this post was submitted on 09 Apr 2025
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Art. 1 GG Abs. 1: die Würde des Kapitals ist unantastbar oder so...
Die einzige Erwähnung einer Wirtschaftsform der Bundesrepublik erfolgt m.W. in Art. 15 GG:
"Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend."
Ich finde wir müssten mal beim Verfassungsgericht anfragen, ob nicht alle Kapitalismus-Verteidiger, die Diskussion über und jenseits von Kapitalismus bekämpfen als Verfassungsfeinde in die Schranken zu weisen sind.
Der VS schützt halt nicht die Verfassung, sondern ist Geheimpolizei der Diktatur des Kapitals
Die sollen Mal ihre Arbeit machen, und die Verfassung schützen!
Das dropt härter als die Sitze der FDP (und SPD) im Bundestag lol
Ohne die Einschränkung der Meinungsfreiheit, um die es im Artikel geht, in irgendeiner Weise zu verteidigen: Artikel 14 GG garantiert Eigentum und Erbrecht und verlangt Entschädigungen bei Enteignungen und das lässt sich sehr wohl so lesen, dass es eine "kapitalistische" Wirtschaftsform verlangt.
Aus "Eigentum" folgt nicht "Kapitalismus". Was für ein Unsinn.
selber unsinn. dann kann dir ein studium marx'scher kritik ja nicht schaden.
Kapitalismus gibt es je nachdem wen du fragst seit dem 15. Jahrhundert. Eigentum gibt es seit der Steinzeit. Was sagt uns das? Du redest Unsinn.
🤓☝️ Wenn wir das jetzt mal ganz nach der marx'schen Definition machen:
Da steht nicht privates Eigentum. Auch im höheren Stadium des Sozialismus (was wir heute Kommunismus nennen) wird es persönliches Eigentum, dass dann auch mit einigen Restriktionen vererbt werden kann und z.B. beim Bauen von Stromtrassen durch Gärten oder so entschädigt werden müsste, geben.
Also Häuser, Gärten, Familianacker usw. wird es weiterhin geben und diese fallen ja unter schützenswertes Eigentum
Da würde ich nicht so sehen. Art 14 GG:
Es gibt keine explizite Bennenung von den Arten von Eigentum wie in Art. 15. Art 14 Abs. 2 wiederum hebt die Verpflichtung vor, dass Eigentum auch zum Wohl der Allgemeinheit dienen soll. Damit ist "Kapitalismus in Reinstform" eigentlich schon ausgeschlossen.
Das Recht auf Eigentum besteht also nur in Zusammenhang mit einem Nutzen für das Gemeinwohl, oder mindestens soll es keinem Schaden am Gemeinwohl (Stichworte Klima- und soziale Gerechtigkeit) anrichten. Und dann kommt Art. 15 GG und eröffnet explizit, dass Produktionsmittel enteignet werden können, um damit eine Gemeinwirtschaft aufzubauen, was Kapitalismus praktisch ausschließt.
Auch im Sozialismus gibt es persönliches Eigentum; nur Privateigentum (sprich die Möglichkeit mehr an Häusern, Fabriken, Büros, Computern etc. zu Besitzen als man selbst nutzen kann) wird größtenteils abgeschafft. Das, was früher Privateigentum war, wird entweder direkt in Gemeinschaftseigentum der Werktätigen umgewandelt oder unter ihre Kontrolle gebracht.
Dieser Begriff müsste echt mal geändert werden. Jemand, der sich mit der Materie nicht auskennt, würde nie auf die Idee kommen, dass "Privateigentum" etwas anderes meint als "Mein Handy, mein Auto". Ein Begriff den man immer erstmal erklären muss um nicht direkt auf tiefe Ablehnung gegenüber der falsch verstandenen Bedeutung zu stoßen ist einfach kein guter Begriff
Stimme dir da auf jeden Fall zu, dass für Agitation und Propaganda der Begriff ungeeignet ist.
Wäre ich hier für Pipelining würde ich mir auch die Mühe machen, Synonyme zu verwenden und den Begriff erst rel am Ende zu erklären. Habe halt nicht die Motivation/Energie dafür. Deshalb die größtenteils ungefilterte Variante...
Ist halt ein historischer linker Begriff, der sich fest in der politökonomischen Theorie und im intra-linken Diskurs verankert hat
deshalb bietet sich für das was du als "pers. eigentum" fasst eben der begriff Besitz an. vgl. Eigentum im HKWM
Ergänzung dazu: z.B. kleinere Unternehmen würden wahrsch. erstmal "in Ruhe" gelassen werden. Früher oder später müssten sich diese aber auch entweder in Kooperativen (also echte Genossenschaften) umwandeln oder in bereits vergesellschaftlichte Unternehmen integrieren