern.
Ein paar ganz interessante, historische Informationen:
KiTas entstanden tatsaechlich ungefaehr zeitgleich mit der Industrialisierung (Industrialisierung 1815 bis 1830 in Deutschland, abhaengig davon, wen man fragt, Kindergaerten 1830 bis 1840).
Ein paar Jahre spaeter waren KiTas allerdings schon wieder in der Kritik und wurden 1851 in Preussen sogar verboten (Rolle der Frau, Religion, Sozialismus).
https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/239356/geschichte-der-fruehkindlichen-bildung-in-deutschland/
https://nifbe.de/fachbeitraege/der-kindergarten-als-staatsgefaehrdung/
Früher haben die Kinder mit der Mutter und dem Vater auf dem Hof oder eben doch zu Hause "rumgehangen", wo das Geschäft vom Vater unten, und die Wohnzimmer oben waren. Ist jetzt nicht so, als ob es vor der Industrialisierung massenhaft Ganztagsbetreuung gab.