Wehrhafte Demokratie

825 readers
1 users here now

Demokratie ist leider nicht selbstverständlich. Diese Community ist für alle, die bereit sind liberale Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu verteidigen und um die im Laufe der Geschichte gefallenen Helden zu würdigen. Schwurbler, Monarchisten, Nazis, Tankies und andere Fans von Autokratischen Systemen oder Personen, die den Begriff „Demokratie“ beschmutzen sind nicht erwünscht.

Lemmy-Zweigstelle von r/WehrhafteDemokratie

Schwestercommunities:

!antifayoutube@feddit.de

!wehrhaftesaustria@feddit.de

founded 2 years ago
MODERATORS
176
 
 

Die CDU hatte vereinbart, weder mit der AfD noch der Linkspartei zusammenzuarbeiten. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther sagt aber: Die Parteien könne man nicht gleichsetzen. Die Linke stelle keine Gefahr für die Demokratie dar.

Kurz vor dem CDU-Bundesparteitag hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther für einen offeneren Umgang seiner Partei mit der Linkspartei ausgesprochen. "Wir machen keine gemeinsame Sache mit der AfD, weder in Personal- noch in Sachfragen. Da sind wir als CDU Schleswig-Holstein absolut konsequent", so Günther. "Aber: Linke und AfD kann man nicht miteinander gleichsetzen."

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sei keine Gefahr für die Demokratie. "Er ist ein kluger Mensch, den ich schätze und der in der Ministerpräsidentenkonferenz mit allen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeitet", sagte Günther über den Politiker der Linkspartei.

Die Thüringer AfD hingegen, deren Vorsitzender Björn Höcke ist, wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen landet die AfD immer wieder auf Platz eins, zuletzt büßte sie aber Zustimmung ein. Die CDU wird in den Erhebungen zweitstärkste Kraft.

Wegen der Mehrheitsverhältnisse gilt die politische Lage in Thüringen als äußerst kompliziert: Ramelow regiert zusammen mit SPD und Grünen in einer Minderheitsregierung.

In Einzelfragen wie dem Haushalt stimmte die CDU mit der Regierung. Völlig offen ist etwa die Frage, wie nach der Wahl Mehrheiten in dem Bundesland gebildet werden könnten und wie eine Regierung aussehen könnte.

Die CDU hatte einen Unvereinbarkeitsbeschluss gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD als auch mit der Linkspartei vereinbart.

Die Distanz zwischen CDU und Linkspartei sei extrem groß - er würde keine Koalition mit der Linken anstreben, so Günther. "Aber es ist schon ein Unterschied, ob man jemanden wie Björn Höcke als Spitzenkandidaten hat und eine Partei, die vom Verfassungsschutz in Thüringen und zwei weiteren Ländern als gesichert rechtsextrem beurteilt wird, oder eine Partei, die seit vielen Jahren den amtierenden Ministerpräsidenten stellt."

Günther ergänzte: "Sicher stelle ich mir politisch - wie auch die CDU Thüringen - andere Weichenstellungen für Thüringen vor, aber: Weder wurde die Demokratie in Thüringen in den vergangenen zehn Jahren abgeschafft, noch war sie gefährdet. Das ist mit der AfD jetzt anders."

Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann bekräftigte die Absage an mögliche Regierungsbildungen mit der Linkspartei.

Die Beschlusslage der CDU gelte, "dass wir mit der Nachfolgepartei der SED keine Koalition eingehen", sagte Linnemann in Berlin.

cringe

Er erwarte beim Parteitag, der am Montag in Berlin beginnt, auch keine Debatten darüber, sagte er auf eine entsprechende Frage.

177
178
 
 

Nachdem der SPD-Europakandidat Matthias Ecke in Dresden beim Plakatieren schwer verletzt wurde, gibt es bundesweit Bestürzung.

Innenministerin Faeser kündigt hartes Vorgehen an. Und auch ein Grünen-Mitglied wurde angegriffen.

Der sächsische SPD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Matthias Ecke, ist am späten Freitagabend gegen 22.30 Uhr in Dresden-Striesen beim Plakatieren angegriffen worden.

Ecke wurde dabei schwer verletzt und muss im Krankenhaus operiert werden. Das teilte die sächsische SPD am Samstag mit.

Auch bei anderen Plakatier-Teams habe es Einschüchterungsversuche, Plakatzerstörungen und Beleidigungen gegeben, heißt es.

Die Polizei bestätigt die Attacke und ermittelt auch im Zusammenhang mit einem weiteren Vorfall. Vor dem Angriff auf Ecke soll ein 28-jähriger Wahlhelfer der Grünen ebenfalls geschlagen und getreten worden sein, der Mann wurde verletzt.

Wegen übereinstimmender Personenbeschreibung geht die Polizei von der gleichen Tätergruppe aus. Nun ermittelt die Task Force Gewaltdelikte des Landeskriminalamts, die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls.

Laut Sachsens Innenministerium gab es seit Jahresbeginn 112 politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit Wahlen registriert – davon 30 gegen Amts- bzw. Mandatsträger.

Bereits in der ersten Woche des Wahlkampfes habe es 51 Straftaten gegen Wahlplakate gegeben. Die SPD warnt vor den aggressivsten Wahlkämpfen seit Jahrzehnten.

Die SPD-Sachsen-Vorsitzenden Henning Homann und Kathrin Michel bezeichneten den Angriff als besorgniserregendes Zeichen für die Demokratie im Land.

"Der Wahlkampf hat gerade erst begonnen und wir beobachten und erfahren schon jetzt ein Ausmaß an Übergriffen, das unter keinen Umständen auch nur ansatzweise akzeptabel ist." Klar sei für die SPD aber auch: "Wir lassen uns nicht mundtot machen!"

Die sächsischen Grünen verurteilten den Angriff auf Ecke und auf ihr Parteimitglied ebenfalls. Demnach habe es Angriffe auf zwei grüne Plakatierteams gegeben, das zweite wurde jedoch nicht körperlich angegriffen, nur aggressiv bedroht.

Das verletzte Parteimitglied konnte ambulant versorgt werden. Der Kreisvorsitzende Dresden, Klemens Schneider, kündigte die Erhöhung der Sicherheitsvorgaben für Wahlkampfaktionen an, machte jedoch deutlich, dass man sich nicht einschüchtern lasse. "Zur Stunde sind unsere Mitglieder bereits wieder an mehreren Infoständen im Stadtgebiet aktiv", so Schneider.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte am Samstag, sie verurteile die schwere Gewalttat aufs Schärfste. Zugleich kündigte sie ein hartes Vorgehen des Rechtsstaats an.

Faeser sagte: "Wenn sich ein politisch motivierter Anschlag auf den Europaabgeordneten Matthias Ecke wenige Wochen vor der Europawahl bestätigt, dann ist diese schwere Gewalttat auch ein schwerer Angriff auf die Demokratie. Wir erleben hier eine neue Dimension von antidemokratischer Gewalt."

Sie fügte an, Extremisten und Populisten, die mit völlig entgrenzten verbalen Anfeindungen gegen demokratische Politikerinnen und Politiker ein zunehmendes Klima der Gewalt schürten, trügen eine Mitverantwortung dafür, dass es immer häufigere Attacken gebe. "Der Rechtsstaat muss und wird hierauf mit einem harten Vorgehen und weiteren Schutzmaßnahmen für die demokratischen Kräfte in unserem Land reagieren. Ich werde darüber sehr schnell mit den Innenministerinnen und Innenministern der Länder beraten."

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) verurteilte die Tat ebenfalls und versprach Aufklärung: "Jeder einzelne Fall wird akribisch ermittelt und konsequent verfolgt werden. Hierzu hat das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Jeder dieser Angriffe trifft uns alle, es geht um nicht weniger als unsere freien, gleichen, allgemeinen, unmittelbaren und geheimen Wahlen", teilte das sächsische Innenministerium am Samstag mit. Die steigende Intensität der Attacken sei beunruhigend, der Schutz von Mandatsträgern habe hohe Priorität für die Polizei.

Der Dresdner CDU-Chef Markus Reichel teilte mit: "Mit großer Bestürzung erfuhr ich heute vom tätlichen Angriff auf ein Team um Matthias Ecke, der für seine Partei, die SPD, Wahlplakate aufhängen wollte." Gewalt verbiete sich, unabhängig von der politischen Richtung. "Auch unsere Wahlkämpfer sind bislang Pöbeleien und Beleidigungen ausgesetzt. Es ist wichtig, dass Demokraten hier zusammenstehen und diesen Attacken entschieden entgegentreten."

Nach Bekanntwerden des Angriffs gibt es bundesweit Solidaritätsbekunden für Matthias Ecke. Die SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil äußerten sich am Samstag in einer Mitteilung zum Vorfall. "Dieser hinterlistige Angriff macht unsere gesamte Partei betroffen. Er ist ein Angriff auf alle Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer, die mit Leidenschaft für unsere Demokratie und den Rechtsstaat eintreten", hieß es. "Die Täter wollen uns als Repräsentanten einer demokratischen Gesellschaft einschüchtern. Aber das wird ihnen niemals gelingen." Man erwarte, dass die Tat aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen würden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schrieb auf "X": "Die Attacke auf SPD-Spitzenkandidat @MattEcke entsetzt mich zutiefst und ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir #Sachsen werden die faire Wahlwerbung entschieden verteidigen. Angriffe und Einschüchterungen von politischen Mitbewerbern kennen wir aus den dunkelsten Epochen unserer Geschichte."

SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil schrieb: "Ich bin wütend und entsetzt über diese Gewalttat, die auch ein Angriff auf die Demokratie ist.

Sachsens Wirtschaftsminister und Parteifreund Eckes Martin Dulig schrieb: "Es ist für mich einfach nicht fassbar, wie viel Hass und Menschenverachtung die Rechten in unserem Land inzwischen haben."

Sachsens Sozialminister Petra Köpping (SPD) schrieb: "Der Angriff auf @MattEcke und auf Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer ist ein Angriff auf unsere Demokratie. Wir kämpfen hier in #Sachsen weiter, um sie zu verteidigen!"

Auch Vertreter anderer Parteien verurteilten den Angriff. Der sächsische Grünen-Bundestagsabgeordnete Kassem Taher Saleh schrieb: "Wer andere angreift, zeigt nur seine eigene Schwäche".

Die Linke Sachsen schrieb:"Bedrohungen und Angriffe haben schockierende Ausmaße angenommen. Jeder Angriff ist ein Angriff auf die Demokratie."

Sachsens FDP-Generalsekretär Philipp Hartewig schrieb: "Wir steuern in eine brandgefährliche Richtung, wenn Politiker auf offener Straße angegriffen & schwer verletzt werden. Gewalt hat in einer Demokratie nichts verloren!".

Matthias Ecke stammt aus Meerane im Erzgebirge und ist seit 2022 Mitglied des Europäischen Parlaments. Vor seiner Tätigkeit im Europäischen Parlament war er als Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr beschäftigt. Ecke lebt in Dresden, ist verheiratet und hat zwei Töchter. Bei der Europawahl ist Ecke Spitzenkandidat der sächsischen SPD und kandidiert auf Platz 10 der Liste der Bundes-SPD.

Die Polizeidirektion Dresden bittet um Hinweise zum Geschehen oder zu den Tätern unter der Rufnummer (0351) 483 22 33.

179
 
 

In einem Stadtbezirk Braunschweigs machen sich Neonazis breit. Mit einem lokalen Aktionsplan will ein Bündnis linker Parteien dagegen vorgehen.

Die Parole „WRG Nazi Kiez“ prangte an einer Litfaßsäule. WRG steht für das Westliche Ringgebiet, einem Stadtbezirk Braunschweigs.

Hier machte sich die rechtsextreme Szene in den vergangenen Wochen breit. Einer der Betroffenen ist David Janzen. In der Nähe der Wohnung des Journalisten und Rechtsextremismusexperten wurde ein Graffito mit „Janzen Pädo-Schwein“ gesprüht.

Janzen war häufiger Ziel solcher Attacken, im vergangenen Jahr schmierten Rechtsextreme eine Todesdrohung an seine Haustür.

Die Fraktion BS, zu der sich Linke, Volt und „Die Partei“ im Rat der Stadt Braunschweig zusammengeschlossen haben, will dem Ausbreiten der Szene im Westlichen Ringgebiet nun mit einem „lokalen Aktionsplan gegen rechts“ entgegenwirken und hat zur nächsten Sitzung des Integrationsausschusses einen entsprechenden Antrag gestellt. Bezahlt werden sollen im Zuge des Aktionsplans Projekte gegen Rechtsextremismus.

„Wenn bekannte Rechtsextremisten versuchen, bestimmte Räume im Stadtgebiet zu besetzen, muss sich insbesondere der Stadtrat dem entgegenstellen“, sagt Ratsherr Udo Sommerfeld (Linke).

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ratsmehrheit aus SPD und Grünen ein Handlungskonzept für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und gegen Rechtsextremismus ablehnt und gehe von einem positiven Ratsbeschluss aus.“

Die Bezirksbürgermeisterin des Westlichen Ringgebiets, Sabine Sewella (Grüne), beschönigt auch nichts. „In den letzten Wochen haben sich bedauerlicherweise Vorfälle gehäuft, die dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen sind“, sagt sie.

Das Spektrum reiche von Drohungen bis zu Schmierereien. Sie sorge sich vor allem, weil „nun auch Schulen vermehrt von rechtsextremen Schmierereien betroffen sind“.

Nun könnte die Ausbreitung der Szene mit der Eröffnung eines Tattoostudios in einem Haus am Frankfurter Platz neue Dynamik bekommen.

Das Haus wird von Johannes Welge verwaltet, der vom Amtsgericht Braunschweig wegen antisemitischer Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.

Vor Ort lebt der Tätowierer „38ink“. Hinter dem Künstlernamen verbirgt sich Lasse R., der gern rechts­extreme Motive wie „Ruhm und Ehre“ oder „Wahrheit macht frei“ sticht.

Das erste Motiv ist eine Anspielung auf die Waffen SS, das zweite auf eine Konferenz von Holocaust-Leugner:innen. Räume wie Tattoostudios sind Treffpunkte, die zur Stabilisierung der Szene führen und zur Expansion.

Aus der Nachbarschaft kommt Gegenwehr. Im April fand eine Infoveranstaltung statt. Aus der sei der Vorschlag des lokalen Aktionsplans hervorgegangen, sagt Andreas Hoffmann, Sprecher des Braunschweiger Kreisverbandes der Grünen. „Es ist jetzt umso wichtiger, dass sich die Stadt und die Kommunalpolitik dem Problem der rechten Vereinnahmungsversuche im Westlichen Ringgebiet annimmt.“

Hoffmann und Sommerfeld verweisen beide auf Dortmund. Im Stadtteil Dorstfeld hatten Rechtsextreme vor Jahren aus einem Treffpunkt in einem Haus nach und nach eine „national befreite Zone“ geschaffen, hatten An­woh­ne­r:i­nenn bedroht, die wegziehen mussten.

2007 beschloss der Rat der Stadt dann ein Handlungskonzept gegen die Szene, das 2011 in einen Aktionsplan überging. Das hat die Szene immerhin geschwächt. Die Konflikte bestehen aber noch. Im Januar griffen Rechtsextreme in Dorstfeld einen Internet-Blogger an.

180
181
 
 

Fremdenfeindlicher Vorfall beim Nachwuchs der bayerischen FDP: Auf einer Party der Jungen Liberalen (Julis) sollen Mitglieder rechtsextreme Parolen gegrölt haben. FDP-Landeschef Hagen ist "schockiert". Die Vorwürfe werden nun aufgearbeitet.

Entsetzen bei der Spitze der bayerischen FDP und deren Nachwuchsorganisation, den Jungen Liberalen: Nach einem Landeskongress der Julis in Weiden in der Oberpfalz sollen Mitglieder bei einer Party "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" gesungen haben, zur Melodie von "L'amour toujours".

Andere Mitglieder seien zügig eingeschritten und hätten dies unterbunden, teilt ein Sprecher der Julis auf BR-Anfrage mit und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung"(externer Link, möglicherweise Bezahlinhalt).

Die Party sei wenige Minuten nach diesem Vorfall beendet worden. Der Landeskongress fand vom 19. bis 21. April statt.

FDP-Landeschef Martin Hagen sagt dem BR: "Wir waren alle schockiert von dem Vorfall." Fremdenfeindlichkeit habe bei den Liberalen keinen Platz.

Das Präsidium der bayerischen FDP befasste sich am Montag bereits mit dem Fall. "Wer Parolen wie 'Ausländer raus' skandiert, kann nicht Mitglied der FDP Bayern sein", heißt es in einem Präsidiumsbeschluss.

"Gegen Mitglieder, die gegen die Grundwerte der FDP verstoßen, wird das Präsidium Parteiordnungsverfahren anstoßen."

Die Julis wiesen Spekulationen zurück, dass sich unter den Partygästen auch Bundestagsabgeordnete der FDP befunden haben könnten: "Bei diesem Vorfall waren weder FDP-Bundestagsabgeordnete noch der Generalsekretär des Landesvorstands der Mutterpartei zugegen".

Gegen zwei Mitglieder leiteten die Julis nach eigenen Angaben unverzüglich ausführliche Ermittlungen ein. Noch am selben Tag habe der Landesvorstand beschlossen, gegen eine Person, die sich "gesichert" ausländerfeindlich geäußert habe, Ordnungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

Diese sei einem Ausschlussverfahren aber zuvorgekommen, weil sie selbst ausgetreten sei.

Zu einem weiteren Mitglied, das die Aussage verharmlost haben soll, laufen dem Sprecher zufolge noch Gespräche - mit dem Ziel eines erfolgreichen Ausschlussverfahrens vor dem Schiedsgericht.

Im Januar hatte ein ähnlicher Vorfall am Rande des AfD-Parteitags in Greding für Schlagzeilen gesorgt: Dort skandierte eine Gruppe in einer Diskothek zum gleichen Lied ebenfalls "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus".

Unter den Feiernden waren auch Teilnehmer des AfD-Parteitags - inwieweit sie die Parolen selbst skandierten, ist noch unklar.

AfD-Landeschef Stephan Protschka verurteilte den Gredinger Vorfall als "unsäglich", sieht aber keinen Zusammenhang zur AfD. Sollte sich doch ein Beweis für eine Beteiligung von AfD-Mitgliedern ergeben, werde es intern geklärt "und wir harte Konsequenzen mit sich ziehen".

Bei "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino handelt es sich eigentlich um ein Liebeslied. In rechtsextremen Kreisen hat es sich allerdings, vor allem in den sozialen Medien, zu einer Art Neonazi-Hymne entwickelt, zu dessen Melodie ausländerfeindliche Parolen skandiert werden.

Bei den Julis arbeitet der Landesvorstand aktuell die Geschehnisse von Weiden "mit höchster Priorität" auf. "Die Jungen Liberalen Bayern setzen sich für Freiheit, Vielfalt und Weltoffenheit ein.

Diese Werte sind Kern unseres Selbstverständnisses als politische Jugendorganisation", teilt der Sprecher mit. Ein Vorfall wie in Weiden sei mit diesen Grundwerten nicht vereinbar. Ein solches Verhalten von Mitgliedern werde nicht geduldet.

FDP-Landeschef Hagen lobt das Vorgehen der Jugendorganisation: "Gut, dass die Julis das schnell und konsequent aufarbeiten." Die betreffende Person habe neben den Julis auch die FDP schon verlassen.

182
 
 

cross-posted from: https://feddit.de/post/11677621

Behörden informieren Antifa-Aktivist*innen über Datenmissbrauch

Jahrelang wurden linke Aktivist*innen nicht darüber benachrichtigt, dass der ehemalige Verfassungsschutzagent Egisto Ott ihre Daten illegal abgefragt hat. Nun haben sie Post erhalten.

Aber die ÖVP will weiter den Bundestrojaner weil die Behorden ja eh so vertrauenswürdig sind…

183
 
 

Arbeitnehmer und Gewerkschaftsmitglieder gingen gegen die steigende Inflation und die wirtschaftliche Not auf die Straße, doch die Polizei verhinderte, dass die Protestierenden den Taksim-Platz erreichten.

In Istanbul hat die türkische Polizei Tränengas und Gummigeschosse gegen Teilnehmer einer Demonstration zum 1. Mai eingesetzt. Dutzende seien festgenommen worden, berichten türkische Medien.

Die Demonstrierenden hatten den Taksim-Platz erreichen wollen. Dort war es im Jahr 2013 wochenlang zu Protestaktionen gegen die Regierung gekommen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte am Vorabend des Maifeiertags erklärt, dass der Taksim-Platz diesmal nicht für die jährlichen Proteste genutzt werden dürfe. Der Vorsitzende der größten Oppositionspartei CHP, Özgur Özel, rief trotz des Verbots zu der Kundgebung auf dem Platz auf.

Wasserwerfer und Dutzende Polizisten versperrten alle Wege zum Platz, wie ein Video der Nachrichtenagentur Reuters zeigt.

Einige Demonstranten warfen Steine auf die Sicherheitskräfte, als diese versuchten, die Barrikaden zu durchbrechen.

Innenminister Ali Yerlikaya sagte, mehr als 42.000 Polizeibeamte seien in Istanbul im Einsatz gewesen.

184
 
 

Die Proteste am 1. Mai blieben weitgehend friedlich. In Stuttgart allerdings sind Beamte nach Polizeiangaben attackiert worden. Unter anderem mit Dachlatten.

Die Stuttgarter Polizei hat nach der Auflösung der »Revolutionären 1. Mai-Demo« am Mittwoch von Gewalt und Verletzten berichtet.

Demnach wurden Einsatzkräfte unvermittelt mit Pfefferspray, Dachlatten mit Schrauben, anderen Schlagwerkzeugen, Schlägen und Tritten attackiert.

25 Einsatzkräfte und drei Polizeipferde seien verletzt worden, teilte die Polizei am Mittwochabend mit. »Erst ein kurzfristiger Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz sowie der Einsatz von Polizeipferden und Polizeihunden ermöglichte, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen«, heißt es in der Mitteilung .

Das ist jetzt nicht besonders viel, aber tut mir echt leid für die Pferde.

Die Polizei schilderte, die Einsatzkräfte hätten die gewaltvolle Personengruppe der Demo umschlossen. Die anderen Versammlungsteilnehmer hätten sich dann solidarisiert und die Polizisten bedrängt.

Weiter hieß es in der Polizeimitteilung: »Da sich die Versammlungsleitung und die Teilnehmer völlig unkooperativ zeigten, wurde die Versammlung durch die Versammlungsbehörde aufgelöst.«

Wie viele Demonstrationsteilnehmer verletzt wurden, sei noch nicht bekannt. Die umschlossenen Personen sollten den Angaben zufolge vorläufig festgenommen werden.

Ich finds gut, dass auch mal jemand erwähnt, dass auch Demonstranten verletzt werden können.

Nach Angaben eines Polizeisprechers nahmen an der Demonstration überwiegend Personen aus dem linken Spektrum teil, darunter auch aus der linksradikalen Antifa.

In der Spitze der Demo mit rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten sich laut Polizei rund 150 Personen zu einem Block formiert, mit Masken, Tüchern und Sturmhauben vermummt, und Banner entrollt.

Terrorismus.

Im Laufe des Demonstrationsgeschehens nahm die Polizei ihren Angaben zufolge 167 Personen vorläufig fest. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet.

Im Laufe des Demonstrationsgeschehens nahm die Polizei ihren Angaben zufolge 167 Personen vorläufig fest. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet.

Kim Northeim, Sprecherin des Bündnisses zur »Revolutionären 1. Mai-Demonstration«, sagte am späten Mittwochabend laut einer eigenen Mitteilung, wenn Einsatzkräfte durch Pfefferspray verletzt worden seien, dann durch den massiven Einsatz von Reizgas aus den eigenen Reihen.

Nicht unwahrscheinlich.

Die Polizei interpretiere beschlagnahmtes Material – etwa Halterungen von Hoch-Transparenten und Schildern an Holzlatten – zu Angriffswerkzeug um.

Man wisse bisher von »95 Verletzten durch Angriffe der Polizei«.

Dabei sei es insbesondere zu Prellungen durch den Einsatz von Schlagstöcken sowie zu Augen- und Hautreizungen durch Pfefferspray gekommen.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper teilte mit: »Mit gefährlichen Werkzeugen ausgestattete Randalierer und Gewalttäter haben das Demonstrationsrecht missbraucht und damit letztlich auch der großen Idee des Mai-Feiertags Schaden zugefügt. Wer Polizeibeamte angreift und verletzt, greift uns alle an.«

Er danke den Polizeibeamten für ihren Einsatz zum Schutz der Demokratie und wünsche den verletzten Beamtinnen und Beamten baldige Genesung.

Demonstranten verprügeln = Schutz der Demokratie

185
 
 

Nach einer vergleichsweise ruhigen Walpurgnisnacht haben am 1. Mai mehrere Zehntausend Menschen in Berlin friedlich demonstriert.

An den drei größten Protestveranstaltungen beteiligten sich insgesamt rund 30.000 Menschen.

Allein an der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds am Vormittag nahmen mehr als 14.000 Menschen teil. Der Satire-Demo „My Gruni“ in Grunewald schlossen sich rund 4000 Menschen an.

Am Abend lag der Fokus auf der Revolutionären 1. Mai-Demonstration in Kreuzberg und Neukölln. Vor Beginn der Demonstration hatte die Polizei bereits mehrere mutmaßliche Steindepots entdeckt.

Die Demo mit rund 12.000 Menschen ging allerdings „ohne größere Vorkommnisse“ zu Ende. Wir haben die Ereignisse im Newsblog begleitet.

Im Zusammenhang mit den Demonstrationen am 1. Mai in Berlin sind nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) deutlich weniger Straftaten registriert worden als im Vorjahr. **Es seien 39 Strafverfahren am Mittwoch eingeleitet worden, **sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus.

Im Vorjahr seien es 117 gewesen. Insgesamt seien 34 Demonstranten festgenommen worden, 18 davon bei der sogenannten Revolutionären 1. Mai-Demonstration.

Fünf Einsatzkräfte seien leicht verletzt worden, so Spranger. Sie betonte, dass es sich um bisherige Zahlen handele.

Das ist quasi gar nichts, gerade wenn man bedenkt wie viele Polizisten wahrscheinlich vor Ort waren

Der Protestzug linker und linksautonomer Gruppen durch Kreuzberg und Neukölln, an dem sich bis zu 12.000 Menschen beteiligten, sei wie vermutet vom Nahost-Konflikt dominiert worden.

Das stimmt tatsächlich. Habe aber kaum Palästina-Flaggen gesehen und auch keine verbotenen Parolen gehört. Eher so allgemeinere Slogans, wie „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt“. Polizei war tatsächlich ziemlich ruhig, genau wie die Demo.

Die Organisatoren wirkten ein bisschen ratlos, was man am Zielort machen soll und worüber man reden soll, wenn nicht über das Vorgehen der Polizei. War auf der einen Seite ganz lustig, sich das anzuschauen, auf der anderen aber auch echt traurig.

Da frühzeitig propalästinensische Parolen skandiert worden seien, habe die Polizei mithilfe von Videoaufnahmen Beweise gesichert, schilderte Spranger.

Aha. Propalästinensich = Potenziell gewaltbereit/verfassungsfeindlich. Und Beweise wofür? Dafür das Propalästinensische Gruppen dabei waren?

Am Mittwoch hatte die Polizei von** Depots mit Steinen und Dachziegeln** entlang der Demonstrationsroute berichtet, auf die Anwohner hingewiesen hätten.

Später hieß es, dass es sich möglicherweise um Materialien von Baustellen gehandelt haben könnte.

lol.

Die Polizei habe dies untersucht, erklärte Spranger und sagte: „In Teilen handelt es sich um liegengelassenes Baumaterial, in anderen Teilen um gezielt vorbereitete Gegenstände.“

Insgesamt haben sich am 1. Mai laut Spranger** rund 55.000 Menschen an 25 Versammlungen** in Berlin beteiligt. Unter Leitung der Berliner Polizei seien 5600 Beamte im Einsatz gewesen, darunter 2300 Kräfte aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei.

Weitere 600 Bundespolizisten seien vor allem im Bereich der S-Bahn und an Bahnhöfen unterwegs gewesen, konkretisierte die Senatorin die Einsatzahlen.

„Freiheit braucht einen Grundrahmen an Sicherheit. Vernachlässigen wir letztgenanntes, verlieren wir das erstere“, sagte sie mit Blick auf kritische Äußerungen zu der Größe des Polizeieinsatzes. (dpa)

„Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann, um eine geringfügige bloß einstweilige Sicherheit zu erlangen, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit.“

  • Benjamin Franklin

Nach dem friedlichen Verlauf der Mai-Demonstrationen in Berlin stellt die Linke den alljährlichen massiven Personaleinsatz der Polizei infrage. „Wir könnten doch gemeinsam hinterfragen, ob wirklich jedes Jahr am 1. Mai über 6000 Kolleginnen und Kollegen in der prallen Sonne herangezogen werden müssen“, sagte der Sprecher der Linksfraktion für Arbeit, Damiano Valgolio, am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus.

Er stellte die Frage, ob das noch zeitgemäß sei. „Oder ob wir nicht längst an einem Punkt sind, wo wir das schrittweise zurückfahren können, diese Polizeipräsenz.“

**Gute Arbeit für die Polizeibeamten bedeute auch, sie von eher unnötigen Aufgaben zu entlasten, **so Valgolio. „Sie haben einen harten Job hier in Berlin und auch so gut zu tun. Also, weniger Polizei am 1. Mai.“ (dpa)

Nach dem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin hat Innensenatorin Iris Spranger den Tausenden Einsatzkräften gedankt. „Die Einsatzkräfte, jeder kluge Kopf, jede helfende Hand, die zum Gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben – sie alle leisten wirklich Außerordentliches“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus.

Ihr Dank gehe aber auch **an alle Berlinerinnen und Berliner und alle Gäste, die friedlich gefeiert und Protest auf die Straßen gebracht hätten. **„Sie haben damit ein Zeichen für unser demokratisches Miteinander und gegen Hass, Hetze und Gewalt gesetzt. Ein Zeichen über Berlin hinaus.“

Das Gesicht des 1. Mai habe sich über die Jahrzehnte gewandelt, fügte Spranger mit Blick auf frühere Gewaltausbrüche hinzu. „Und ich hoffe, das tut es weiter.“ (dpa)

Die Berliner CDU-Fraktion hat den Einsatz der Polizei rund um das Demonstrationsgeschehen am 1. Mai als Erfolg bezeichnet.** „Das war der friedlichste 1. Mai seit Jahrzehnten in Berlin, und darüber können wir uns gemeinsam freuen“**, sagte der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger am Donnerstag in einer Debatte im Abgeordnetenhaus.

Der 1. Mai in Berlin sei diesmal nicht durch Rechtsbrüche und Angriffe auf Polizeibeamte geprägt gewesen, sondern ein fröhlicher Feiertag gewesen.

Zu verdanken sei das dem persönlichen Verhalten der meisten Demonstranten, aber in erster Linie den rund 6200 Einsatzkräften der Polizei.

Es ist fast so, als ob Demos friedlich bleiben, wenn die Polizei nicht eskaliert.

Sie hätten dem Versammlungsrecht maximalen Raum gegeben und Verstöße, etwa antisemitische Handlungen, konsequent unterbunden. „Die Polizei hatte die Lage stets im Griff. Und wir haben Anlass, unserer Polizei herzlich zu danken“, sagte Dregger.

lol. Was? Die Organisatoren haben konsequent alle Störer rausgekickt. Damit hatte die Polizei nichts zu tun.

Auch der Grünen-Politiker Vasili Franco dankte den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen, die bei 27 Grad in voller Montur unentwegt im Einsatz gewesen seien.

„Sie alle haben dafür gesorgt, dass Berlin sicher durch den 1. Mai gekommen ist. Dafür vielen Dank.“ Den Bezirken und der Stadtreinigung gebühre Dank dafür, dass sie Berlins Straßen, Plätze und Parks wieder aufräumten. (dpa)

Bei Dank an Stadtreinigung, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Feuerwehr bin ich dabei, aber die Polizei? Deren größter Verdienst war es nicht zuzuschlagen. Muss man sich dafür bedanken nicht grundlos verprügelt zu werden?

Bei der den Demonstrationen rund um den 1. Mai in Berlin sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei** mehr als 30 Menschen festgenommen und fünf Beamte verletzt worden**, einer durch einen Biss.

Daher spreche man nicht von einem friedlichen 1. Mai, teilte die Gewerkschaft mit – und widersprach damit der Einschätzung von Polizeipräsidentin Barbara Slowik, die am Abend von einem friedlichen Verlauf des Demonstrationsgeschehens gesprochen hatte.

Sonst hat man ja bei der nächsten Linksextremismus-„Debatte“ weniger Argumente.

Neben polizeifeindlichen und antisemitischen Parolen sei es auch zu körperlichen und Pyro-Angriffen auf Polizisten gekommen.

Pyro-Angriff? Was zum Fick? Es wurden vereinzelt Bengalos gezündet, aber es gab keine Angriffe mit Pyrotechnik außer man zählt das liegen lassen von abgebrannten Bengalos als Angriff.

Außerdem: „Oh, nein. Da hat jemand was böses über die Polizei gesagt.“. Antisemitisches habe ich nichts gehört, kann aber sein das es sowas auch vereinzelt gab.

Ein Fahrzeug sei beschädigt worden.

Nichts gesehen, keine Ahnung.

Die Polizei veröffentlicht eine erste Bilanz mit Zahlen von Verletzten und Festnahmen meist am Nachmittag des 2. Mai. Sie könnten dann gegenüber den Zahlen der GdP etwas höher liegen.

Die Gewerkschaft **lobte die Arbeit der Polizei. **"Einmal mehr hat die Hauptstadtpolizei mit Bravour bewiesen, dass man dynamische Lagen einwandfrei bewältigt bekommt, man nicht als Feindbild taugt und durch aufmerksame Arbeit Gewaltpotenzial im Keim erstickt", teilte die Gewerkschaft mit.

Hier das Bild mit Obama, der sich selbst eine Medaille verleiht einsetzen. Was für dynamische Lagen? Es lief buchstäblich alles nach Plan.

Die Polizeiführer hätten "keine Zweifel aufkommen lassen, wo der rechtsstaatliche Rahmen endet", sagte GdP-Landeschef Stephan Weh.

Ihr habt nichts gemacht. Deshalb lief es friedlich.

"Das war ein Lehrstück hochprofessioneller Einsatzbewältigung, denn es gab** durchaus zahlreiche Gewaltsuchende in Neukölln, **die zu Straftaten bereit waren." (mit dpa)

Und haben diese zu Gewalt bereiten Leute Gewalt angewendet? Nein? Komisch. Woran könnte das liegen? Fast so, als ob Gewaltbereitschaft nicht automatisch bedeutet, dass man mit 20 Molotovs durch die Innenstadt rennt, sondern auch das man bereit ist sich zu verteidigen, wenn nötig.

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat nach den vergleichsweise friedlich verlaufenen Demonstrationen um den 1. Mai auf die Bedeutung auch starker Polizeikräfte verwiesen.

Ernsthaft? Gewalt -> Mehr Polizei, um Gewalt zu vehindern Keine Gewalt -> Mehr Polizei, um „Frieden“ zu wahren

**„Eine deutliche Präsenz lässt schon manches im Keim ersticken“, **sagte Slowik am Donnerstagmorgen dem Sender RBB24 Inforadio.

Ich kann garantieren, dass es die meisten Linksradikalen nicht juckt, ob da 3 oder 12 Polizisten stehen. Wenn die als Gruppe irgendwo lang wollen, versuchen sie es.

Zur Absicherung der Demonstrationen setzte die Berliner Polizei **rund 6200 Beamte ein, **darunter 2400 Kräfte aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei.

Die Lage werde immer wieder neu beurteilt mit einer sogenannten Gefährdungsbewertung, so Slowik.

Die war dieses Jahr wohl nicht so realistisch. Genau wie in dem Jahr davor. Und dem Jahr davor.

„Wir wissen jetzt nicht, was sich in den Monaten vor dem 1. Mai 2025 entwickelt, welche weltpolitische Lage, welche Situation vielleicht auch in Deutschland.“ Auf der Grundlage würden dann Kräfte geplant.

Was dabei nicht klar beleuchtet werden könne, sei, was durch eine deutliche Präsenz der Polizei bereits unterbunden werde.

Auch im Deutschlandfunk werte Slowik den Verlauf der Demo-Tage als positiv. „Wir haben an beiden Tagen wirklich** unsere Taktik der ausgestreckten Hand gefahren,** das heißt, wirklich deeskalativ gewirkt, versammlungsfreundlich gewirkt“, so die Polizeipräsidentin.

Hier muss ich tatsächlich kurz loben. Es wurde tatsächlich versucht friedlich zu sein.

Dies sei stets der Ansatz der Berliner Polizei.

Dreckige Lügnerin.

„Wir haben den Versammlungen Raum gelassen, solange sie nicht zur Ausschreitung übergegangen sind und keine Straftaten zu sehen waren und sind dann eben aber auch ganz konsequent eingeschritten, sobald Straftaten auftauchten.“

Nach Beobachtung von Slowik ist** der sogenannte schwarze Block **mit häufig gewaltbereiten Demonstrantinnen und Demonstranten in diesem Jahr nicht in Erscheinung getreten.

Fast so, als ob die Leute sich nicht vermummt haben, um zu zeigen, dass sie friedlich sind.

„Man konnte kleine Gruppen erkennen, die vielleicht vorher einem schwarzen Block zuzuordnen gewesen wären, aber eine Blockbildung, wie in den früheren Jahren, die war nicht zu erkennen“, sagte sie.

Die Demo um 18 Uhr sei von propalästinensischen Gruppen geprägt worden. Dabei sei es nur vereinzelt zu Hass und Hetze gekommen, was ein Einschreiten der Polizei erfordert habe. Dabei habe es drei Zugriffe gegeben. (dpa)

Das ist halt wirklich gar nichts bei einer Demo von tausenden Menschen.

Mindestens neun Autos haben in der Nacht zum 2. Mai in Berlin gebrannt. Einsätze mit direktem Bezug zu Demonstrationen und möglichen Ausschreitungen habe es jedoch nicht gegeben, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte.

Sechs Autos haben beim **Volkspark Hasenheide **am Fahrbahnrand um 3.10 Uhr in Flammen gestanden, wie die Polizei weiter mitteilte. An drei weiteren Autos sei der Lack beschädigt worden.

Bereits gegen 0.25 Uhr seien Einsatzkräfte zu einem Autobrand am **Kiehlufer **in Neukölln ausgerückt – ein Wagen wurde beschädigt. Gegen 1.30 Uhr brannte ein Auto in der **Altenhoferstraße **im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen und ein weiteres Fahrzeug habe durch das Feuer Schaden genommen.

In Pankow seien gegen 2.50 Uhr zwei nebeneinanderstehende Autos in der **Hanns-Eisler-Straße **beschädigt worden, eines davon habe in Flammen gestanden. Die Polizei ermittle nun wegen mutmaßlicher Brandstiftung. Zum Ausmaß der Schäden konnte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben machen.

Auch ein paar Einsätze wegen **Ruhestörung **hatte die Berliner Polizei. In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai seien viele Menschen in Cafés, Bars und Grünanlagen gewesen, grundsätzlich sei es eher ruhig geblieben. (dpa)

Kurz: Demo war friedlicher als das durchschnittliche Fußballspiel.

Nach Angaben der Berliner Polizei wurde ein Beamter bei einer Demo am Mittwoch leicht verletzt. Er sei „bei einem Widerstand verletzt worden“, hieß es auf der Plattform X. Der Kollege sei im Dienst verblieben. Eine ausführliche Bilanz soll am Donnerstag folgen.

Die Berliner Polizei hat sich am späten Abend sehr zufrieden mit dem Verlauf des 1. Mai geäußert. Polizeipräsidentin Barbara Slowik zog eine positive Bilanz zum Demonstrationsgeschehen. Die rund zwei Dutzend Versammlungen seit Dienstagabend seien friedlich verlaufen, es habe nur einzelne Störungen und Festnahmen gegeben, sagte Slowik am Mittwochabend im RBB-Fernsehen. „Das freut uns erst mal. Das ist ein guter Erfolg.“

Slowik machte allerdings deutlich, dass die Polizei auch am späten Abend und in der Nacht in der Stadt präsent sein werde, um Straftaten zu verhindern. „Wir stehen noch stark im Raum.“

Man muss ja auch seine Macht demonstrieren.

Die Zahl der Festnahmen am gesamten Tag bewege sich im unteren zweistelligen Bereich, sagte ein Sprecher. Allein auf der Satire-Demonstration des Bündnisses MyGruni in Grunewald seien vier Personen festgenommen worden, drei wegen Sachbeschädigung, einer sei ein „wiedererkannter Straftäter“, sagte der Sprecher am Abend.

Auch bei der traditionellen „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“ am Abend durch Kreuzberg und Neukölln nahm die Polizei einzelne Personen wegen israelfeindlicher und antisemitischer Parolen fest.

Die Polizei sei in drei Fällen schnell eingeschritten, in denen antisemitischer Hass geäußert worden sei, sagte Slowik.

Ich mag die Formulierung. „In drei Fällen war die Polizei auch mal schnell zur stelle.“

Ansonsten verlief die Demonstration weitgehend friedlich. Die Polizei sprach von knapp 12.000 Teilnehmern, die Anmelder von 25.000 bis 30.000. Tagesspiegel-Reporter halten die Zahl der Veranstalter für übertrieben.

186
 
 

Am Wochenende gab es mehrere Attacken auf Wahlkämpfer der Grünen. Betroffen war auch eine Veranstaltung mit Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt in Brandenburg. Sie kritisiert nun die Passivität der Polizei.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat mehr Schutz für politische Veranstaltungen in ländlichen Regionen gefordert.

Grund sind Störungen bei einer von den Grünen initiierten öffentlichen Diskussion in Lunow-Stolzenhagen (Brandenburg) am vorigen Samstag und ähnliche Vorfälle in den letzten Wochen und Monaten.

„Die Landespolizeien müssen sich dringend Gedanken darüber machen, wie sie politische Veranstaltungen auf dem Land absichern, und sich auf einheitliche Kriterien verständigen, welche Standards sie dabei eigentlich anwenden“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Dieser Vorfall war ja keine Ausnahme.“

Göring-Eckardt verwies auf die Blockade einer Fähre in Schlüttsiel (Schleswig-Holstein), auf der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck saß, Angriffe am Rande einer Veranstaltung in Biberach (Baden-Württemberg) mit der Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie ähnliche Ereignisse in den letzten Tagen.

„Das kann unser Rechtsstaat nicht hinnehmen“, betonte die Grünen-Politikerin. „Deshalb muss bei der Polizei jetzt ein anderes Bewusstsein her. Demonstrations- und Meinungsfreiheit sind genauso zu gewährleisten wie die ordnungsgemäße Durchführung politischer Veranstaltungen und der Schutz von politisch Engagierten. Wir können die ländlichen Räume nicht einem Mob überlassen.“

Die örtliche Polizei habe gewusst, dass die Veranstaltung in Lunow-Stolzenhagen mit ihr und einer örtlichen Kandidatin für die bevorstehenden Kreistagswahl stattfinde, so Göring-Eckardt.

Sie habe auch gewusst, dass eine Gegen-Demo angemeldet worden war. Zudem habe im Ort ein Plakat gehangen mit der Aufschrift: „Lieber ein Ort im Grünen als ein Grüner im Ort.“ Die Polizei habe also entsprechend vorbereitet sein können.

Tatsächlich sei unmittelbar vor der Veranstaltung ein Einsatzleiter der Polizei mit einer Handvoll Kollegen da gewesen - zum Ende der Veranstaltung jedoch nur noch zwei, die allein gar nichts hätten ausrichten können. „Verstärkung kam erst wieder, als wir eingekesselt wurden und eine Dreiviertelstunde lang nicht wegkonnten“, so die Bundestagsvizepräsidentin.

Lustig, wie die Polizei immer nur zu wenig Einsatzkräfte hat, wenn es um den Schutz von Linken geht.

„Alkoholisierte Pöbler standen vor unserem Fahrzeug, in dem ich saß, hielten uns auf, fuchtelten mit Bierflaschen herum. Ich bin ein unerschrockener Mensch, aber ich hatte Sorge um die anderen um mich herum.“

Zwar habe die übergroße Mehrheit der rund 100 Anwesenden zuhören, doch eine laute Minderheit von knapp 50 Personen habe die Mehrheit übertönen wollen. Nach der Veranstaltung hätten zirka 15 Personen sie bedrängt.

Wenn von 100 Personen 50 aggressiv sind, ist das nicht nur eine „laute Minderheit“.

Die Polizeidirektion Ost in Frankfurt (Oder) teilte nach Anfrage des RND mit, die Polizei beschäftige sich mit einer Veranstaltung, an der eine Bundestagsabgeordnete der Grünen teilgenommen habe.

Sie ermittelt gegen die Störer, richtig?

Wörtlich heißt es: „Als sie den Veranstaltungsort verlassen wollte, sollen sich zwei Männer vor bzw. hinter den abfahrbereiten Dienstwagen gesetzt und auf diese Weise die Abfahrt der Politikerin und ihres Kraftfahrers verhindert haben. Alarmierte Polizisten nahmen gegen die 19 und 26 Jahre alten Männer eine Anzeige wegen Nötigung auf. Der Ältere von ihnen gab an, von dem Fahrzeug touchiert worden zu sein.“

Verletzungen seien aber nicht ersichtlich gewesen. „Die Ermittlungen zur Anzeige und Gegenanzeige dauern an.“

Weiter heißt es: „Zu polizeilichen Einsatzstärken äußern wir uns grundsätzlich nicht.“

Dann könnte ja Fehlverhalten auffallen.

Innerhalb eines Tages waren am Wochenende Berichten zufolge an vier Orten in Sachsen Grüne attackiert worden, die Wahlplakate klebten.

Prominente Grüne in Thüringen sagen: „In Teilen der Polizei wird unser Sicherheitsbedürfnis nicht ernst genommen.“

Tja. Hätten sie mal einer anderen Partei beitreten sollen. Selbst schuld. Man kann ja nicht erwarten, dass Polizisten was gegen die eigenen Kameraden machen.

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen finden in diesem Jahr Wahlen statt.

187
 
 

Zum 1. Mai gehen in Hamburg auch Linke und Linksextreme auf die Straße - mit gleich drei Demos. In diesem Jahr ist der Zulauf groß. Auch die Polizei ist mit einem Großaufgebot dabei.

Hamburg (dpa/lno) - Rund 9000 Menschen - und damit rund 4000 mehr als im vergangenen Jahr - sind am 1. Mai in Hamburg mit linken und linksextremen Gruppen auf die Straße gegangen.

Die Polizei begleitete die Aufzüge mit einem Großaufgebot. Größere Zwischenfälle gab es den Angaben zufolge nicht. "Die Demonstrationen an diesem sonnigen Tag zeichneten sich durch friedliche und verantwortungsvolle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus, sodass die Polizei Hamburg eine sehr positive Bilanz zieht", resümierte Polizeisprecherin Sandra Levgrün.

Als letzte von insgesamt drei Demonstrationen aus dem linken und linksextremen Spektrum ging am Mittwochabend am S-Bahnhof Landwehr die revolutionäre 1.-Mai-Demo des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus zu Ende.

In der Spitze nahmen daran nach Polizeiangaben 1800 Menschen teil. Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden, hieß es. Größere Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben.

Die Demonstration stand unter dem Motto "Krieg, Krise, Kapitalismus - so wie es ist, darf es nicht bleiben". Sie startete am Hauptbahnhof und führte unter anderem durch St. Georg, Hohenfelde und Eilbek.

Die größte Demonstration war schon zuvor vom Bahnhof Dammtor durch die Nobel-Stadtteile Pöseldorf und Harvestehude zum Eppendorfer Baum gezogen. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer in der Spitze mit rund 6000 an. Dazu aufgerufen hatte das Umverteilungsbündnis "Wer hat, der gibt".

"Lasst uns das Geld von denen holen, die es im Überfluss haben, um es denen zu geben, die es brauchen", hieß es im Aufruf. Als einzige der Demos hatte der Zug des bunten Bündnisses neben einem "Demo-Rave-Block" für Tanzlustige auch einen "Kids-Block"

Als erste Demo des linksextremen Spektrums war am frühen Nachmittag das anarchistische Bündnis "Schwarz-Roter 1. Mai" im Schanzenviertel auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Solidarisch. Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei" zogen laut Polizei 1350 Teilnehmer vom S-Bahnhof Sternschanze durch St. Pauli zum Altonaer Balkon.

Als der Zug an der Roten Flora vorbeikam, wurden vom Dach des linksautonomen Zentrums Feuerwerkskörper und Nebeltöpfe gezündet. Insgesamt sei der Aufzug aber friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Schon in der Walprugisnacht hatte die Reihe linksextremer Aufzüge mit einer queer-feministischen Demonstration gegen Kapital und Patriarchat begonnen. Unter dem Motto "Take back the Night" zogen rund 900 vorwiegend weibliche Demonstrierende am späten Dienstagabend von der Roten Flora durch St. Pauli. Größere Zwischenfälle gab es auch dabei nicht.

Die Polizei begleitete alle Demos mit einem Großaufgebot. Insgesamt 1800 Beamte auch aus Bremen und von der Bundespolizei waren den Angaben zufolge Einsatz. Entlang der Routen standen Wasserwerfer und Räumpanzer bereit, auch die Reiterstaffel war zu sehen. Aus der Luft wurden die Versammlungen mit Hubschraubern beobachtet.

Durchschnittliches Polizeiaufgebot bei linken Demos

Im vergangenen Jahre hatten sich gut 5000 Menschen an den Demos der drei linken Gruppen beteiligt. Auch damals hatte die Polizei von einem friedlichen Verlauf gesprochen.

Während es in früheren Jahren vor allem im Schanzenviertel rund um den 1. Mai immer wieder zu Ausschreitungen kam, verliefen die Kundgebungen nach den schweren Krawallen beim G20-Gipfel 2017 allesamt weitgehend friedlich.

Warum dann so ein großes Aufgebot?

Einen Grund dafür sehen Beobachter auch in der zunehmenden Rivalität der einzelnen linksextremen Gruppen. So gab es bei der Demonstration des Roten Aufbaus am Mittwoch auch ein Transparent mit der Aufschrift: ""Rote" Flora - Halt's Maul."

188
 
 

Mögliche Russland- und China-Verbindungen sowie die Festnahme eines Mitarbeiters: Krah steht heftig unter Druck. Jetzt wirbt er wieder um Wählerstimmen.

Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, hat in Chemnitz am Mittwoch wieder öffentlich um Wählerstimmen geworben.

Krah steht wegen möglicher Russland- und China-Verbindungen sowie der Festnahme eines Mitarbeiters wegen Spionage-Verdachts in der Kritik.

Den Auftakt um Europa-Wahlkampf seiner Partei in Donaueschingen hatte er vor einigen Tagen kurzfristig abgesagt. „Heimat ist immer da, wo man sich nicht erklären muss“, sagte der aus Sachsen stammende Krah vor etwa 90 Zuhörern.

Begleitet wurde die Veranstaltung von lautstarkem Gegenprotest. Die Teilnehmer forderten auf Plakaten „AfD-Verbot jetzt“ und „Stoppt die AfD“. Sie zogen mit Livemusik direkt an der AfD-Kundgebung vorbei, so dass einer der Sprecher seine Rede unterbrechen musste.

**Krah sagte, mit dem Spionage-Thema solle von der falschen Politik der Regierung abgelenkt werden. **„Das erinnert ein bisschen an die Frühphase der DDR, als für den Misserfolg der Kommunisten auch kapitalistische Kartoffelkäfer verantwortlich waren. Aber es war eben nicht der Kartoffelkäfer, es war die Misswirtschaft.“

Krah trat beim Wahlkampfauftakt des AfD-Kreisverbandes Chemnitz zusammen mit Landeschef Jörg Urban auf. „Wir wollen, dass Sachsen ab September AfD-regiert wird“, sagte Krah.

Urban sprach mit Blick auf die jüngsten Vorwürfe erwartungsgemäß von einer Schmutzkampagne.

189
 
 

Unter großem Protest von zahlreichen Gegendemonstranten hat am frühen Mittwochnachmittag eine NPD-Versammlung am Bahnhof in Celle begonnen.

Kurz nach 15 Uhr ist die Kundgebung am Neumarkt beendet und die Neonazis ziehen wieder zurück Richtung Bahnhof, wo sich der kleine Tross gegen 15.30 Uhr auflöst.

Nach der traditionellen Maikundgebung am Vormittag auf der Stechbahn haben sich am frühen Nachmittag mehrere Neonazis am Bahnhof versammelt. Gegen 14 Uhr waren etwa 20 Rechtsextremisten am Bahnhofsplatz eingetroffen.

Die Polizei zeigt massive Präsenz, um Zusammenstöße zwischen Rechtsextremisten und Gegendemonstranten zu verhindern. Die gesamte Bahnhofstraße ist für den Verkehr gesperrt. Auch Fußgänger kommen nicht mehr durch.

Rund 500 Menschen haben sich bei einer Anti-Nazi-Demonstration von DGB und Bündnis gegen Rechts an der Ecke Thaerplatz/Mühlenstraße eingefunden.

Am Bahnhof sind etwa 80 Gegendemonstranten zusammengekommen. Sie skandieren: „Haut ab!“.

Nachdem sich die Gruppe der Neonazis vom Bahnhof aus in Bewegung gesetzt hat, skandieren in jeder Seitenstraße zahlreiche Gegendemonstranten „Nazischweine“! Die Demonstration wird von zahlreichen Polizisten begleitet.

Einer der Neonazis hat am Bahnhof den Hitlergruß gezeigt und wurde von der Versammlung ausgeschlossen. „Bisher gibt es keine nennenswerten Störungen“, teilt Ulrike Trumtrar, Pressesprecherin der Celler Polizei, mit.

Der einschlägig vorbestrafte Neonazi Christian Worch und die NPD Hamburg hatten eine Demonstration unter dem Titel „Heraus zum Tag der deutschen Arbeit“ angemeldet.

Die Teilnehmer zogen vom Bahnhofsplatz über Bahnhofstraße und Mühlenstraße zum Neumarkt und auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Bahnhofsplatz.

Kurz nach 15 Uhr ist die Kundgebung am Neumarkt bereits beendet und die Neonazis ziehen wieder zurück Richtung Bahnhof, wo der kleine Tross gegen 15.30 Uhr wieder eintrifft. Dort löst sich die Gruppe auf – immer noch begleitet von Gegendemonstranten. „Es ist weiterhin ruhig geblieben“, berichtet Polizei-Pressesprecherin Trumtrar.

Nach Bekanntwerden des Neonazi-Aufmarsches wurden zahlreiche Gegendemonstrationen und Mahnwachen angemeldet, die allesamt an der Route der demonstrierenden Neonazis liegen.

So hat der DGB selbst seine Kundgebung, die ursprünglich von 10 bis 14 Uhr geplant war, bis 18 Uhr verlängert, um den NPD-Zug daran zu hindern, in die Innenstadt zu kommen.

Zudem hat das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus einen Demonstrationszug von der Stechbahn zum Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Mühlenstraße angekündigt, wo ab 13.30 Uhr eine Mahnwache stattfindet.

Außerdem wurden weitere Mahnwachen angekündigt. Autofahrer müssen in Celle rund um den Bahnhof und entlang des Demonstrationszugs zum Neumarkt mit zahlreichen Verkehrsbehinderungen rechnen.

190
 
 

Dortmund – Eine unangemeldete Demo hat für ein kurzes Gastspiel des AfD-Rechtsaußen Björn Höcke in Dortmundgesorgt. Der Landtagsabgeordnete aus Thüringen war zu einem privaten Termin zur Kokerei Hansa angereist – und musste offenbar vorzeitig wieder abreisen.

Die Veranstaltung in der Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde soll dem „rechten Spektrum“ zugeordnet gewesen sein, sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund gegenüber RUHR24.

Es habe sich jedoch um „eine private Veranstaltung“ gehandelt, bei der nach Informationen unserer Redaktion auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich aus Dortmund anwesend war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Helferich

Doch das Treffen in Dortmund blieb nicht lange privat. Über den Kurznachrichten-Dienst X (vormals Twitter) machte gegen 13 Uhr die Antifa mobil.

Kurze Zeit später sollen sich rund 40 Teilnehmer der linken Gruppe zu einer spontanen Demo vor der Kokerei Hansa versammelt haben.

Die Polizei bestätigt die spontane Demo, die allerdings nicht angemeldet gewesen sei, sagte der Sprecher. Nach Angabe der Antifa sei dabei vorübergehend auch der Dienstwagen von Höcke umstellt worden.

Nach RUHR24-Informationen sollen Höcke und seine Begleiter den Bereich anschließend fluchtartig verlassen haben.

Gegen die Demo-Teilnehmer wurde zunächst Strafanzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsrecht gestellt, die nun geprüft werde. Eine Auseinandersetzung zwischen AfD und Antifa habe es laut der Polizei Dortmund aber nicht gegeben.

Höcke steht derzeit nicht nur in der Kritik, sondern auch vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, eine verbotene „SA“-Losung genutzt haben. Höcke streitet ab, die Losung gekannt zu haben.

191
 
 

Beim Aufhängen von Wahlplakaten sind zwei Kandidaten der Linkspartei in Schöneiche im Oder-Spree-Kreis von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen worden.

Ein angetrunkener 14-Jähriger wurde als Hauptverdächtiger festgenommen, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Es sei auch "ein Slogan aus der rechten Szene" gefallen. Die beiden Lokalpolitiker trugen Verletzungen davon, als sie wegliefen, wie es hieß.

Die Linke-Kreisvorsitzende Julia Wiedemann hatte den Übergriff in Schöneiche, einer Gemeinde rund 25 Kilometer von Berlin entfernt, am Samstag öffentlich gemacht. Attackiert wurden zwei Kandidaten der Partei im Kommunalwahlkampf.

Der Bundesvorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, verurteilte den Angriff und sagte der dpa am Sonntag, die Behörden sollten solche Vorfälle mit hoher Priorität aufklären und Schutzkonzepte für Menschen anbieten, die sich im Wahlkampf engagierten. "Hier ist nun der Innenminister gefordert, sich des Themas anzunehmen und klare Worte zu dem Vorfall zu finden, damit sich so etwas nicht wiederholt und die Opfer unterstützt werden", sagte Schirdewan.

Die Polizei teilte mit, rund 20 Jugendliche hätten am Freitagabend damit gedroht, die Wahlplakate zu zerstören.

20 gegen 2, mutig von den Rechten.

Mehrere Personen aus der Gruppe, die aus Schöneiche kommt, hätten dann auf die zwei Lokalpolitiker eingeschlagen, diese konnten weglaufen.

Dabei sei einer von ihnen noch getreten worden und gestürzt. Der 32-Jährige habe sich dabei am Knie verletzt. Der zweite Mann, ein 44-Jähriger, sei durch einen Busch geflohen und habe sich am Handgelenk verletzt.

"Beide Geschädigte gaben an, dass aus der Gruppe eine rechtsorientierte Parole skandiert wurde", hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Beamten konnte einen 14-Jährigen als Tatverdächtigen ermitteln. Ein Sprecher bezeichnete ihn als Hauptverdächtigen. Ein Atemalkoholtest habe bei ihm 1,04 Promille ergeben.

"Es ist äußerst erschreckend. Wir sind eine solche Eskalation der Gewalt hier nicht gewöhnt", sagte Schöneiches Bürgermeister Ralf Steinbrück (SPD) dem rbb am Montag. "Man soll in Schöneiche sicher leben können."

Laut Steinbrück werde der Ort seit sechs Wochen von Vandalismus heimgesucht, involviert sei eine große Gruppe von jungen Menschen.

Demnach wurden Bushäuschen zerstört und in die Bibliothek eingebrochen. Die Kommune habe deswegen nun einen privaten Wachschutz engagiert.

An dem Punkt sind wir also.

Die Kreisvorsitzende Wiedemann sprach unter anderem von Verrohung der politischen Auseinandersetzung und wachsender Gewaltbereitschaft. Viele Lokalpolitiker im Land berichten von Hass und Hetze.

Parteien befürchten auch, dass die Bereitschaft sinkt, sich politisch zu engagieren und für kommunale Ämter anzutreten.

Der Linken-Bundesvorsitzende Schirdewan bezog sich am Sonntag auch auf die AfD. Er sagte, die Wahlkampfparolen der AfD, die Hass und Hetze transportierten, würden auch im Alltag in Gewalt umschlagen. "Es gibt ein offensichtliches Problem mit wachsendem Rechtsextremismus." Die Linke lasse sich von rechten Hetzern aber nicht einschüchtern.

In Werder (Havel) sind von Unbekannten Wahlplakate unterschiedlicher Parteien zerstört worden, wie die Polizei am Sonntag meldet. Der Staatsschutz ermittele.

Auch in Brandenburg an der Havel meldete die Polizei den Diebstahl von Wahlplakaten. Eine Gruppe Jugendlicher sei dabei von einer Zeugin beobachtet worden. In Borkheide im Kreis Potsdam-Mittelmark wurden mehrere Plakate mit blauer und schwarzer Farbe beschmiert.

Am 9. Juni finden die Europawahl sowie in Brandenburg außerdem Kommunalwahlen statt. Am 22. September wird zudem ein neuer Landtag gewählt.

192
 
 

Nach einem Angriff auf Wahlhelfer in Zwickau hat die Polizei einen 22 Jahre alten Mann als Tatverdächtigen ermittelt.

Er muss sich nun wegen Bedrohung, Nötigung und Diebstahls verantworten, wie die Polizeidirektion Zwickau am Montag mitteilte.

Zugleich werde geprüft, ob er von drei anderen Personen im Alter von 20 und 21 Jahren unterstützt wurde, die man im Zuge der Fahndung am Tatort aufgegriffen hatte.

Laut Polizei waren in der Nacht zum Samstag im Zwickauer Stadtteil Schedwitz zwei 34 und 42 Jahre alte Männer attackiert worden, als sie Wahlplakate der Grünen anbringen wollten.

Zunächst seien sie von vier Männern verbal angegangen worden. "Als der 34-Jährige den Polizeinotruf wählte, schlug ihm einer der Männer das Telefon aus der Hand, drohte den beiden Wahlhelfern Schläge an und nötigte sie, eines der Plakate wieder abzunehmen, was sie auch taten", hieß es im Polizeibericht. Danach habe der Mann mehrere Plakate zertreten und mitgenommen.

Innerhalb eines Tages waren am Wochenende offenbar an vier Orten in Sachsen Partei-Vertreter der Grünen attackiert worden, die Wahlplakate angebracht haben.

Wie die Polizei Chemnitz am Sonntag mitteilte, griff ein Unbekannter am Sonnabend im Chemnitzer Stadtteil Röhrsdorf einen Mann an.

Der Täter habe dem 37-Jährigen eine Leiter entrissen und ein aufgehängtes Plakat von einem Laternenmast geschlagen. Dabei sei der 37-Jährige leicht verletzt worden. Der Mann erstattete Anzeige wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung. Die Polizei ermittelt.

Weitere Angriffe habe es am gleichen Tag in Zwickau, Freiberg und Penig im Landkreis Mittelsachsen gegeben, sagte der Sprecher des Grünen-Landesverbandes Sachsen, Uwe Richter.

In Freiberg hätten Jugendliche zwei Personen, die Wahlplakate anbrachten, beleidigt und gedroht, die Plakate herunterzureißen, sagte Richter.

Beim Anbringen von Plakaten in Penig seien Partei-Vertreter von mehreren Personen in einem Wagen begleitet worden. Diese hätten sie aus dem Pkw heraus beleidigt und gedroht, die Plakate herunterzureißen.

Nach Angaben der Polizei wurden in den vergangenen Tagen auch im Stadtgebiet von Glauchau insgesamt vier Plakate der Grünen und der Linken abgerissen.

Die sächsische Co-Vorsitzende der Grünen, Christin Furtenbacher, erklärte, mit vier Vorfällen innerhalb eines Tages sei eine weitere Eskalationsstufe erreicht, "die eines respektvollen gesellschaftlichen Miteinanders unwürdig und demokratiefeindlich ist".

Dabei würden Menschen angegriffen, die sich in die Gesellschaft einbrächten und die Demokratie am Leben hielten. Es werde nicht gelingen, die Grünen von der Straße zu drängen, betonte Furtenbacher: "Wir bleiben im Einsatz gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt, Toleranz und Meinungsfreiheit."

193
 
 

Am Montagmorgen brennt das Gartenhaus des Vorstandschefs des Rüstungskonzerns Rheinmetall im niedersächsischen Hermannsburg.

Wenige Stunden später wird ein offenbar von Linksextremen verfasstes Bekennerschreiben veröffentlicht. Darin wird auch die Freilassung der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette gefordert.

Ich verstehe nicht, warum die einigen Linksextremen so wichtig ist. Klar, die Suche war absolut unverhältnismäßig, aber die letzten Jahre lang war das eine „normale“ Verbrecherin ohne erkennbare ideologische Motive.

Linksextreme haben am frühen Montagmorgen offenbar einen Brandanschlag auf das Gartenhaus des Geschäftsführers des Rüstungskonzerns Rheinmetall im niedersächsischen Hermannsburg verübt. In einem Bekennerschreiben auf der Plattform Indymedia bekennen sich die Unbekannten zu der Tat.

Die Feuerwehr Hermannsburg war am Montagmorgen um 4.16 Uhr zu dem brennenden Gartenhaus alarmiert worden und konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Der Innenraum des Gartenhauses blieb unbeschadet. Gegen 5 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.

Vier Stunden später wurde ein Bekennerschreiben auf dem linksradikalen Onlineportal Indymedia veröffentlicht. Die Autoren des Schreibens geben an, in der Nacht vom 28. auf den 29. April einen Brandsatz am Gartenhaus des Rheinmetall-Geschäftsführers Armin Papperger in Hermannsburg deponiert zu haben.

Rheinmetall sei „einer der Profiteure der sogenannten Zeitenwende“, heißt es in dem Bekennerschreiben. Die Unbekannten werfen dem Rüstungsunternehmen unter anderem vor, Panzer und Munition „mit sattem Gewinn“ in die Ukraine zu verkaufen.

Ah, aus dem Lager kommt das. Jetzt ergibt auch die Forderung mit Klette Sinn.

Der Konzern plane, produziere und morde weltweit. Abschließend fordern die Autoren des Schreibens zudem „Freiheit für Daniela!“.

Damit dürfte die im Februar in Berlin festgenommene ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette gemeint sein. Zudem wünschen sie „allen Untergetauchten aus der radikalen Linken und denen, die sich verabreden, Herrschaftsstrukturen militant anzugreifen“, Kraft und Glück.

Nach Informationen der „Celleschen Zeitung“, die Partner des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) ist, gehört das Grundstück, auf dem das Gartenhaus steht, zwar dem Rheinmetall-Geschäftsführer, Papperger wohnt dort jedoch nicht.

Bereits 2020 hatten linke Rheinmetall-Gegner zu Protesten vor dem Grundstück aufgerufen. Menschenleben waren nach Angaben der Polizei Celle durch den Brand nicht in Gefahr.

Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und prüft derzeit die Authentizität des Bekennerschreibens.

194
 
 

Nachdem am Freitagmorgen, 26. April, mehrere illegal angebrachte Plakate mit der Aufschrift „Vorsicht Neonazi“ und Fotos sowie persönliche Daten von Personen in Marburg gemeldet wurden, ermittelt der Staatsschutz.

Am Freitagmorgen, 26. April, wurden der Polizei mehrere Plakate gemeldet, die im Stadtgebiet von Marburg offenbar unerlaubt angebracht wurden. Laut Polizei befanden sich die Plakate mit der Aufschrift „Vorsicht Neonazi“ unter anderem an mehreren Bushaltestellen.

Auf den Plakaten sind neben dem genannten Schriftzug auch Fotos sowie die dazugehörigen Namen und Wohnorte von Personen abgebildet.

„Wegen Verletzung von Privatgeheimnissen, gefährdendem Verbreiten personenbezogener Daten, übler Nachrede und Verleumdung ermittelt derzeit der Staatsschutz der Kriminalpolizei“, heißt es in der Mitteilung.

195
 
 

Die Nachricht hatte ich schon mal gepostet, aber dieser Artikel ist deutlich besser.

Ein Trainingszentrum für Kampfsportler brennt ab, der Schaden ist hoch. Ein Bekennerschreiben taucht auf, die Polizei ermittelt. Was ist da los?

Prinzhöfte ist beschaulich. Nicht einmal 800 Einwohner zählt der kleine Ort südlich von Delmenhorst im Landkreis Oldenburg. Höfe, alter Baumbestand, Felder und Wiesen prägen das ländliche Bild.

Idyllisch geht es dort zu, könnte man meinen – wäre da nicht ein Kampfsportlehrer, der angeblich tief in der Neonazi-Szene verwurzelt ist und am Training von Hooligans beteiligt sein soll.

Nun ist ein Trainingsraum der Kampfsportschule abgebrannt. Die Polizei vermutet Brandstiftung – vor allem deshalb, weil die möglichen Täter ein Bekennerschreiben veröffentlicht haben.

In der Nacht zu Donnerstag, 25. April, gegen 3 Uhr schießen meterhohe Flammen aus dem Gebäude an der Straße "Zur Delme", die Feuerwehr rückt mit rund 80 Kräften an.

Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, auch weil die Versorgung mit Wasser wohl nur mangelhaft ist.

Der Anbau, in dem laut einem Reporter vor Ort regelmäßig Trainingseinheiten für Kampfsportler stattfinden, brennt vollständig aus. Die Polizei schätzt den Schaden später auf rund 100.000 Euro.

Kurz nach dem Feuer gründet die örtliche Polizei eine Ermittlungsgruppe (EG). Die Beamten schließen einen technischen Defekt als Brandursache aus.

Und weil kurz nach dem Feuer auch ein Bekennerschreiben im Internet auftaucht, sei eine Brandstiftung "sehr wahrscheinlich", teilte ein Sprecher am Montag mit.

Auf der linksorientierten Internetplattform "indymedia.org" ist der Eintrag mit den Worten "Fascho-Gym abgebrannt" überschrieben.

Darin räumen die Verfasser ein, das Feuer gelegt zu haben. Man habe dem Kampfsportstudio einen "antifaschistischen Besuch abgestattet" und den Anbau "in Brand gesteckt", heißt es dort weiter.

Hintergrund sei, dass Besitzer und Trainer Danny G. dort regelmäßig "aktive Nazis und Hools im Kampfsport unterrichtet". Zudem sei das Kampfstudio ein Ort, in dem "Nazis ihre Gewaltfantasien ungestört professionalisieren" konnten und können.

Weil den Verfassern zufolge kein "zivilgesellschaftlicher Widerstand" bestünde und G. "seit Jahren kontinuierlich Strukturen der extremen Rechten am Leben halten und fördern" kann, habe man das Kampfsportstudio einer "antifaschistischen Intervention" unterzogen.

"So sorgen wir dafür, dass das Gym (zumindest vorerst) kein Ort mehr sein kann, an dem Faschos ihre Gewalt erproben", ergänzen die mutmaßlichen Brandstifter.

Bislang ist der Polizei nichts über die Verfasser bekannt, teilte ein Sprecher mit. Man suche Zeugen des Feuers und erhoffe sich Hinweise aus der Bevölkerung, hieß es in einer Mitteilung von Montag.

Über den Kampfsportler und Betreiber des Studios, Danny G., hingegen finden sich viele Informationen im Netz. Und nicht wenig deutet darauf hin, dass G. seit Jahren aktiv in der Neonazi-Szene ist.

Fotos zeigen ihn unter anderem mit bekannten Größen der Bremer Hooligan-Szene. So ist er beispielsweise auf Bildern zu erkennen, die von der Initiative "Nationalismus ist keine Alternative" (NIKA) veröffentlicht wurden. Darauf hat sich G. kurz vor einer geplanten Schlägerei mit Essener Hooligans ablichten lassen.

Außerdem ist G. immer wieder auf Bildern zu sehen, die ihn zusammen mit Organisatoren der sogenannten Nibelungenkämpfe zeigen. "Kampf der Nibelungen" gilt als Kampfsport-Veranstaltung der neonazistischen Szene Deutschlands beziehungsweise Europas und findet seit 2013 regelmäßig statt.

G., so zeigen es weitere Fotos, hat sich in der Vergangenheit auch mit ehemaligen Mitgliedern von "Standarte Bremen" ablichten lassen. "Standarte Bremen" gilt als Hooligan-Gruppe, die 25 Jahre lang in Bremen und Umgebung aktiv war und sich im Jahr 2015 – zumindest offiziell – aufgelöst hatte. Der Gruppe werden seit vielen Jahren konkrete Verbindungen in die neonazistische Szene nachgesagt.

Wie Recherchen mehrerer Initiativen nahelegen, sind bekennende Neonazis offenbar regelmäßig Stammgäste in G.s Kampfsportstudio in Prinzhöfte.

So gehören demnach unter anderem Mitglieder des "Nordic Fight Club" zu Kampfsportpartnern, mit denen G. bereits in seinen Räumen trainierte.

Doch nicht nur Kampfsportler sind den unterschiedlichen Recherchen nach Gäste in G.s Gym. Auch die Spieler vom Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst trainierten bereits mit ihm, wie Posts bei X zeigen.

Der Verein teilte damals mit, dass sich die Auswahl des Studios ausschließlich an den Trainingsinhalten und den "sportlichen Leistungen" des Betreibers orientiert habe.

Am Tag des Trainings im Jahr 2023 sei "zu keiner Zeit eine Ansprache einer politischen Ausrichtung erkennbar" gewesen. Derartige Trainingsformen, auch in diesem Gym, seien zuvor auch von anderen Vereinen wahrgenommen worden.

Ein Teil der Fans von SV Atlas Delmenhorst gilt seit Langem als rechtsorientiert, wie zuletzt auch Recherchen von t-online gezeigt hatten.

G. selbst machte keine Angaben über seine politische Gesinnung und zu möglichen Kontakten in die rechte Szene. Eine Anfrage von t-online blieb unbeantwortet.

196
 
 

Der Arbeiterkampftag am 1. Mai ist in Hamburg auch immer ein Großeinsatz für die Polizei. Das planen radikale und linksextreme Gruppen in der Stadt.

Zum diesjährigen 1. Mai wird die Polizei in Hamburg wieder alle Hände voll zu tun haben. Neben den traditionellen Kundgebungen der Gewerkschaften finden auch in diesem Jahr wieder Demonstrationen von linken und linksextremen Gruppen statt, zu denen Tausende Teilnehmer erwartet werden.

Die Polizei wird mit einem Großaufgebot anrücken. Neben den Alarmhundertschaften, bestehend aus Beamten der Polizeiwachen, werden auch Hundertschaften aus anderen Bundesländern sowie Beamte der Bundespolizei im Einsatz sein, berichtet das "Hamburger Abendblatt". Man rechne mit mehreren Hundert gewaltbereiten Teilnehmern und mache sich "Sorgen", so das "Abendblatt".

  • Mittwoch, 1. Mai: Demonstration "Solidarisch, selbstbestimmt, herrschaftsfrei" ab 13 Uhr an der S-Bahn-Station Sternschanze. Angemeldet hat das anarchistische Bündnis "Schwarz-Roter 1. Mai" für 800 Personen. "Anarchisten streben nach einer selbstverwalteten Gesellschaft ohne Hierarchien und Herrschaft", heißt es vom Verfassungsschutz.
  • Mittwoch, 1. Mai: Demonstration **"Wir haben die Scheiße so satt"**ab 14.30 Uhr am Bahnhof Dammtor. Das Bündnis "Wer hat, der gibt" hat 2.500 Teilnehmer angemeldet, die laut Verfassungsschutz teilweise aus dem "linksalternativen, nicht-extremistischen Spektrum" stammen. Der Zug soll durch die Nobel-Stadtteile Harvestehude und Rotherbaum führen.
  • Mittwoch, 1. Mai: Revolutionäre Demonstration der Gruppe "Roter Aufbau" unter dem Motto "Krieg, Krise, Kapitalismus - so wie es ist, darf es nicht bleiben!". 1.500 Menschen wollen ab 16 Uhr vom Hauptbahnhof in Richtung Barmbek laufen.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft zu den traditionellen Mai-Demos auf. Drei größere Aufzüge sind in Altona am Platz der Republik, in Bergedorf und in Harburg geplant. Hier geht die Polizei laut "Abendblatt" von einem friedlichen Verlauf aus.

197
 
 

**HALTERN AM SEE. Mit dem professionellen Anspruch der „Ruhr-Nachrichten“ aus dem Lensing-Medienhaus auf seriösen Journalismus mit zuverlässiger Recherche wollen sich Herausgeber und Redaktion von „fragwürdigen Online-Medien aus den sozialen Netzen“ absetzen. **

Doch jüngst leistete sich die Lokalredaktion der „Halterner Zeitung“ eine journalistische Fehlleistung ohnegleichen, als sie werbewirksam in großer Aufmachung über die Eröffnung eines neuen Tattoo-Studios namens „Asgard“ in Haltern berichtete:

Mit einem Foto und mit Zitaten sowie Werbevideo stellte sie den mit einem strafbaren SS-Wahlspruch tätowierten Inhaber namens Christopher Marowski lobend vor, der „frischen Wind in die Halterner Innenstadt“ bringe.

Später musste die Redaktion in einem nachträglichen Artikel kleinlaut gestehen, dass es sich bei dem Inhaber um einen Neonazi handelte, der zuvor auf einem Rudolf-Hess-Gedenkmarsch und bei einer Rechtsrockveranstaltung der Neonazipartei „Der Dritte Weg“ gesehen wurde, bekleidet mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „HKN KRZ“, wie ein freier Journalist sorgfältig recherchiert hatte.

Diesen skandalösen Vorgang griff nunmehr der bekannte und erfahrene Medienjournalist Stefan Niggemeier, der mit zehn journalistischen Preisen ausgezeichnet wurde, in seinem medienkritischen Blog auf.

Er stellte die kritische Frage an die verantwortliche Lokalredaktion: „Hätte die Redakteurin wissen müssen, wen sie mit ihrem Artikel in der Innenstadt von Haltern willkommen hieß? Hätte sie es recherchieren oder sich wenigstens die einzelnen Tattoos genauer anschauen müssen? Wäre das nicht die Aufgabe von gutem Lokaljournalismus?“

Der Grundsatz des bekannten Journalisten Henri Nannen, Stifter des gleichnamigen Journalistenpreises, lautete: “Wir recherchieren überall, notfalls auch in der Hölle“.

Die Ausrede der Redakteurin: „Es wäre wünschenswert, vor einer Berichterstattung die Hintergründe der dargestellten Personen zu prüfen. Im Arbeitsalltag ist es leider nicht immer machbar und bei einer Geschäftseröffnung auch eher unüblich“.

Nur wenn die Redaktion Hinweise von außen erhalten hätte, dann wäre das ein Anlass für Überprüfungen gewesen.

Inzwischen prüft die Polizei, ob der tätowierte und per Zeitungsfoto veröffentlichte Spruch des rechtsextremen Tattoo-Studio-Inhabers unter den Paragraph 86a des Strafgesetzbuches fällt, nämlich das strafbare Verwenden von Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation.

Dazu die Feststellung des medienkritischen Journalisten Niggemeier: „Man kann das als weiteres Beispiel dafür abtun, dass der Lokaljournalismus längst nicht mehr die notwendigen Ressourcen hat, um seine Aufgabe zu erfüllen. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ein solcher Artikel in besseren Zeiten anders ausgefallen wäre: Die freundliche, im Zweifel unkritische Berichterstattung über eine Geschäftseröffnung in einer größeren Kleinstadt gehört zum Standard des Lokaljournalismus“.

198
 
 

Das Feuer im Gebäude einer Kampfsportschule in Prinzhöfte am Donnerstag gegen 2.50 Uhr ist auf einen Brandanschlag zurückzuführen. Es liegt ein Bekennerschreiben einer antifaschistischen Gruppe von Freitagmittag vor.

Bekennerschreiben: https://de.indymedia.org/node/354792

Info über Besitzer des Gyms: https://autonome-antifa.org/breve9041

Zudem hatte am Freitag ein Brandsachverständiger zusammen mit Brandursachenermittlern der Polizei das Grundstück aufgesucht.

Das vorläufige Ergebnis lautet, dass ein technischer Defekt als Brandursache nahezu ausgeschlossen werden kann.

Wie berichtet, war ein Zeuge am frühen Donnerstag beim Vorbeifahren auf das brennende Gebäude aufmerksam geworden und hatte den Notruf gewählt.

Zur Brandbekämpfung rückten rund 80 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Prinzhöfte, Harpstedt, Havekost-Hengsterholz und Ganderkesee an.

Vor Ort stellten sie fest, dass ein Anbau des Wohnhauses in Vollbrand stand. Das zurzeit leer stehende und im Umbau befindliche Wohngebäude war nicht betroffen.

Bei dem abgebrannten Gebäude handelte sich um das Kampfsportstudio „Chang-Tong Gym“.

Im Bekennerschreiben der antifaschistischen Szene heißt es, das Studio habe einem „Nazi-Trainer“ gehört. Dieser verfüge bundesweit über gute Kontakte in die rechte Kampfsport- und Hooligan-Szene. Das „Gym“ habe er genutzt, um neben Kampfsport-Begeisterten aktive Neonazis und Hooligans zu unterrichten.

https://antifa-bremen.org/enemy/rechte-schlaeger-und-geschaefte/

https://millernton.de/2023/08/11/unpolitisch-oder-unpolitisch-sv-atlas-delmenhorst/

„In der Vergangenheit sind Kämpfer seines „Gyms“ bei explizit rechten Kampfsport-Events wie dem ,Kampf der Nibelungen‘ angetreten“, heißt es in dem Bekennerschreiben.

Veranstaltungen wie diese seien ein wichtiger Faktor für die Neonaziszene, weil dort ihre Ideologie verbreitet werden könne und sie ihr Selbstbild des „männlichen, martialischen, dominanten Kämpfers ausleben und abfeiern könnten“.

Ich denke hier kann man den Konjunktiv auch weglassen

Die Verfasser des Bekennerschreibens erklären, dass sie das „Gym einer antifaschistischen Intervention“ unterzogen und dem Feuer übergeben hätten. „So sorgen wir dafür, dass es (zumindest vorerst) kein Ort mehr sein kann, an dem Faschos ihre Gewalt erproben“, heißt es.

Selbstverständlich sei die Aktion „sorgsam vorbereitet und durchgeführt“ worden, um sicherzugehen, dass keine Menschen durch den Brandanschlag gefährdet werden.

In der Nacht auf den 22. brannten außerdem in Hohenweiden im Saalekreis (Sachsen-Anhalt) mehrere LKW der Umzugsfirma des bekannten AfD-Politikers Sven Ebert.

https://autonome-antifa.org/breve9041

Der Besitzer des Gym, Danny Gierden, war übrigens teil des antifaschistischen Adventskalenders Bremen am 5.12.

https://tumulte.org/2022/12/articles/antifa-adventskalender/

199
 
 

Wenige Wochen vor der Europawahl befürchtet das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Versuche, die Reihen seiner Unterstützer zu unterwandern.

"Wir haben ja keine Kontrolle darüber, wer sich bei uns als Unterstützer einträgt", sagte die Co-Bundesvorsitzende Amira Mohamed Ali am Rande eines Wahlkampftermins in Berlin.

"Ich habe da auch schon munkeln hören, dass da gezielt Leute reingeschleust werden sollen, um uns zu stören seitens der extremen Rechten. Aber wir versuchen, das möglichst in den Griff zu bekommen."

Wer Mitglied in der im Januar gegründeten Partei werden will, wird nach Angaben des BSW genau überprüft. Auf diese Weise sei es gelungen, bei den Mitgliedern eine Unterwanderung zu vermeiden, sagte die Parteivorsitzende.

Der Kreis der Unterstützer, die zum Beispiel zu Parteiversammlungen kommen dürfen, ist hingegen offen: Man kann sich einfach mit einer E-Mail-Adresse auf der Parteiwebseite anmelden. Mohamed Ali sagte: "Man kann den Leuten halt nicht in den Kopf hineinschauen."

Eine Finanzierung der Partei aus russischen Quellen schloss die Vorsitzende dennoch aus. Gegen entsprechende Mutmaßungen werde das BSW rechtlich vorgehen. "Das ist einfach nicht wahr, das ist einfach Quatsch", sagte sie.

Die BSW-Spitzenkandidaten Fabio De Masi und Thomas Geisel starteten vom Brandenburger Tor in Berlin aus zu einer Radtour im Europawahlkampf. Ziel ist nach ihren Worten, mit Wählerinnen und Wählern ins Gespräch zu kommen und deren Themen und Nöte aufzunehmen.

Topthemen im Wahlkampf sind nach Mohamed Alis Einschätzung die Meinungsfreiheit, Ängste um Arbeitsplätze, Verunsicherung wegen Klimaschutzauflagen beim Heizen oder Autofahren sowie der Wunsch nach Frieden und Entspannungspolitik.

200
view more: ‹ prev next ›