Wehrhafte Demokratie

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Demokratie ist leider nicht selbstverständlich. Diese Community ist für alle, die bereit sind liberale Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit zu verteidigen und um die im Laufe der Geschichte gefallenen Helden zu würdigen. Schwurbler, Monarchisten, Nazis, Tankies und andere Fans von Autokratischen Systemen oder Personen, die den Begriff „Demokratie“ beschmutzen sind nicht erwünscht.

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Die Polizei ist in Chemnitz am Sonnabend mit einem Großaufgebot unterwegs gewesen, um Proteste von Rechtsextremen und Gegenprotst auseinanderzuhalten. Zwei Demo-Züge waren angemeldet worden.

Im Chemnitzer Stadtzentrum haben am Sonnabendnachmittag Demos mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmenden stattgefunden. Die Polizeidirektion Chemnitz und Beamte der sächsischen Bereitschaftspolizei waren in der Innenstadt, um zwei Aufzüge abzusichern.

Die rechtsextremistische Kleinstpartei Freie Sachsen hatte zu einer Demo aufgerufen und wollte über den Innenstadtring ziehen. Ein Redner aus der Reichsbürgerszene in Thüringen verlangte bei der Kundgebung vor rund 400 Zuhörenden den "Säxit", bei dem Sachsen aus der "BRD-Diktatur" austreten sollte.

Gegen derartige Verschwörungsgedanken und rechtsgerichtete Reden gab es in Chemnitz Gegenprotest. Der wurde von MDR-Reportern auf rund 400 bis 500 Menschen geschätzt, die dem Bündnis "Chemnitz nazifrei" gefolgt waren.

Der Gegenprotest auf dem Markt stand unter dem Motto: "gegen Rassismus, gegen Faschismus und für eine solidarische Gesellschaft". Die Protestgruppen waren in Sicht- und Hörreichweite voneinander getrennt, die Polizei sicherte am Nachmittag den Sicherheitsabstand ab.

Nach der Kundgebung der Freien Sachsen zogen die Teilnehmenden in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. An zwei Stellen kam es auch hier wieder zum Kontakt mit den Gegendemonstranten, deren Zahl in der Zwischenzeit auf etwa 600 angestiegen war.

Der Protest auf beiden Seiten war lautstark. Es kam jedoch zu keinerlei Ausschreitungen. Die Polizei hatte die beiden Demonstrationsgruppen durch Metallabsperrungen und eine Kette von Beamten getrennt.

Ein Zwischenfall ereignete sich, als eine nach eigenen Angaben aus Berlin angereiste Gruppe versuchte, den Demonstrationszug der Freien Sachsen zu blockieren.

Die Veranstalter der Gegendemonstration "Chemnitz Nazifrei" schrieben auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X, dass es dabei zum Einsatz von Pfefferspray gekommen sei.

Zudem seien mehrere Menschen verletzt worden. Ein Polizeisprecher bestätigte den Einsatz von Pfefferspray, zu möglichen Verletzten gab es keine Angaben.

Beide Gruppen erreichten nach etwa einer Stunde wieder den Chemnitzer Markt, auf dem die Polizei einen Korridor eingerichtet hatte, um die verschiedenen Kundgebungen zu trennen. Es gab keine weiteren Zwischenfälle, teilte die Polizeidirektion Chemnitz abschließend mit.

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Die Grünen sind zunehmend Hass und Hetze ausgesetzt. Parteiveranstaltungen können selbst in der Provinz nur unter Polizeischutz stattfinden. Was macht das mit der Basis?

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Bei einer Flüchtlingsunterkunft werden Flaschen mit rechtsextremen Symbolen gefunden. Jetzt hat die Polizei einen mutmaßlichen Täter ermittelt. Einen politischen Hintergrund schließen die Fahnder aus.

Lübeck - Der vermeintlich rechtsextreme Vorfall in einer Lübecker Flüchtlingsunterkunft ist nach Polizeiangaben aufgeklärt.

Am Montag waren auf dem Gelände der Unterkunft mehrere Trinkflaschen mit rechtsextremen Motiven gefunden worden.

Nach dem Hinweis einer Zeugin habe ein Heranwachsender aus Lübeck als mutmaßlicher Täter ermittelt werden können, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Heranwachsende habe die Tat gestanden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es bei ihm keine Hinweise auf eine rechtsextreme oder sonstige politische Motivation, teilte die Polizei mit. dpa

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Das rechtsextreme „Compact“-Magazin hat Spenden gesammelt, um die AfD bei Wahlkämpfen zu unterstützen. Die Mittelbrandenburgische Sparkasse steht dafür nicht mehr zur Verfügung.

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) in Potsdam hat dem rechtsextremen „Compact“-Magazin offenbar Geschäftskonten gekündigt. „Compact“ will dagegen mit einer einstweiligen Verfügung vorgehen.

Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). Zuerst berichtete das Portal „t-online“ darüber.

Das „Compact“-Magazin hatte zuvor zu einer Spendenkampagne aufgerufen: 90.000 Euro wollte das Magazin von Herausgeber Jürgen Elsässer mit Sitz in Falkensee (Havelland) einwerben.

Damit wollte man nach eigenen Angaben eine mobile Kundgebungsbühne samt Technik kaufen – um die AfD in den anstehenden Wahlkämpfen zu unterstützen.

Das Magazin, das vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem” eingestuft wird, plant im Rahmen der Kampagne „Die Blaue Welle rollt” von Ortschaft zu Ortschaft zu ziehen. „Bei den Wahlkämpfen im Mai (Europa) und im Sommer (Thüringen, Sachsen, Brandenburg) können wir die AfD-Auftritte begleiten – und selbst dafür sorgen, dass auch in Regionen etwas läuft, wo die Partei das nicht alleine hinbekommt”, heißt es auf der „Compact“-Website.

Auch die Auftakt-Veranstaltung der Unterstützungskampagne für die AfD soll in Brandenburg stattfinden: Laut „Compact“ spricht die AfD-Landesvorsitzende Birgit Bessin am 30. März in Velten im Landkreis Oberhavel. Mit dabei: Der Ex-AfD-Politiker André Poggenburg, der zuletzt auf einer Veranstaltung in Thüringen „Volksgerichte und Arbeitslager“ forderte.

Der Ort ist nicht zufällig gewählt: „Compact“ hat im Dezember 2023 behauptet, Migranten hätten deutsche Jugendliche in Velten überfallen und beraubt. Der Bürgermeisterin Ines Hübner (SPD) wurde vorgeworfen, das Problem zu leugnen, kurz darauf hat sie Drohmails erhalten. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Vom 20. Juli bis zum 21. September, also im direkten Vorfeld der Landtagswahlen in Brandenburg, will „Compact“ der AfD Brandenburg die spendenfinanzierte Bühne „für eigene Wahlveranstaltungen“ überlassen, steht auf der Website des rechtsextremen Magazins.

Unklar ist, ob die Unterstützung durch das „Compact“-Magazin als Finanzierung des AfD-Wahlkampfs zu werten ist. Die Kampagne „könnte gegen die Vorschriften der Parteienfinanzierung verstoßen“, schrieb die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner auf X, vormals Twitter.

Zuständig für Fragen der Parteienfinanzierung ist die Bundestagsverwaltung. Laut „t-online“ führt die Behörde derzeit eine „Sachverhaltsaufklärung” in der Angelegenheit durch.

Wie die AfD in Brandenburg zu der von „Compact“ angebotenen Wahlkampf-Wanderbühne steht, will die Pressestelle des Landesverbandes offenbar nicht sagen. Eine PNN-Anfrage hierzu blieb unbeantwortet. Auch „Compact“-Chefredakteur Jürgen Elsässer reagierte auf eine Anfrage nicht.

Für die Kündigung eines Kontos bei einer Sparkasse gelten im Allgemeinen hohe Hürden. 2019 scheiterte eine Sparkasse in Nordrhein-Westfalen vor Gericht, die ein Konto der Identitären Bewegung kündigen wollte.

Wie die MBS die Kündigung der „Compact“-Konten begründet, ist bislang unklar. „Zu einzelnen Geschäftsverbindungen äußern wir uns generell nicht“, teilte die MBS auf PNN-Anfrage mit.

Spätestens am kommenden Dienstag, den 12. März, wird es voraussichtlich Klarheit geben: An diesem Tag verhandelt die 8. Zivilkammer des Landgerichts über die Kontokündigungen. „Inhaltlich geht es um die Frage der Wirksamkeit der Kündigung von Geschäftsgirokonten der Compact-Magazin GmbH”, sagte eine Sprecherin des Landgerichts. Die MBS muss den Schritt in einer mündlichen Verhandlung begründen.

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Liebe Demokratinnen und Demokraten,

auch wenn die Menschen der Mitte so langsam aufwachen und Ihren Wunsch nach dem Erhalt von Freiheit und Demokratie auf der Straße kundtun, eine Bewegung die ich sehr begrüße, so fürchte ich doch, dass wir noch mehr tun müssen, damit ein weiteres Erstarken der extremen Parteien unterbunden werden kann.

Heute Vormittag habe ich eine sehr ernüchternde Erkenntnis machen müssen: Populisten dominieren die Diskussion im Netz. Besonders schmerzlich waren die Kommentare unter diesem ZDF-Video auf Youtube:

Alice Weidel und ihre Rolle in der AfD | Berlin direkt

Da stehen ca. 4.000 Schwurbel-Kommentare, die das Potsdam-Treffen leugnen, den ÖRR in Frage stellen und einen Faschisten feiern. In den allerwenigsten Fällen wurde offensichtliche Falschdarstellungen von anderen Person richtig gestellt oder dagegengehalten.

Gleichzeitig dominiert die AFD die politische Szene von TikTok, ganz zu schweigen von den für uns kaum einsehbaren Echokammern auf anderen Plattformen.

Nicht nur auf der Straße muss die Demokratie gelebt und verteidigt werden, auch und besonders im Netz brauchen wir eine Gegenbewegung. Allerdings kein Gepöbel oder Ja-Nein-Doch-Diskussionen, sondern den permanenten Hinweis auf Wahrheit und der Darstellung des ausdrücklichen Bedürfnisses nach Freiheit und Demokratie. Echte Sorgen sind ernstzunehmen, die populistischen möchtegern-Lösungen von rechts aber fundiert abzulehnen.

Dazu braucht es aber den Einsatz von vielen von uns, damit zwei Dinge sichergestellt werden: Eine Masse an Menschen, die den konzentrieren Echo-Kammern im öffentlichen Internetraum entgegen tritt und eine aktive Gruppe für eine zentrale Anlaufstelle, an der Antworten auf das Schwurbel gefunden, dokumentiert und mit Quellen belegt werden kann. Besonders letzteres ist mit Aufwand verbunden.

Dann sollten zu obigem Video 10.000 Kommentare vorhanden, jede populistische Ausscheidung mit einer "eloquenten" Antwort versehen und die größten Falschmeldungen per Report-Funktion verschwunden sein. Die AFD wird aus den TRENDING Listen bei TikTok verschwinden und weniger Menschen radikalisieren sich.

Ich alleine fühle mich hilflos, wenn ich ansehe, wie konditionierte Massen immer größer werden und damit den Alltag, das Leben und das Wohlergehen aller gefährden. Bestimmt ist nicht alles richtig in diesem Land und mit der Welt. Damit diese Probleme angegangen werden können, brauchen wir aber Menschen an der Macht, die sich dem Wohl aller verschreiben. Die AFD, WSB oder WerteUnion tun das nicht und müssen deshalb verhindert werden.

Wer hilft mir eine Graswurzelbewegung ins Leben zu rufen und zurückzuschlagen?

Wie kommen wir dahin, den Schwurblern das Internet streitig zu machen?

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Links im Bild „Vice-President“ des MC Großefehn, rechts Reinhard Heydrich, SS-Obergruppenführer, ganz rechts der „Sergeant at Arms“ des MC

https://www.oz-online.de/artikel/1451459/Ostfriesische-Rebellen-tragen-Nazi-Symbole-Polizei-merkt-nichts

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Für rechte Gruppen wird die Suche nach Räumlichkeiten für Treffen und Stammtische schwieriger. Gaststätten sagen zum Beispiel der AfD ab. Vor allem, wenn der öffentliche Druck wächst.

Im Gebäude eines Altenpflegevereins in Halle hatte der "Verein Königreich Deutschland" Seminarräume angemietet. Eine Gruppe, die laut Bundesamt für Verfassungsschutz den Reichsbürgern nahe steht und die Bundesrepublik ablehnt.

Es sei zunächst eine sehr freundliche Kontaktaufnahme gewesen, sagt Sybille Florschütz, Geschäftsführerin des Altenpflegevereins und damit Vermieterin.

Die Nachfrage, ob es sich um eine politische Veranstaltung handele, sei verneint worden: Das sei "nur ein Selbsterfahrungsseminar mit einer überschaubaren Personenzahl“.

Ein Reporter hatte inkognito an dem "Seminar" teilgenommen und darüber berichtet. Der Altenpflegeverein stellte danach Strafanzeige: "Weil wir uns getäuscht fühlen."

Außerdem sei in dem Seminar offenbar behauptet worden, der Altenpflegeverein sei darüber im Bilde, dass der "Verein Königreich Deutschland" den Raum gemietet habe: "Das ist Verleumdung."

In einer bekannten Bielefelder Gaststätte hatte es mehrere Wochen lang einen Stammtisch der AfD gegeben, "obwohl ich gegenteiliger politischer Meinung bin", wie Gastwirt Dinko Omrcen betont.

Den Stammtisch hat der Wirt inzwischen abgesagt: Die Antifa und andere linke Gruppen hatten vor der Gaststätte zu Demos aufgerufen und Flugblätter auf umliegenden Wanderwegen verteilt. Das wurde ihm zu viel.

Ähnlich lief es in Blomberg. Dort hatte die AfD in einer Gaststätte zu einem Stammtisch eingeladen, auch auf ihrer Homepage. "Aus internen Treffen sollten dann öffentliche Veranstaltungen werden," schildert der Wirt, warum er der Partei dann seine Räume nicht mehr zur Verfügung stellen wolle.

In einer Kneipe in Lage ist die AfD dagegen weiterhin willkommen: Der Gastwirt will auf die Einnahmen nicht verzichten.

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geteilt von: https://feddit.de/post/9710145

Der Verfassungsschutz solle eine Materialsammlung zur AfD anlegen, fordern SPD, Grüne und Linke in Bremen. Ein Verbotsverfahren müsse baldmöglichst geprüft werden.

Die Bremer Regierungsfraktionen streben ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD an. Der Bremer Senat solle sich dafür auf Bundesebene einsetzen, teilten die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken mit.

Kommende Woche soll demnach in der Bremischen Bürgerschaft über einen Antrag abgestimmt werden, der den Senat zum Handeln auffordern soll. Die Landesregierung solle sich dafür einsetzen, dass der Verfassungsschutz eine Materialsammlung zur AfD anlegt. Auf dieser Basis soll der Senat dann im Bundesrat auf eine schnelle Entscheidung über ein Verbotsverfahren gegen die Partei dringen.

[...]

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Am Samstag, 23. März 2024 findet eine große Veranstaltung mit Top-Rednern der AfD in der Harmonie Heilbronn statt. Erwartet werden die Bundesvorsitzenden Dr. Alice Weidel und Tino Chrupalla, die Europaabgeordneten Dr. Maximilian Krah (Spitzenkandidat) und Christine Anderson, zudem der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Bundessprecher Stephan Brandner!

Hausöffnung: 18.00 Uhr / Veranstaltungsbeginn: 19.00 Uhr

Die Veranstaltung findet im großen Saal mit etwa 2000 Plätzen statt. Eine Reservierung oder Anmeldung ist daher nicht notwendig.

Der Eintritt ist kostenlos, doch selbstverständlich verursachen solche Veranstaltungen und der Wahlkampf Kosten, weshalb Sie dem Kreisverband gerne eine Spende zukommen lassen können.

Der Veranstalter hat Hausrecht und behält sich vor Störer auszuschließen.

Ich hab spontan nichts zu Gegendemos gefunden aber auch keinen Kontakt nach Heilbronn. Gibts da was? Ne Veranstaltung mit fast dem ganzen Führungspersonal und potentiell 2000 Besuchern sollte nicht ohne Widerspruch bleiben oder?

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Bis zum bitteren Ende wenn es sein muss!

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Die Polizei ermittelt gegen den Sonneberger AfD-Kreisrat Roland Schliewe. Wie ein Sprecher MDR THÜRINGEN sagte, ist der Lokalpolitiker wegen des Verdachts der Volksverhetzung mehrfach angezeigt worden.

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Am Morgen fiel der Strom in Teilen Brandenburgs aus - auch das Tesla-Werk ist betroffen. Es wurde evakuiert, die Produktion steht still.

Eine linksextreme Gruppe erklärte nun, einen Strommast in Brand gesteckt zu haben.

Die als linksextremistisch eingestufte "Vulkangruppe" hat sich zu einem "Anschlag auf die Stromversorgung" nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin als Protest gegen den US-Autobauer bekannt.

Die „Vulkangruppe“ ist eine anarchistische Gruppe, die sich auf Angriffe auf das Stromnetz und Kommunikationsnetz spezialisiert hat und zeigen will, wie fragil diese Netze sind. Auffällig bei der Gruppe ist, dass in den Bekennerschreiben unterschiedliche „Vulkangruppen“ unterschreiben. Entweder sind es also mehrere Gruppen oder eine Gruppe, die wie eine neue Bewegung wirken will.

https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-linksextremismus-wer-ist-die-vulkangruppe-100.html

"Wir haben heute Tesla sabotiert", heißt es in einem Schreiben der Gruppe. Die Brandenburger Polizei geht von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf.

Die "Vulkangruppe" stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf der Internetseite Indymedia.org vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial.

Der Verfassungsschutz Brandenburg schrieb in seinem Bericht 2021 über das Bekennerschreiben. Dort hieß es außerdem: "In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als 'Vulkangruppen' Brandanschläge in Berlin verübt."

Die Polizei hatte zuvor bereits erklärt, sie gehe von einem Brandanschlag aus. Die Produktion in der einzigen europäischen Tesla-Autofabrik steht nach dem Stromausfall seit dem Morgen still. Die Fabrik in Grünheide wurde in der Frühe evakuiert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilte den mutmaßlichen Brandanschlag scharf. "Ein solcher Anschlag auf unsere Strominfrastruktur ist eine schwere Straftat, die durch nichts zu rechtfertigen ist", erklärte die SPD-Politikerin.

In den Ermittlungen müsse geprüft werden, ob es politische Motive gebe. "Wenn sich ein linksextremistisches Motiv bestätigt, dann ist das ein weiterer Beleg, dass in der linksextremistischen Szene vor Angriffen auf kritische Energie-Infrastrukturen nicht zurückgeschreckt wird", erklärte sie.

Auch Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sagte: "Sollten sich die ersten Erkenntnisse bestätigen, handelt es sich um einen perfiden Anschlag auf unsere Strominfrastruktur." Das werde Konsequenzen haben. "Hier wurden Tausende Menschen von der Grundversorgung abgeschnitten und in Gefahr gebracht."

Tesla-Chef Elon Musk äußerte sich im Portal X aufgebracht: "Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben", schrieb er auf Englisch.

"Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm." Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter "extrem dumm" auf Deutsch.

Die Täter hatten nach Ministeriumsangaben am frühen Morgen einen Hochspannungsmast in der Region im Osten Brandenburgs nahe Berlin mutwillig in Brand gesetzt.

Das Feuer habe die Hochspannungsleitung so beschädigt, dass die Stromversorgung für die umliegenden Ortschaften und das nahe Tesla-Werk ausgefallen sei.

Mittlerweile sei die Versorgung der umliegenden Gemeinden zumindest wieder hergestellt, teilte der Versorger Edis mit.

Das Landeskriminalamt nahm bereits Ermittlungen auf. Der betreffende Strommast stehe frei auf einem Feld und sei nicht umzäunt.

Seit Tagen gibt es Proteste rund um das Werk. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe der Fabrik besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.

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Unfree Assange II (www.youtube.com)
submitted 1 year ago* (last edited 1 year ago) by PixeIOrange@feddit.de to c/wehrhaftedemokratie@feddit.de
 
 

Wichtig.

Die Partei ist zwar eine Satirepartei, die Satire minimiert sich aber im Zusammenhang mit wichtigen Themen.

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Am Sonntagnachmittag kam es gegen 16:15 Uhr zu einem Feuerwehreinsatz auf dem Markt in Wurzen.

Die Freiwillige Feuerwehr Wurzen wurde zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand gerufen. Schon auf Anfahrt bestätigte eine starke Rauchentwicklung einen Brand.

Als die Feuerwehrkameraden auf dem Markt, auf dem gerade eine Demonstration mit dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ stattfand, ankamen, mussten sich die Kameraden erst einmal Platz verschaffen, um die Fahrzeuge aufstellen zu können. Das klappte laut den Einsatzkräften gut.

Laut Feuerwehr war es aus bislang noch unbekannten Gründen in einem Wohn- bzw. Küchenbereich in den oberen Stockwerken des Mehrfamilienhauses zu einem Brand gekommen.

Zuvor soll es laut Demonstrationsteilnehmern zu einer Detonation gekommen sein.

Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte die Ausbreitung des Brandes auf den gesamten Dachstuhl erfolgreich verhindert und der Brand unter Kontrolle gebracht werden.

Die Restablöschung und Suche nach eventuellen Glutnestern in Zwischendecken nahm allerdings noch einige Zeit in Anspruch. Zur Unterstützung der Wurzener Feuerwehr wurden zwischenzeitlich die Ortsfeuerwehren der Gemeinde nachalarmiert. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Polizei ermittelt nun zur genauen Brandursache.

Update 04.03.2024: Gestern Nachmittag geriet laut Polizeiangaben aus bislang nicht bekannter Ursache ein Balkon eines Mehrfamilienhauses in Vollbrand.

Die Flammen griffen auf den Mietbereich und das Dach über. Die Feuerwehren Wurzen, Burkartshain, Kühren, Nemt, Nitzschka und Sachsendorf waren im Einsatz.

Die Höhe des Sachschadens kann gegenwärtig noch nicht beziffert werden. Personen wurden demzufolge nicht verletzt. Die betroffene Wohnung sowie der Mietbereich unter der Wohnung sind demnach derzeit nicht bewohnbar. Das Fachkommissariat habe die Ermittlungen aufgenommen und prüfe den Einsatz eines Brandursachenermittlers.

Was im Artikel fehlt: Zur gleichen Zeit fand in Wurzen auch ein Neonaziaufmarsch statt.

Wurzens linke Szene hat auch eine tragische Geschichte:

Wurzen war eigentlich eine Bastion des linken Widerstands während den Baseballschlägerjahren wegen seiner nähe zu Leipzig und einer gut organisierten linken Szene.

Dann beenden Leipziger Antifas aber die „antifaschistische Feuerwehr“ durch die die Antifa Wurzen unterstützt wurde, aufgrund eines mangels an „qualifizierten Schützern“.

Der Todesstoß für die Szene kommt 1995 mit der Räumung der besetzten „Villa Kunterbunt“, während von Nazis besetzte Gebäude nicht geräumt werden. Die Nazis unterwandern von hier an immer mehr Jugendclubs und rekrutieren haufenweise Jugendliche. Viele Antifas ziehen weg, vor allem nach Connewitz, und über ein dreiviertel Jahr lang gibt es keine organisierten Antifaschistischen Aktionen mehr in Wurzen. Der Ort verschwindet aus den Antifa-Szenemagazinen und wird aufgegeben. Ende 1995 erklärt das Offene Antifaschistische Treffen Leipzig Wurzen für verloren.

https://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Regionen/Sachsen/wurzen_broschuere/7a.htm

Schön zu sehen, dass die Stadt wohl noch nicht ganz verloren ist.

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Immer wieder kommt es in Gera bei von Rechtsextremisten angemeldeten Demonstrationen und Kundgebungen zu Zwischenfällen wie Vandalismus oder Einschüchterungsversuchen. Warum wird das Ordnungsamt nicht aktiv?

Eine halbe Stunde lang standen sich beide Gruppen direkt gegenüber am vergangenen Montag vor der Geraer Salvatorkirche - dazwischen Bereitschaftspolizisten.

Die einen beteten und hielten Kerzen in der Hand. Die anderen brüllten ihnen vulgäre Schimpfworte entgegen.

Die rund 250 Menschen vor der evangelischen Kirche hatten sich wie jeden Montag unter dem Motto "Herz statt Hetze" versammelt. Die andere Demonstration (ca. 400 Teilnehmer) war von deren Anmelder, dem Geraer Rechtsextremisten Christian Klar, direkt vor die Kirche gesteuert worden.

Dort, während seiner Kundgebung, beschimpfte er minutenlang per Mikrofon die Menschen vor der Kirche.

Nachdem er mehrere Fälle von Gewaltstraftaten aufgezählt hatte, an denen Ausländer beteiligt gewesen sein sollen, rief er in Richtung des Gotteshauses: "Ihr solltet euch schämen, für was ihr da oben steht! Wenn ihr Kinder habt, seid ihr die, die es verdient haben, dass es eure Kinder erwischt."

Gemeint war damit auch der Geraer SPD-Stadtrat Heiner Fritzsche, der ebenfalls zur Kundgebung der Kirchgemeinde gekommen war.

MDR THÜRINGEN sagte er: "Es war sehr erschreckend, mit welcher Aggressivität und Niedertracht der Rechtsextremist Christian Klar und die Demonstranten die völlig passiven und friedfertigen Mitglieder der evangelischen Kirche diffamiert haben."

Als es wieder still geworden war vor der Kirche, bedankten sich die Teilnehmer mit Applaus bei den Polizisten, die sie geschützt hatten.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren nicht vor Ort. Dazu sagt SPD-Politiker Fritzsche: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Behördenmitarbeiter einerseits zu zweit und andererseits oft gar nicht bei Versammlungen vor Ort an der Seite der Polizei sind."

Dass das Ordnungsamt bei Klar-Demos nicht vor Ort ist, kommt häufiger vor.

Auch Mitte Dezember und Ende Januar war das so, obwohl beide Veranstaltungen mehrere Tage zuvor auch im Internet angekündigt worden waren.

Auch deswegen steht das Geraer Ordnungsamt mit Blick auf diese Veranstaltungen immer wieder in der Kritik. Vor kurzem hieß es dazu in einem Fernsehbeitrag des ARD-Magazins Kontraste: "In Gera, so scheint es, gehört den Rechtsradikalen die Straße."

Zu dieser Kritik hat der Leiter des Geraer Ordnungsamtes und beigeordnete Bürgermeister, Kurt Dannenberg, MDR THÜRINGEN ein ausführliches Interview gegeben.

Zur Abwesenheit seiner Behörde bei Klar-Demos sagt der Behördenleiter: "Das Ordnungsamt war nicht vor Ort, weil die Versammlungsbehörde aus einer Abteilungsleiterin, einer Sachbearbeiterin und einem Teamleiter besteht, der aber auch schon für andere Themen zuständig ist wie Jagd-, Fischerei- und Waffenrecht. Das ist also eine reine Frage der Personalressourcen."

Wenn das Ordnungsamt nicht vor Ort kommen kann, übernimmt die Polizei stellvertretend die Rolle der Versammlungsbehörde.

Zur Situation am vergangenen Montag vor der Salvatorkirche sagt Dannenberg, dass Klars Demo-Route juristisch nicht zu verhindern gewesen wäre. Deswegen habe er mit der Kirchgemeinde besprochen, "wie man tatsächlich zwei Versammlungen nah beieinander durchführen kann, um Gesicht zu zeigen".

Und Dannenberg ergänzt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass nicht Versammlungsbehörden über den Umfang von Versammlungsgeschehen entscheiden sollen, sondern die Zivilgesellschaft sollte ihre Meinung ausdrücken." Wie dies die Stadtkirchgemeinde mache, fände er "sehr beachtlich und sehr begrüßenswert".

Wer in Deutschland demonstrieren möchte, braucht dafür keine Genehmigung. Die Organisatoren müssen ihre Veranstaltungen lediglich anmelden und sich an bestimmte behördliche Auflagen halten. Dabei darf es allein um die öffentliche Sicherheit und Ordnung gehen und keinesfalls um politische Inhalte.

Dieses Grundrecht auf Versammlungsfreiheit nehmen regelmäßig auch Islamisten, Corona-Leugner, Reichsbürger, Abtreibungsgegner, Linksradikale oder eben Rechtsextremisten für sich in Anspruch.

Dabei ist der Spielraum von Versammlungsbehörden mit Blick auf die politischen Vorlieben der Demo-Anmelder denkbar gering.

"Grundsätzlich sollte es einer Behörde völlig egal sein", sagt dazu Amtsleiter Dannenberg, "ob es eine links-, rechts- oder mitte-gerichtete Demonstration ist, weil eine Behörde nach rein rechtlicher Grundlage beurteilen sollte, ob eine Versammlung zu beauflagen ist oder nicht. Ich bin der Überzeugung, dass wir in einem Staat leben - und da bin ich sehr froh drüber - in dem die Politik keine Vorgaben macht, was eine gute und was eine schlechte Demonstration ist."

Zur Versammlungsfreiheit gehört auch, dass diese Versammlungen nervend, ätzend und vielen ein Dorn im Auge sein dürfen. Auch deswegen sollen Demonstrationen in Hör- und Sichtweite der Kritisierten stattfinden können. Dabei fragt sich allerdings stets, wo legitimer Protest endet und zur Einschüchterung wird?

Kurt Dannenberg sagt vor diesem Hintergrund über die Situation vor der Salvatorkirche: "Natürlich fühlt man sich davon eingeschüchtert, was Christian Klar und seine Anhänger dort gemacht haben. Ich gehe davon aus, dass es für viele Menschen, die dort teilgenommen, haben einschüchternd war."

Es kommt äußerst selten vor, dass extremistischen Anmeldern, wie etwa Pegida-Gründer Lutz Bachmann, die Zuverlässigkeit als Versammlungsleiter abgesprochen wird. Nötig dafür wären beispielsweise Vorstrafen, die etwas mit Demonstrationen zu tun haben.

Bei Christian Klar ist dies nicht der Fall. Auch die zahlreichen strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, die gegen ihn derzeit laut Thüringer Justiz geführt werden, spielen bei dessen Demo-Anmeldungen keine Rolle. "Hier gilt die Unschuldsvermutung", erklärt Dannenberg.

Allerdings werde genau beobachtet, wie die Demos ablaufen, ergänzt der Behördenleiter. Auch Fälle von Vandalismus wie Mitte Februar, als Klars Anhänger eine Absperrung vor der Johanniskirche zerstörten, werden registriert.

"Eine Versammlung ist per se kein rechtsfreier Raum", sagt Dannenberg. "Und jedem, der bei mir anruft, sage ich: Wenn etwas nicht in Ordnung war, dann schreibt eine Anzeige, weil das fließt wiederum ein in die Bewertung für die nächste Versammlung."

Konkret gehen diese Informationen in die so genannten Gefahrenprognosen ein, anhand derer der mögliche Ablauf von Veranstaltungen vorab eingeschätzt wird und Auflagen erlassen werden können.

Christian Klar meldet in Gera regelmäßig Demonstrationen und Kundgebungen an. Dabei inszeniert er sich als eine Art "Widerstandskämpfer" in Stiefeln und Tarnhosen.

Am Wochenende kündigte er in einem Video an, ein "Protestcamp ab Mittwoch 18:00" vor einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Gera "bei der Ordnungsbehörde anzumelden". Auch in anderen Videos bezieht er sich immer wieder auf seine Kommunikation mit der Versammlungsbehörde.

Dabei erweckt er nicht selten den Eindruck, einen guten Draht zu den Sicherheitsbehörden zu haben: "Und das Schöne ist, wenn einem die Polizei auch noch viel Erfolg wünscht."

Auch über den Geraer Ordnungsamtschef äußert sich der Rechtsextremist freundlich. Kurt Dannenberg tritt in diesem Jahr für die CDU als Geraer Oberbürgermeister-Kandidat an.

Auf Facebook teilte Klar dazu mit: "Da wählt Gera lieber Kurt, ganz ohne Helm und ohne Gurt … ganz einfach KURT!!!!!"

Der Angesprochene selbst allerdings scheint nichts zu halten von dieser Unterstützung: "Grundsätzlich denke ich", sagt Dannenberg, "dass er mir damit schaden will, dass er das formuliert, weil er das vor 500 Leuten ruft. Insofern kann ich ja wohl kaum davon begeistert sein, dass Christian Klar hier so einen Post absetzt und etwas suggeriert, was tatsächlich nicht stimmt."

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1.200 Menschen haben am Montagabend gegen einen "Bürgerdialog" der AfD in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) protestiert. Das Besondere: Sie drückten ihren Protest mit Gesang aus.

"Hier singt das Volk!": Unter diesem Motto haben sich am Montagabend rund 1.200 Sängerinnen und Sänger in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) versammelt, um gegen eine Veranstaltung der AfD im Mosbacher Veranstaltungszentrum "Alte Mälzerei" zu protestieren.

Die Teilnehmer der "Gesangsdemo" sangen bekannte Friedens- und Protestlieder, aber auch Deutsche Volkslieder und das "Badnerlied".

Vor der "Alten Mälzerei", rund 50 Meter Luftlinie vom Eingang entfernt, hatte ein ungewöhnlicher Chor Aufstellung genommen. Der Platz auf dem Parkdeck unterhalb des Tagungszentrums reichte nur knapp, die Mosbacher Polizei zählte 1.200 Sängerinnen und Sänger. Die starteten ihr Programm mit "Freude schöner Götterfunken!", der Europa-Hymne.

"Wir sind Europäer und keine dumpfen Nationalisten", so Klaus Brauch-Dylla, der die Idee zu der Gesangs-Demo hatte.

Brauch-Dylla nahm zwei Chorleiter aus dem Neckar-Odenwald-Kreis mit ins Boot, die wiederum alle Chöre im Landkreis einluden, bei dem etwas anderen Live-Auftritt mitzuwirken.

500 Liedblätter wurden ausgedruckt und am Abend verteilt - sie reichten bei weitem nicht, so unerwartet groß war der Andrang der singenden Demonstranten.

"Es kann nicht sein, dass die extreme Rechte Begriffe kapert oder Kulturgut für sich vereinnahmt", so einer der Chorleiter, Horst Berger aus Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis). Ganz bewusst habe man deswegen auch Lieder ausgewählt, die sonst auf Demonstrationen eher selten zu hören sind.

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Die Thüringer Spitzenkandidaten Voigt (CDU) und Höcke (AfD) wollen in einem TV-Duell miteinander diskutieren - am Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald. Das Auschwitz Komitee nennt den Plan makaber. Kritik kommt auch von den Linken und der SPD.

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Bei den seit Wochen anhaltenden Kundgebungen für Demokratie und gegen ein Erstarken der AfD sehen sich Demonstranten und Politiker mit Hass und Anfeindungen von Rechtsextremen konfrontiert. Das bestätigen auch mehrere Organisationen.

Der Brandenburger Verein "Opferperspektive" bekommt nach eigenen Angaben vermehrt Meldungen von Menschen, die sich eingeschüchtert fühlen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.

Das Netzwerk „Unteilbar Elbe-Elster“ spricht demnach von Gewaltandrohungen, Verleumdungen und Stalking.

Die Amadeu Antonio Stiftung erhält ebenfalls zunehmend Anfragen zu Sicherheitsaspekten, weil Veranstaltungen bedroht wurden.

Es seien Fälle gemeldet worden, bei denen Menschen auf der Straße Sätze gesagt wurden wie „Wir wissen, wo du wohnst und wo du arbeitest“.

Vor allem bei Kundgebungen in kleineren Orten würden sich sich mitunter kleinere Gruppen von Rechtsextremen versammeln, um das Geschehen zu beobachten.

Ein Demo-Organisator sagte der dpa, einige Tage nach einer Kundgebung in Herzberg seien Leute mit einem Auto zu seiner Privatadresse gefahren und hätten rechtsextreme Songtexte skandiert.

Der Grünen-Politiker und Landtagskandidat Paul-Philipp Neumann führte aus, er schaue, wo er sein Auto parke und ob er verfolgt werden könne.

Auch andere Demonstranten erzählen laut dpa in den Sozialen Medien von Einschüchterungsversuchen.

Wegen dieser Gegebenheiten gebe es viel Lob für den Mut der Protestteilnehmer gerade in der Provinz, wo rechte Umtriebe lange bekannt seien und die Anonymität der Großstadt fehle, heißt es.

Die Brandenburger Linken-Landtagsabgeordnete Johlige, führte aus, in der aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzung komme es darauf an, in jedem noch so kleinen Ort die Kräfte zu stärken, die sich gegen Rechtsextremismus zur Wehr setzten.

Angesichts der Entwicklungen werden auch Einschränkungen der Demokratie befürchtet. Die Koordinatorin des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismus-Prävention bei der Amadeu Antonio Stiftung, Geffken, meinte, sie blicke mit Sorge auf die bevorstehenden Wahlen zum Europaparlament und zu den Landtagen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Es sei zu befürchten, dass Parteien nicht genügend Kandidaten fänden, weil diese Angst vor rechten Anfeindungen und Übergriffen hätten.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Schneider (SPD) forderte bereits vor den Kommunalwahlen im Frühsommer mehr Schutz auch für Lokalpolitiker. In neuen Bundesländern stehen ab Mai Kommunalwahlen an.

Zuletzt hatte es Berichte von Angriffen auf oder gewaltsamen Protestaktionen vor Wahlkreisbüros und Veranstaltungen von SPD, Grünen oder Linken gegeben.

Seit im Januar ein Treffen rechter Radikaler in Potsdam bekannt wurde, kommen auch in vielen Kleinstädten Brandenburgs die Menschen Woche für Woche zu Protestkundgebungen zusammen.

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ERLANGEN. (234) Ein offenbar angetrunkener Mann tat sich am Montagabend (26.02.2024) in der Erlanger Innenstadt mit rechten und ausländerfeindlichen Parolen hervor. Die Polizei sucht Zeugen.

Der bislang Unbekannte fiel Passanten gegen 19:30 Uhr in der Heuwaagstraße/Ecke Hauptstraße auf, als er unüberhörbar „Heil Hitler“ und „Raus mit den Ausländern“ grölte.

Täterbeschreibung: Etwa 185 cm groß, ca. 35 Jahre alt, trug Kopfhörer und eine auffällige Musikbox auf dem Rücken.

Beim Eintreffen der zwischenzeitlich alarmierten Streife der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt konnten vor Ort keine derartigen Feststellungen mehr gemacht werden. Jetzt ermittelt das Kommissariat Polizeilicher Staatsschutz der Kripo Erlangen und bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet oder Angaben zum Täter machen können, sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 0911 2112 – 3333 zu melden.

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Dass die Polizei zwei Reisebusse mit linken Demonstranten in MV stoppte und filzte, hatte jetzt ein Nachspiel im Innenausschuss. Dabei kamen interessante Aspekte zur Sprache.

Die Durchsuchung zweier Reisebusse auf der Autobahn 14 bei Jesendorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) vor 14 Tagen hat offenbar eine spannende Vorgeschichte.

Und in dieser spielt auch der ehemalige Landtagsabgeordnete der NPD in MV, David Petereit, eine tragende Rolle. Damals waren bei der Razzia auf dem Parkplatz nach Polizeiangaben diverse Waffen wie etwa Messer und Teleskopschlagstöcke gefunden worden.

Auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der Landtagsfraktion der Grünen, Constanze Oehlrich, soll bei der Durchsuchung der Busse anwesend gewesen sein.

Auf der linken Medien-Plattform „Indymedia“ liest sich der Bericht zur sogenannten „antifaschistischen Bustour“ eigentlich recht nett – wenn auch etwas einseitig beleuchtet.

Zum 20. Gedenktag der Ermordung von Mehmet Turgut in Rostock durch den sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) waren etwa 60 Demonstranten mit den zwei Reisebussen auf eine Demo-Tour durch MV aufgebrochen.

Mit Zwischenstopps in Güstrow, Rostock und Schwerin seien sie auf mehreren Stationen durch Mecklenburg-Vorpommern unterwegs gewesen, schreiben sie.

Ausschließlich, um friedlich zu demonstrieren. Dass sie mehrfach von Polizisten, teilweise sogar mit Hubschrauber, Hundertschaften und Staatsschutz angehalten, kontrolliert und eigenen Angaben nach „verhältnislosen Maßnahmen“ unterzogen worden seien, trübte die Stimmung allerdings.

Der Zwischenstopp, der ihnen die Staatsmacht allerdings erst auf den Hals hetzte, war der beim ehemaligen Landtagsmitglied David Petereit (NPD).

Als sie vor der Türe des Herausgebers des vom Verfassungsschutz als „neonazistisch“ eingestuften Magazins Der weiße Wolf randaliert haben sollen, rief der nämlich die Polizei. Nach Angaben der Linksextremen wurden sogar Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung gestellt.

Ihre Fahrt durften sie aber erstmal wieder fortsetzen. Aus einer Anfrage der AfD im Innenausschuss des Landtages geht jedoch hervor, dass die abgehaltene Versammlung in Schwerin nicht angemeldet war. Weiter heißt es, dass die Busse daraufhin auf richterlichen Beschluss auf dem Parkplatz Pröbbower See an der A14 gestoppt wurden.

Die Polizei bestätigt das. Weil es bereits dunkel war und der Parkplatz nicht gut ausgeleuchtet gewesen sei, „sei zur Ausleuchtung des Ortes ein auf dem Rückmarsch von einem Einsatz in Rostock befindlicher Wasserwerfer herangezogen worden“ so der Innenausschuss.

Dass sich die Kontrolle der Busse für die Beamten lohnen würde, stellten sie schnell fest.

„Im Rahmen der Kontrolle wurden insgesamt 17 Gegenstände sichergestellt, darunter Reizstoffsprühgeräte (9), Quarzsand-Handschuhe (2 Paar), Teleskopschlagstöcke (2), Messer (2), eine Sturmhaube sowie ein Zahn- bzw. Mundschutz“, so ein Sprecher der Polizei.

„Während der Durchführung der Maßnahme trafen die grüne Landtagsabgeordnete Constanze Oehlrich sowie eine Journalistin vor Ort ein“, so der Fraktionsvorsitzende der AfD, Enrico Schult, der aus dem Innenausschuss berichtet.

„Wer Messer, Schlagstöcke und Vermummungsgegenstände zu Versammlungen mitführt, hat kein friedliches Gedenken im Sinn“, schätzt der AfD-Mann weiter ein.

„Und wo neben Messern augenscheinlich auch noch Rechtsanwälte, Journalisten und die grüne Landtagsabgeordnete Constanze Oehlrich auf Abruf bereitgehalten werden, da entsteht der Eindruck wohlorganisierter, rechtlich, journalistisch und politisch abgesicherter Gewaltbereitschaft“. Harte Anschuldigungen.

Oehlrich hingegen sieht die Polizeimaßnahme als unverhältnismäßig an. Eine Busfahrerin, die sich weigerte, den Beamten die Bustüren zu öffnen, sei für kurze Zeit mit Handschellen gefesselt worden.

Die „Antifaschist:innen“ berichten von Drohungen der Polizisten gegen sie.

Enrico Schult zumindest hält das Vorgehen der Polizei gegen die 60 bewaffneten Demonstranten für professionell und angemessen.

Die Demonstranten selbst sind sich allerdings keiner Schuld bewusst. Die in den Bussen gefundenen Waffen – das sei lediglich antifaschistischer Selbstschutz gewesen, sagen sie.

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