this post was submitted on 14 Jul 2025
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OpenAI und Co gibt es auch EU-gehostet. Nicht umsonst werden Milliarden in neue Rechenzentren in der EU investiert. Und nicht umsonst werden solche Regeln als versteckter Protektionismus gegeißelt.
Die USA haben, anders als China, unter Bedingungen, ein als äquivalent anerkanntes Datenschutzniveau.
Ob es legal ist, selbst gehostetes DeepSeek in der EU anzubieten, kann man bezweifeln.
Naja, das EUGH hat das Data Privacy Framework noch nicht kassiert, aber ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zum Vorgänger Privacy Shield. Das "äquivalent anerkannte Datenschutzniveau" ist aus meiner Sicht nur ein temporärer Zustand. Rechenzentren in der EU zu bauen ist nur ein Feigenblatt aber keine wirkliche Lösung.
Was mir aus dem Artikel nicht so ganz klar wird: Geht es überhaupt um die AI an sich oder nur um die App? Die weights an sich haben ja kein Datenschutzproblem, weil weights nichts kommunizieren. Selbst-hosten ist da also kein Problem.
Gut möglich, aber so lange die Äquivalenz steht, ist die Exekutive gebunden.
Wieso? Es wäre ein recht teures Feigenblatt.
Um die App.
Inwieweit Weights ein Datenschutzproblem haben, ist noch nicht vor dem EUGH gewesen. Die Frage ist, ob LLMs usw persönliche Daten speichern und was für Pflichten die Betreiber bezüglich Ein- und Ausgaben haben. Die deutschen Datenschützer scheinen das durchwinken zu wollen, aber die Argumente sind ziemlich dünn. Wenn's sein soll, dann wird das einfach unter Informationsfreiheit fallen. Ich glaube nicht, dass KI illegal gemacht wird, aber kann gut sein, dass man so aufwendig filtern muss, dass es praktisch nur für Profi-Firmen machbar ist.
Das andere Problem ist der AI Act. Die meisten Open Source Modelle sind natürlich nicht regelkonform. Private Zwecke sind ausgenommen. Ob man diese Modelle für professionelle Zwecke hosten darf, ist nicht wirklich klar. Auch unter was für Umständen das in die Hochrisiko-Kategorie fällt und ein paar andere Feinheiten.
Kernproblem ist doch, dass in den USA eine ganze Reihe von Organisationen (CIA, NSA, ...) bei Microsoft/Google/... im Hauptquartier auftauchen kann und im Namen der national security Zugriff auf die europäischen Rechenzentren verlangt. Natürlich kombiniert mit einem gag order, so dass niemals jemand darüber reden darf. Das können die im großen Stil machen und damit ist halt nichts mehr private und es gibt keinerlei Kontrolle wohin die Daten dann gehen. Das ist nicht kompatibel mit DSGVO.
Soweit ich mich erinnere, gab es Diskussionen bei Privacy Shield, ob die USA zumindest vertraglich versichern es nicht zu tun (praktisch prüfen kann man es eh nicht), aber das wurde abgelehnt und dürfte sich auch nicht geändert haben. Mit einer Trump-Regierung wirkt das Szenario heute sogar noch bedrohlicher.
Natürlich ist es bequem, wenn man das Problem mit europäischen Rechenzentren lösen kann. Es gab auch noch nie ein Problem, zumindest nicht öffentlich, also ist das "nur" ein Risiko. Ergo scheint das Feigenblatt derzeit auszureichen, dass sich kaum jemand beschwert.
Die DSGVO hat Regeln für Datentransfers in Drittstaaten. Wenn das Rechenzentrum in der EU steht, dann kommen die nicht zur Anwendung. Damit hat sich das erledigt.
Es gibt sicher viele Länder, deren Gesetze Spionage im Ausland erlauben. Was soll man mit der Erkenntnis machen? Wenn man's genau nimmt, dann müsste man das europäische Internet vom Rest der Welt abkoppeln. An der physischen Grenze kontrolliert der Zoll, ob Güter der EU Anforderung entsprechen. Das bräuchte man eigentlich auch für Daten. Will dann aber irgendwie doch keiner. So wie die Gesellschaft nach rechts rückt, könnte ich's mir in ein paar Jahren vorstellen.
Oops, das Feigenblatt ist gerade verrutscht. 😄
Wie das wohl bei SAP wäre, wenn die Feds bei SAP America, Inc. anklopfen?