this post was submitted on 17 Jul 2025
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Finanzen
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Daraus werden von der Wirtschaft sicherlich bald die falschen Schlüsse gezogen: Mindestlohn runter auf Ausfbildungsvergütungsniveau.
Ich habe meine Ausbildung vor 25 Jahren abgeschlossen. Lohn: 990 Mark (!), ausgezahlt immer zur Mitte des darauffolgenden Monats (Handwerk, natürlich. Warum will da bloß keiner hin?). Vor 25 Jahren aber war das weniger ein Problem wie heutzutage: Die Lebenshaltungskosten waren damals längst nicht so hoch wie es heute der Fall ist. Wer in einer eher ländlichen Umgebung aufgewachsen ist und auch dort eine Ausbildung begonnen hat, konnte sich nach einiger Zeit den Führerschein und später ein Auto leisten und auch das Benzin dafür. Die sozialen Verhältnisse waren auch andere. Der Verdienst der Eltern, bei denen man i.d.R. noch während der Ausbildung wohnte, war noch hoch (bzw. diee Lebenshaltungskosten im Verhältnis dazu niedringer), da der Vater als Alleinverdiener unter guten Bedingungen arbeitete. Davon, nämlich in der Form von kleinen Geld-Zuwendungen, konnte man als Junger Mensch am Anfang des Arbeitslebens gegebenenfalls profitieren. Im meinem damaligen Umfeld kam es auch des öfteren vor, dass die Großeltern ordentlich was zum ersten Auto beigesteuert haben.
Ich kann es gut nachvollziehen, dass junge Schulabgänger erst mal ein paar Jahre in ungelernten Jobs zum Mindestlohn arbeiten, um sich ein finanzielles Polster aufzubauen. Eine Ausbildung muss man ja nicht zwingend gleich nach der Schule machen. Man kann diese ja auch noch ein paar Jahre später beginnen, wenn man sich etwas Geld angespart hat und dann auch das geringere Ausbildungsgehalt kompensieren kann.