this post was submitted on 07 Feb 2025
52 points (98.1% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

4194 readers
480 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

___

Aus gegebenem Anlass werden Posts zum Thema Palästina / Israel hier auf Dach gelöscht. Dasselbe gilt zurzeit für Wahlumfragen al´a Sonntagsumfrage.
___

Einsteigertipps für Neue gibt es hier.
___

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 1 year ago
MODERATORS
 

Der 22-jährige Jakob Springfeld veröffentlicht mit "Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert" schon sein zweites Buch nach "Unter Nazis". Darin geht er der Frage nach, warum es Rechtsextremen im Osten besonders leicht fällt, Raum und Debatten zu kapern. Die Gefahr des sich ausbreitenden extremrechten Gedankenguts hält Springfeld für unterschätzt. Das gelte insbesondere für den Westen der Republik, der keinesfalls vor ähnlichen Entwicklungen gefeit sei. Im Interview mit ntv.de erzählt Springfeld von seinen Beobachtungen - und welche Rolle die CDU bei der Normalisierung extremrechten Gedankenguts spielt.

ntv.de: Herr Springfeld, ich bin selbst im Osten während der sogenannten Baseballschläger-Jahre aufgewachsen. Wer damals als Jugendlicher nicht rechts war, musste sich zu später Stunde auf der Straße in Acht nehmen, erst recht Migranten. Ist also alles wie immer im Osten?

Jakob Springfeld: Nein. Diese offene Straßengewalt der Baseballschläger-Jahre ist in Teilen zurückgegangen. Aber dafür ist das rechtsextreme Gedankengut mittlerweile so weit normalisiert, dass extremrechte Gedanken und Ideen den Diskurs bestimmen, oft auch ohne Gewaltanwendung. Wir dürfen bei Neonazis nicht nur an Männer mit Springerstiefeln und Glatze denken. Bei meinen Schul-Lesungen begegnen mir oft Jugendliche, denen man ihr rechtes Gedankengut nicht ansieht.

[...]

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] fantasty@programming.dev 6 points 6 months ago* (last edited 6 months ago) (4 children)

Muss das sein? Ich stimme nicht allem 100% zu, aber insgesamt ist das ein sehr intelligentes und informatives Gespräch. Ich bin auch aus Westdeutschland und was weiß ich denn über den Alltag in Zwickau? Ich habe Freunde die in Ostdeutschland ausgewachsen sind und dort Antifaschist zu sein ist etwas ganz anderes als im Westen.

Während wir Lichtermeer machen kämpfen die wortwörtlich mit den Nazis, sich selbst in Dresden oder Berlin-Marzahn oder oder oder als offen links zu kleiden ist nicht hip, das ist Gegenkultur. Ich wünsche mir mehr Verständnis und Empathie aus dem Westen denen gegenüber, die dort die Probleme benennen und für eine Veränderung kämpfen. Kommentare wie deiner helfen dabei null.

[–] Ooops@feddit.org 0 points 6 months ago (3 children)

Ja, ich find, das muss sein.

Wer knapp 35 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht nur immer noch nicht kapiert hat, dass er in Deutschland lebt und Deutscher, nicht Ossi ist, sondern auch noch mit absoluter Arroganz den "unwissenden Wessis" erklären will, dass sie gefälligst still sein und sich raushalten sollen -aber natürlich trotzdem helfen sollen, so lange sie dabei nur schön das Maul halten-, bei dem hat jahrzehntelanges "ja, du hast ja Recht" in der Hoffnung, dass es es von allein kapiert, offenbar nicht gefruchtet. Also ist jetzt Schluss mit nett.

Und über den Alltag in Westdeutschland weißt du scheinbar auch nicht viel mehr als über den im Osten (Überraschung: ist beides Deutschland außerhalb deines Heimatortes...).

Keine Ahnung, in was für 'ner heilen Welt du lebst, dass du Lichtermeer für Widerstand gegen Rechtsradikale oder links sein für hip hälst. Oder was glaubst du, wo das rechte Pack, das in Wellen (und das nicht nur seit den 90ern sondern auch gerade jetzt wieder) in den Osten umzieht, herkommt? Die haben sich hier auch nicht in irgendwelchen Kellerlöchern versteckt, sondern waren aktiv auf der Straße unterwegs.

Ich wünsche mir mehr Verständnis und Empathie aus dem Westen denen gegenüber, die dort die Probleme benennen und für eine Veränderung kämpfen.

Dito. Ich hab aber kein Verständnis und nur relativ wenig Empathie für diejenigen, die offenbar Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind.

[–] fantasty@programming.dev 3 points 6 months ago (2 children)

Meine Güte du bist wirklich kein angenehmer Gesprächspartner.

Ich wohne in Berlin und bin geboren und aufgewachsen in einer Westdeutschen Großstadt, nicht dass dich das was angeht oder das irgendwas an meiner Argumentation beeinflussen würde.

Da ich als migrantisch gelesene Person immer sofort auffalle und wohl auch im ersten AFD-Abschiebeflieger nach Afrika sitzen würde mit meinem Hintergrund, kenne ich mich leider zu gut mit den Rechten aus. Ich bin mit rechten Feindbildern, Rassismus und Gewalt aufgewachsen.

Und genau deshalb halte ich eher zu den ostdeutschen Antifaschisten die sich mit Nazis boxen als zu selbstgerechten Leuten wie dir. Denen glaube ich nämlich, dass sie nicht einfach zusehen würden, wenn ich plötzlich einen Halbmond tragen müsste und mit denen musste ich z.B. auch keine Diskussion darüber führen, ob in Palästina ein Genozid stattfindet (ja), während die linke Bubble noch damit beschäftigt war, zu diskutieren, ob die Todeszahlen stimmen und ob es antisemtisch ist „Free Palestine“ zu sagen.

Ich glaube, du solltest weniger Annahmen treffen und dir vor allem nicht einbilden, die Welt so viel besser zu verstehen als deine Mitmenschen.

load more comments (1 replies)
load more comments (1 replies)